„Der seit 2022 neben der Kirche in Großschönach platzierte Verkaufscontainer wird endlich mit Leben gefüllt und geht mit einem Selbstbedienungskonzept an den Start“, informiert Johannes Knott namens des Herdwangen-Schönach Gewerbevereins (HSG) über den Start des HeimatMarktes. Mit an Bord sind ausschließlich lokale Produkthersteller und -anbieter, die ihre Waren dort verkaufen. Dies sind zu Beginn der Dorfladen Rokweiler, die Metzgerei Lallathin, die Hofgemeinschaft Heggelbach mit Landwirtschaft und Käserei, der Biolandhof Kelly, Burghof Milch und der Möhrlehof sowie die Lebens- und Arbeitsgemeinschaft Lautenbach. Weitere Anbieter aus der Gemeinde können sich beim Gewerbeverein bewerben.
Großteil der Produkte stammt aus der Gemeinde

Die Produktvielfalt entspricht der 2019 gestarteten Umfrage der DORV-Bürgerinitiative, um den Bürgern vor Ort und der Umgebung ein breites Sortiment anbieten zu können. Der Großteil der Produkte für den täglichen Bedarf stammt aus der Gemeinde, darunter täglich frische Backwaren, Käse, Wurst, Molkereiprodukte und saisonales Gemüse, bestimmte Öle sowie eine große Auswahl an Lupinenprodukten. Alles, was nicht lokal produziert wird, ist als Handelsware durch den Dorfladen Rokweiler und die Dorfgemeinschaft Lautenbach ebenso im Angebot.
Bezahlung erfolgt per SB-Kasse
Hierbei wird es bei vielen Artikeln eine Auswahl zwischen Bioprodukten und konventionellen Produkten geben, sodass keine Wünsche offen bleiben. Die Bezahlung erfolgt per SB-Kasse und funktioniert mit digitalen Zahlungsmitteln wie EC- und Kreditkarte oder dem Smartphone-Wallet. Auch der Zugang zum Markt erfolgt nur via EC-, Kreditkarte oder Smartphone. Viele Firmen des Gewerbevereins unterstützen die Umsetzung des Konzepts. Die Gemeinde stellt den Container für das erste Jahr mietfrei zur Verfügung. Im Oktober hatte der Gemeinderat dieser Regelung zugestimmt, nachdem Wolfgang Neuburger als HSG-Vertreter die Konzeption vorgestellt hatte.
HeimatMarkt hat rund um die Uhr geöffnet
Der HeimatMarkt hat rund um die Uhr geöffnet und funktioniert ohne Personal vor Ort, wobei für die ersten beiden Wochen nach der Eröffnung zu bestimmten Zeiten eine Person im HeimatMarkt als Ansprechpartner zur Verfügungsteht, beantwortet Fragen und hilft beim ersten Einkauf. Die Eröffnung ist am Dienstag, 8. Januar, 18 Uhr. Vom 9. bis 20. Januar ist montags bis samstags von 9 bis 12 sowie von 17 bis 18.30 Uhr eine Ansprechperson vor Ort.
Projekt wurde im Gemeinderat vorgestellt
Ab dem 7. Monat sollen die Marktbeschicker die Nebenkosten übernehmen, hatte der Gemeinderat im Oktober beschlossen. Das Anfangsmobiliar, mit Ausnahme der Kühlgeräte, wird von der HSG finanziert. Wenn das Projekt „Heimatmarkt“ nach einem Jahr erfolgreich läuft, könnte man für den Weiterbetrieb eine Genossenschaft oder eine GbR gründen, hatte Neuburger vorgeschlagen. Kämmerin Andrea Rothmund hatte vor zwei Monaten allerdings darauf hingewiesen, dass mit dem geplanten Betreiberwechsel von „Tante M“ auf den HSG sich womöglich Probleme ergeben könnten, und zwar bezüglich des beantragten Zuschusses für den Laden-Container und der Rückforderung der Mehrwertsteuer, die der Gemeinde beim Kauf nicht bezahlen musste, was sich auf 50.000 bis 60.000 Euro summieren könnte.
Förderzuschuss bleibt erhalten
Angesichts dieser Risiken hatte Bürgermeisterin Alexandra Kipp den Beschlussvorschlag dahingehend geändert, dass die mietfreie Überlassung für ein Jahr sowie die sechsmonatige Kostenübernahme für den „Heimatmarkt“ durch die Gemeinde nur dann gelte, wenn ein positiver Zuschussbescheid kommt, der bis Juni 2025 abgerufen werden kann und keine Mehrwertsteuernachzahlung gefordert wird. Einstimmig billigte der Gemeinderat den Beschluss. Bezüglich des Förderzuschusses gibt es Entwarnung. Kämmerin Andrea Rothmund hat den HSG informiert, dass das Geld mit dem Konzept „HeimatMarkt“ wie geplant ausgezahlt wird. „Hier ist also alles in trockenen Tüchern und es gibt keine Rückforderung und Zahlungen wegen des neuen Konzepts“, erklärt Johannes Knott namens des HSG.