Das Eulogiusfest zur Feier des Patroziniums des Kirchenpatrons St. Eulogius ist alljährlich ein prächtiges und großes Ereignis für Bürger und Gäste. Veranstalter sind die Pfarrgemeinde Aftholderberg, der Reitverein St. Eulogius und die Gemeinde Herdwangen-Schönach.

"Für uns alteingesessene Aftholderberger ist es ein wirklicher Festtag und gehört einfach zum Jahreslauf", beschreibt der Aftholderberger Lothar Spresser. Durch das Fest soll dem Kirchenpatron die Ehre erwiesen und dessen Kraft und Segen erbeten werden. Rund 1000 Gäste säumten den Straßenrand.
Angeführt vom Musikverein Großschönach holten Rittmeister, Zugführer und Begleitung die Geistlichkeit bei der Kirche ab und übernahmen die Reiterstandarte. Diese überreichte Manfred Möhrle vom Gemeindeteam Aftholderberg an Tobias Roth vom Reitverein St. Eulogius. Die zehnjährige Justina Heun aus Sohl war erstmals als Ministrantin mit ihrem Isländer "Celine" dabei und "etwas aufgeregt", wie selbst bekundete.
Die Büste des Heiligen Eulogius mit den Reliquien trugen Carina, Miriam, Celestine und Thorben. Anschließend zog die Reiterprozession mit 140 Pferden und Reitern des Reitvereins St. Eulogius und der Landjugend Aftholderberg, der Blutreiter Hoßkirch, des Reit-und Fahrvereins Hitzkofen-Bingen, der Reitervereinigung Wald-Ruhestetten, der Blutreiter Hohentengen, der Reitvereine Herdwangen-Spießhof, des Reit- und Fahrvereins Aach-Linz und der Hohenzollern-Kürassiere durch die Triumphbögen und die mit Fahnen und Wimpel geschmückten Straßen und Häuser in Aftholderberg ein.
Sie wurden dabei von den Mitgliedern der Musikvereine Großschönach, Wald, Herdwangen, Aach-Linz und der Stadtmusik Pfullendorf begleitet. "Zum Paraderitt, marsch!", forderte Rittmeister Stefan Jäger auf. Gruppenweise positionierten sich die Reiter mit ihren, mit Blumen geschmückten Pferden am Fuß der ansteigenden Festwiese gegenüber der Pfarrkirche.

"Ganze Eskadron stillgesessen", befahl der Rittmeister zur Pferdesegnung, die Festprediger Pfarrer Winfrid Keller, Spiritual und Schülerseelsorger in der Heimschule Kloster Wald, durchführte. Und die Besucherreaktionen fielen übereinstimmend aus: "Es ist ein beeindruckendes Erlebnis", strahlten Ingrid Deutschenbauer aus Illertissen und Veronika Mangold aus Heiligenberg-Unterrehna. "Wunderschön. Es ist alles so stimmig, feierlich und festlich", zeigten sich Gisela und Josef Heißel aus Gammertingen-Feldhausen überwältigt. Den Festgottesdienst auf einer Freiluftbühne vor der Pfarrkirche konzelebrierten Winfrid Keller, Pfarrer Josef Maurer und Pfarrer i.R. Willi Kirchmann. In seiner Festpredigt unterstrich Winfrid Keller, dass der Heilige Eulogius nicht von Anfang an Bischof und Verkünder des Glaubens gewesen sei. "Eulogius war Schmied", unterstrich er und ging auf die Legende ein, wie Eulogius einem widerspenstigen Pferd beim Beschlagen einfach das Bein abnahm, das Pferd seiner Störrigkeit überließ, in aller Ruhe beschlug, und das Bein wieder ansetzte und heilte. Auch in Menschen könnten Kräfte sein, die zur Selbstzerstörung führen, sich selbst und der Gemeinschaft schaden. Der Festprediger fragte, woher solche Kräfte kommen und mahnte zum verantwortungsvollen Umgang mit Freiheit, Selbstständigkeit und Unabhängigkeit. Beim gemütlichen Beisammensein rund um das Gasthaus Frieden klang das Eulogiusfest aus.
Zum Hintergrund
Das 161. Eulogiusfest, verbunden mit dem Eulogiusritt, feierten die Pfarrgemeinde Aftholderberg, der Reitverein St. Eulogius und die Gemeinde Herdwangen. Es wird alljährlich am zweiten Sonntag im Juli anlässlich des Patroziniums des Kirchenpatrons und Schutzheiligen der Pferde gefeiert. Eulogius lebte um 660 und war Bischof von Noyon. Zunächst war er jedoch Schmied. Eine der Legenden, die mit seiner Person verbunden werden, ist die, wie er einem störrischen Pferd beim Beschlagen das Vorderbein entfernte, beschlug und wieder ansetzte. Seit 1857 findet in Aftholderberg zu seiner Erinnerung eine Pferdesegnung statt. (sah)