Das Narrentreffen in Herdwangen anlässlich 25 Jahre Narrenfreunde Linzgau ist beendet. Doch ganz ohne Streitereien verlief die Partynacht am Samstagabend nicht. Die Polizei ermittelt gegen einen 15-Jährigen wegen des Verdachts der sexuellen Belästigung. Das teilt die Pressestelle des Polizeipräsidiums Ravensburg auf Anfrage des SÜDKURIER mit.
Mit drei Freundinnen unterwegs
Eine Mutter wandte sich am Montagmorgen per E-Mail an die Redaktion des SÜDKURIER. Sie schreibt, dass ihre 15-jährige Tochter am Samstagabend mit drei Freundinnen im Festzelt gewesen sei, als ein 15-Jähriger die drei Minderjährigen angesprochen hatte und sie zum Alkoholkonsum zwingen wollte. Obwohl die Jugendlichen dies mehrfach verneinten, soll der 15-Jährige gegenüber der Gleichaltrigen gewalttätig geworden sein. Er soll sie gegen die Zeltwand gedrückt und dabei unsittlich berührt haben. Eine Gruppe von jungen Männern – so die Mutter – soll die Mädchen dann geschützt und vor das Zelt gebracht haben. Warum die Minderjährigen so spät überhaupt im Zelt waren? „Es gab Einlasskontrollen und die Security hat geschaut, ob die Besucher die notwendigen Bändel getragen haben“, sagt Maurice Amann vom Vorstand der Herdwanger Eselohren.
Es passiert gegen 23 Uhr
Die Polizeipressestelle bestätigt indes den Vorfall, der sich gegen 23 Uhr im Festzelt ereignet haben soll. Laut Pressesprecher Oliver Weißflog soll der 15-Jährige die Jugendliche zuerst angetanzt haben, ehe er sie dazu überreden wollte, ein Bier zu trinken. Im weiteren Verlauf soll er der 15-Jährigen immer näher gekommen sein und versucht haben, sie zu küssen, was die 15-Jährige aber ablehnte. Es sei auch richtig, dass andere Besucher die drei Mädchen zwischen zwölf und 15 Jahren geschützt haben. Die Polizei nahm deshalb die Ermittlungen wegen des Verdachts der sexuellen Belästigung auf. Laut Maurice Amann habe sich bislang von den Betroffenen noch niemand beim Verein gemeldet.
Er hat 2,2 Promille
Der 15-jährige Tatverdächtige fiel zu einem späteren Zeitpunkt erneut negativ auf. Es konnte dabei eine Verbindung zum Vorfall im Festzelt hergestellt werden. Nach Angaben der Polizei war der 15-Jährige stark alkoholisiert. Er hatte 2,2 Promille.
Das Narrentreffen, bei dessen Jubiläumsumzug am Samstagnachmittag etwa 2300 Hästräger gekommen waren, verlief im Großen und Ganzen friedlich. Trotzdem gab es nach Angaben der Polizei außer der sexuellen Belästigung noch drei Körperverletzungen, zwei Beleidigungen, einen Diebstahl, zwei stark alkoholisierte Jugendliche und zwei Streitschlichtungen.