Das kam dann doch ein bisschen überraschend: Nachdem die Gemeinderatsfraktionen und die Tengener Stadtverwaltung noch kurz vor Ende der vergangenen Woche Alarm geschlagen hatten, gibt es nun den ersten Bewerber für die anstehende Bürgermeisterwahl. Mit Sven Müller hat ein erster Bewerber seinen Hut in den Wahlkampfring geworfen. Er hat am Sonntag seine Unterlagen in den Briefkasten am Rathaus eingeworfen.
Marian Schreier, Bürgermeister und Vorsitzender des Wahlausschusses, bestätigt dies am Montag gegenüber dem SÜDKURIER. „Über das Wocheneden ist eine Bewerbung im Rathaus eingegangen“, sagt er. Bei dem Bewerber handle es sich um Sven Müller.
Gemeinderäte atmen auf
Die Erleichterung ist bei Gemeinderat Albrecht Finsler (CDU) am Montag am Telefon spürbar: „Am Donnerstag standen wir noch mit hängenden Köpfen da und jetzt scheinen wir einen ersten ernsthaften Bewerber zu haben.“ Nun gelte es für ihn, den Gemeinderat, die Vereine und die Tengener Bürger den Bewerber Sven Müller in ersten Gesprächen besser kennenzulernen. „Es ist schwer, jemanden aus der Ferne zu beurteilen“, so Finsler. Aber es sei gut, dass der erste Bewerber nun da sei.
Auch Gemeinderat Thomas Wezstein (FWV) sieht dies so: „Das ist durch den Ort gegangen wie ein Lauffeuer.“. Er sei sich sicher, dass noch weitere Bewerber folgen werden. „Es musste jetzt mal der Erste seinen Hut in den Ring werfen“, so Wezstein. Fraglich sei aber, ob Tengen auch den Verwaltungsfachmann, den es sich wünsche, bekommen werde.

Für Gemeinderat Michael Grambau (Freie Bürger/SPD) kam die Bewerbung überraschend. Erst wenige Tage zuvor hatten die Gemeinderäte gemeinsam dafür geworben, sich in Tengen als Bürgermeisterkandidat zu melden (der SÜDKURIER berichtete). „Ich bin erleichtert in der Hinsicht, dass es sich bei der Bewerbung allem Anschein nach nicht um einen Spaßkandidat handelt“, so Grambau. Natürlich müsse der Bewerber seine Vorstellungen nun erst in einem Wahlprogramm präsentieren.
Kontaktaufnahme blieb bisher aus
Bisher, und das bestätigen alle drei Gemeinderäte, habe noch kein Kontakt zum ersten Bewerber in Tengen bestanden. Zu einem Gespräch oder einem ersten Kennenlernen sei es noch nicht gekommen. Ein Umstand, den niemand der Kommunalpolitiker überbewerten wolle. Aber: Bei bisherigen Bürgermeisterwahlen seien sie es anders gewohnt gewesen.
Bewerbungsfrist läuft bis zum 6. Februar
Einig sind sich die beiden Gemeinderäte aber auch in einer Hinsicht: Tengen soll bei der Bürgermeisterwahl am 5. März eine echte Wahl haben – und zwar aus ernstzunehmenden Kandidaten. „Wir hoffen, dass sich noch weitere Bewerber melden“, sagt Finsler. Grambau ergänzt: „Ich hoffe allerdings, dass sich die Bewerberlage noch erhöht, weil jetzt vielleicht der ein oder andere, der taktiert hat, noch dazukommt.“
Bis zum Montag, 6. Februar, um 18 Uhr läuft die offizielle Bewerbungsfrist.