Auf ein „Corona-Jahr“ mit vielen Höhen und Tiefen blickte Vorsitzender Michael Rothweiler am Samstagabend bei der Hauptversammlung des SV Großschönach zurück. Rund 30 Mitglieder des Sportvereins trafen sich dazu im Nebenraum der Ramsberghalle in Großschönach. „Jetzt haben wir angefangen, ein kleines bisschen zu kicken“, sagte Rothweiler zu Beginn seines Berichtes. Dabei zielte er auf die jüngst gestartete Runde sowie auf den Neustart des Trainings ab.
Zu wenige junge Spieler rücken nach
Jedoch sieht Michael Rothweiler mit Sorgenfalten im Gesicht die vierte Corona-Welle kommen. Bei den bisherigen Wellen wurde die laufende Spielrunde abgebrochen. Wie Rothweiler erläuterte, belegte man jetzt am Ende doch noch einen erfreulichen zweiten Tabellenplatz mit der ersten Mannschaft. Für die neu gestartete Runde blickt der Vorsitzende nicht ausschließlich optimistisch in die Zukunft. In der aktiven Mannschaft sieht er ein „Riesenloch“, was das Nachrücken jüngerer Spieler betrifft.

Auch bei den Jugendmannschaften setze sich dieses Problem fort. Gerade bei den älteren Spielern in der Jugend würde sich der Vereinsvorsitzende einen stärkeren eigenen Spielerkader wünschen. Dafür freut sich der Verein im Bereich der Bambinis, E- und F-Jugend über einen großen Spielerkader. „Leider bleiben aber bei Weitem nicht mehr so viele Spieler bei der Stange, wie es früher der Fall war“, resümierte Rothweiler.
Freude über Zumba-Gruppe
Allerdings ginge es anderen Vereinen ganz ähnlich, führte er weiter aus. Stolz und sehr zufrieden zeigte er sich mit der Entwicklung in der Jugend-Spielgemeinschaft, die neben dem SV Großschönach aus jungen Kickern der beiden Vereine aus Aach-Linz und Denkingen besteht. „Die Zusammenarbeit und die Ergänzung funktionieren tadellos“ lobte er den Nachwuchs. Erfreut zeigte sich Michael Rottweiler auch über eine kurzfristig entstandene 30-köpfige Zumba-Gruppe, die sich zum morgendlichen Tanz traf.
Schriftführer Simon Klaiber berichtete über ein komplett im Zeichen der Corona-Pandemie stehendes Vereinsjahr. Die meisten Veranstaltungen, wie die Maiwanderung, das Dörfer- und Ortsteileturnier, das Kinderferienprogramm sowie die Kinderkleiderbasare, mussten abgesagt werden.
Endo-Vewetec-Hallencup durfte stattfinden
Einzig der Endo-Vewetec-Hallencup für Jugendmannschaften konnte stattfinden. Das Turnier mit 40 Mannschaften und rund 300 Jugendspielern war dann auch die einzige Einnahmequelle aus Vereinsaktivitäten. Verringert hat sich der Mitgliederstand des Vereins. Er sank um 34 auf nunmehr 463 Mitglieder.
Zuwachs in der Vereinskasse
Kassierer Frank Kaulbarsch vermeldete trotz der vielen ausgefallenen Aktivitäten einen erfreulichen Zuwachs in der Vereinskasse. Hauptsächlich das durchgeführte Jugendturnier habe nebst den Sponsorengeldern und Mitgliedsbeiträgen Geld in die Kasse des SV Großschönach gespült.
Sanierung des Fußballplatzes steht an
„Der gute Kassenstand des Vereins wird in den kommenden Monaten sinnvoll eingesetzt“, erklärte Vorsitzender Michael Rothweiler. Die Sanierung des Fußballplatzes sowie des Sandplatzes sind fest geplant und sollen ab der 30. Kalenderwoche beginnen.
Neuwahlen bringen keine Überraschungen
Die anstehenden Neuwahlen wurden von Bürgermeister Ralph Gerster durchgeführt. Sämtliche bisherigen Amtsinhaber für den Beirat sowie die Pressewartin ließen sich erneut aufstellen und wurden alle einstimmig gewählt. „Wir wollen hoffen, dass zukünftig wieder Fußball gespielt werden kann und ein normales Vereinsleben stattfinden kann“, betonte Ralph Gerster. Auch zeigte er sich erfreut, dass der Verein finanziell so gut durch die Pandemie gekommen ist.
SV Großschönach
Der Sportverein Großschönach wurde im Jahr 1959 gegründet. Derzeit hat der Verein 463 Mitglieder. Das Sportgelände befindet sich in Kleinschönach. Hier finden nicht nur die Heimspiele der Herrenmannschaften der Spielgemeinschaft Herdwangen/Großschönach statt, sondern auch die Jugendmannschaften tragen hier ihre Heimspiele aus. Neben dem Fußball gibt es noch die Abteilungen Kinderturnen, Krümelturnen, Gymnastik und Lauftreff. Informationen und Kontaktmöglichkeiten gibt es im Internet unter www.svgroßschoenach.de.„Gutes Stammteam in der Vorstandschaft“
Michael Rothweiler (49) ist schon seit dem Jahr 2006 der Vorsitzende des SV Großschönach. Der SÜDKURIER sprach mit ihm am Rande der Hauptversammlung am Samstagabend über seine Erlebnisse im Amt und seine Zukunftspläne.
Herr Rothweiler, haben sie nach 15 Jahren Amtszeit immer noch große Ziele für den Verein?
Es ist mir wichtig, dass wir es schaffen, unsere eigenen Jugendspieler in den Kader der aktiven Mannschaften zu übernehmen. Sportlich ist es mein Ziel, dass der ersten Mannschaft der Sprung in die Bezirksliga gelingt und wir in Großschönach großen „Fußball-Betrieb“ sehen können.
Gab es rückblickend auch negative Momente in ihrem Amt als Vorsitzender des SV Großschönach?
Es ist für mich nervenaufreibend, immer wieder freiwillige Helfer oder auch Jugendtrainer zu suchen.
Und wie sieht es auf der positiven Seite aus? Welche Aspekte empfinden sie als gut und bereichernd?
In der Vorstandschaft habe ich um mich herum ein gutes Stammteam, in das wir auch viele junge Kräfte integrieren konnten. Positiv ist die Zusammenarbeit mit der Gemeinde sowie das Funktionieren der Spielgemeinschaft in der Jugend. Im Nachhinein bin ich froh über diese Entscheidung, eine Spielgemeinschaft zu gründen. Außerdem hält mir meine Familie den Rücken frei und unterstützt mich auch weitgehend.
Fragen: Robert Reschke