Die Telekom hat im März 2019 eine Mobilfunkstandortanfrage im Bereich von Großschonach auf einem Grundstück des Spitalfonds Überlingen gestellt. Im Teilort gibt es bislang noch keinen Mobilfunkstandort. Die Thematik beschäftigte das Gremium in mehreren Sitzungen, es fanden Gespräche mit Anwohnern und Grundstückseigentümern statt, die „Bürgerinitiative 5G-freie Region Herdwangen-Schönach“ sammelte Unterschriften gegen das Aufstellen einer Anlage. Auch die Nachbargemeinde Heiligenberg wurde in die Planungen eingebunden.

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Dialogverfahren über den Netzausbau

Der Gemeinderat beschloss, von seinem Mitwirkungsrecht bei der Standortwahl Gebrauch zu machen und das Dialogverfahren über den Netzausbau fachlich und neutral begleiten zu lassen. Im November 2019 wurde das Büro Hans Ulrich beauftragt, im Suchradius nach Alternativstandorten Ausschau zu halten. Das Münchner Ingenieurbüro hat weitere mögliche Standorte mit Blick auf eine möglichst geringe Strahlenbelastung bei effizienter Versorgung untersucht. Zu den Kriterien gehörte beispielsweise die Vorgabe, dass der Standort mindestens 500 Meter von einer geschlossenen Wohnbebauung entfernt sein muss.

Immissionsgutachten sehr komplex

Das Immissionsgutachten liegt nun vor. Dieses 32 Seiten umfassende Gutachten bezeichnete Bürgermeister Ralph Gerster als sehr komplex, so dass eine fachliche Erläuterung durch den Gutachter erfolgen soll. Um möglichst viele Menschen zu erreichen, soll in der Ramsberghalle in Großschönach eine öffentliche Informationsveranstaltung zusammen mit der Gemeinde Heiligenberg angeboten werden. Ulrich wird per Videokonferenz die Planung erläutern und Fragen beantworten.

Niemand soll ausgeschlossen werden

Angedacht ist Donnerstag, der 16. Dezember. Die Verwaltung steht mit Fachleuten des Rechenzentrums in Verbindung, um die Veranstaltung möglicherweise live zu streamen. Die Teilnahme könnte Stand heute nach den 3G-Regeln in der aktuellen Warnstufe stattfinden. Sollte bis zum 16. Dezember die Alarmstufe ausgerufen werden, wäre ein Zutritt nur mit 2G-Regel möglich. Der Rat beschloss daher, die Veranstaltung unter diesen Umständen ins neue Jahr zu verschieben. „Meiner Meinung nach sollten wir niemanden ausschließen, denn wir wollen ja so viele Leute wie möglich informieren. Außerdem würden wir ein schlechtes Vorbild abgeben und das falsche Signal senden, wenn wir während der Alarmstufe zu einer solchen Großveranstaltung einladen“, so Ralph Gerster.