Im Herzen des Tengener Schätzele-Marktes befindet sich der Krämermarkt, der sich durch die Tengener Altstadt und verschiedene Straßen im Städtle zieht. Man kann Bürsten, Lammfelle und Tiroler Salami kaufen – oder bei Zuckerwatte, Waffeln oder einer Bratwurst verweilen. David Straube ist an einem Stand der Firma Michael Haller aus dem Zollernalbkreis zu finden. Zwischen Bürsten, Hosenträgern und Messern wagt er am Samstag gegen 16 Uhr ein erstes Fazit: „Wir haben minimal weniger bis jetzt verkauft. Insgesamt läuft es aber gut“, betont er.
Es gebe andere Märkte, da müssten sie viermal mit dem Stand raus fahren, um so viel zu verkaufen wie beim Schätzele-Markt um diese Uhrzeit. Erst am Sonntag sei der verkaufsstärkste Tag. Und abgerechnet werde am Sonntagabend, zeigte sich der Händler optimistisch.
Der Rummelplatz war derweil wieder ein Magnet für Kinder und junggebliebene Drehwürmer. Yvonne und Gerd Maier aus Tengen-Watterdingen sagen: „Wir freuen uns, dass wir nach zwei Jahren Pause wieder über den Markt schlendern können. Unsere Kinder haben sich auf den Rummel gefreut.“
Das schöne Wetter dürfte dazu beigetragen haben, dass viele Schätzele-Markt-Freunde nach Tengen gekommen sind. Heinz Leichenauer aus Tengen findet: „Bei diesem Wetter macht der Schätzele-Markt doppelt soviel Spaß.“ Und schon dreht er mit seiner Tochter die nächste Runde im Autoscooter.
So schön wie früher, sagt eine Besucherin
Carmen Haungs aus Tengen-Watterdingen betont: „Das ist so richtig schön hier auf dem Festplatz. Es ist so wie früher.“ Ob sie damit ihre Kindheit oder die Zeit vor Corona meint, lässt sie offen. Vielleicht ein bisschen von beidem.
Am Freitagabend sind Jan Dastan aus Riedheim und Marko Majesky aus Singen auf den Vergnügungspark gekommen. Die beiden Rummelplatzbesucher beschreiben: „Auf dem Rummel ist weniger los als zuletzt um diese Zeit. Das Publikum ist jünger geworden.“ Die beiden Festbesucher haben Dosenwerfen gemacht und sind Autoscooter gefahren.

Am Samstagmorgen haben Bürgermeister Marian Schreier und Edwin Keller als Vorsitzender des Gewerbevereins zur Eröffnung traditionell das rote Band zur Gewerbeausstellung durchschnitten. Edwin Keller nutzte die Gelegenheit und richtete ein Anliegen an die Stadtverwaltung: Diese möge doch kommunale Aufträge auch an örtliche Betriebe gehen, so seine Bitte. Das Tengener Gewerbe zeige sich als leistungsstark.

Bei der Gewerbeausstellung im Feuerwehrgerätehaus waren zudem Zeichungen von Edmund Sturm zu bestaunen. Der ehemalige Blumenfelder Ortsvorstehers geht seit einiger Zeit seinem beruhigenden Hobby nach und zeichnet Portraits und Bilder von historischen Gebäuden.
Manche Betriebe sind erstmals dabei
Obwohl auch Teilnehmer von der Gewerbeausstellung abgesprungen sind, seien andere neu hinzugekommen, betonte Edwin Keller. Als Beispiel nannte er den Elektromeisterbetrieb Michael Zepf aus Tengen-Watterdingen. Handwerker hätten zwar viel zu tun, doch Zepf habe dieses Jahr dennoch zum ersten Mal seinen Stand an der Gewerbeausstellung aufgebaut. Zepfs Begründung lautete schlicht: „Als Mitglied im Gewerbeverein gehört das eben auch dazu.“
Für Wolfgang Sailer, Inhaber des Meisterbetriebs Ewald Münch Heizung-Sanitär-Haustechnik, stehen bei der Gewerbeausstellung drei Dinge im Vordergrund: „Information, Kundenpflege und Beratung“, fasste er seine Motivation in drei Schlagworten zusammen. An seinem Stand gehen mehrere Betriebe ineinander über: „Monikas Kaffeeshop“, den Heidi Sailer von deren Mutter übernommen hat. Und auf der anderen Seite seines Standes zeigt sein Sohn Daniel Sailer sein Können: Er bietet Werbetechnik und beschriftet zum Beispiel T-Shirts oder Tassen.

Ingenieur Benno und Architekt Rainer Wezstein haben beim letzten Schätzele-Markt im Jahr 2019 pausiert und nicht bei der Gewerbeausstellung mitgemacht. Dieses Jahr sind sie wieder dabei und betonen: „Uns hat etwas gefehlt, als wir letztes Mal nicht bei der Ausstellung dabei waren.
So geht das Fest weiter
Am Montag klingt der Tengener Schätzele-Markt aus. Das Rahmenprogramm zum finalen Festtag hat dennoch einiges zu bieten. Von 14 bis 22 Uhr herrscht Betrieb auf dem Vergnügungspark, bis weit nach Mitternacht öffnet das Festzelt auf dem Volksfestplatz. Dort beginnt um 14.30 der Unterhaltungsnachmittag mit dem Seniorenblasorchester des Blasmusikverbandes Schwarzwald-Baar, ab 17 Uhr gibt es das traditionelle Handwerkervesper und um 19 Uhr ist Unterhaltung und Festausklang mit den Randenmusikanten.