Der große Andrang der Wähler zum Finale ist bislang ausgeblieben. Beim zweiten Wahlgang der Bürgermeisterwahl in Herdwangen-Schönach zeichnet sich am späten Sonntagnachmittag ab, dass die Wahlbeteiligung vom ersten Durchgang vor drei Wochen von rund 58,8 Prozent dieses Mal wohl nicht getoppt werden wird. Im Gegenteil, es bleibt am Spätnachmittag sogar fraglich, ob diese Marke überhaupt wieder erreicht werden kann, wie die Nachfrage des SÜDKURIER in den Wahllokalen ergab. Auch die Stimmen der Briefwähler werden erst ab 18 Uhr ausgezählt, sodass vorher keine ganz genauen Prognosen gemacht werden können.

Der spannende Wahlsonntag, bei dem sich entscheidet, welcher der drei Kandidaten tatsächlich Bürgermeister von Herdwangen-Schönach wird, hatte sehr verhalten begonnen. Im Laufe des Vormittags hatten relativ wenige Wähler ihre Stimmzettel in die Wahlurnen in den vier Wahllokalen in Großschönach, Aftholderberg und Herdwangen geworfen. So zählten etwa die Wahlhelferinnen Melanie Tartaro, Valerie Herrmann und Lioba Gröber in ihre Liste gerade einmal rund 124 Bürger, die in der Bundschuhhalle bis zur Mittagsstunde von ihrem Wahlrecht Gebrauch gemacht hatten. Das entspricht ungefähr 21 Prozent der Wähler, die in diesem Wahllokal ihre Stimme abgeben können.
Und das, obwohl es am Sonntag tatsächlich um die endgültige Entscheidung darüber geht, wer den Bürgermeisterstuhl in Herdwangen-Schönach erringt. Drei Kandidaten sind noch übrig von ursprünglich fünf, die ihren Hut in den Ring geworfen hatten. Dominik Mattes, Alexandra Kipp und Felix Tiggeler buhlen im zweiten Wahlgang um die Stimmen der Einwohner.
Dieses Mal reicht die einfache Mehrheit der Stimmen, um ins Rathaus in Herdwangen einziehen zu können. Dominik Mattes lag im ersten Wahlgang mit knapp 34 Prozent vorne, Alexandra Kipp konnte 27,7 Prozent erringen und Felix Tiggeler holte sich 10,5 Prozent der Wählerstimmen.

In Aftholderberg stellten die Wahlhelfer am Nachmittag fest, dass dieses Mal mehr Wähler gekommen waren als am Nachmittag beim ersten Wahlgang am 5. März. Allerdings waren am Vormittag sehr wenige Wähler gezählt worden, sodass auch hier fraglich bleibt, ob die Marke vom ersten Wahlgang „geknackt“ oder überhaupt wieder erreicht werden kann. In allen Wahllokalen wurde gerätselt, ob eventuell der eiskalte Regen und die Zeitumstellung etwas damit zu tun haben könnten, dass der zweite Wahlgang so schleppend angelaufen war.

Auch in Großschönach und in den beiden Herdwanger Wahllokalen wurde über deutlich steigende Wählerzahlen am Nachmittag berichtet. Es bräuchte jetzt aber ein furioses Finale, um auf die im Vorfeld gewünschten 70 Prozent der Wählerstimmen zu kommen.