Bürgermeisterin Alexandra Kipp musste im Narrenkeller der Herdwanger Eselohren der Narrenmacht weichen. Nun haben die Narrenzünfte der Teilgemeinden im Rathaus das sagen. Die Eselohren hatten zuvor bereits vorsorglich neue Ortsschilder an den Zufahrten aufgehängt: „Eselwangen“ lautet nun die neue Ortsbezeichnung. Doch bevor die Narren die Macht im Rathaus übernahmen, las Maurice Amann der Rathaus-Chefin ganz ordentlich die Leviten: zum Gemeindejubiläum seien alle Vereine dazu aufgefordert worden, sich zu beteiligen, nur die Gemeinde selber habe sich rar gemacht, war sein erster Vorwurf.

Die Macht im Rathaus liegt nun in den Händen der Narren. Die Narren von links: Silvia Lorch, Maurice Amann, Alexandra Kipp und Anette Trost.
Die Macht im Rathaus liegt nun in den Händen der Narren. Die Narren von links: Silvia Lorch, Maurice Amann, Alexandra Kipp und Anette Trost. | Bild: Robert Reschke

Auch zeigten sich die Eselohren nicht amüsiert darüber, dass man zwar der Gemeindeverwaltung für die Weihnachtsfeier den Narrenkeller zur Verfügung gestellt habe, aber anschließend die Reinigung auch noch kostenfrei übernehmen durfte. Deshalb wollten die Eselsohren die Macht im Rathaus übernehmen, damit dort mal wieder ein anderer Wind herrsche.

Dreizipfelritter aus Großschönach

Denselben Plan verfolgten die Narren der Dreizipfelritter aus Großschönach. Da war es die Narrenpräsidentin Anette Trost, die auch so ihre lieben Probleme mit der Hallenreinigung vorbrachte. Zudem beklagte sie den recht knappen Planungsvorlauf für das Gemeindejubiläum. Deshalb überreichte sie der Bürgermeisterin auch einen Kalender für das Jahr, damit auch die Veranstaltungen in Schönach auf keinen Fall vergessen werden. Alexandra Kipp zeigte sich ob der vielen Vorwürfe unverdrossen. Die Gemeindemitarbeiter, alle als Bibergestalten gekleidet, konterten mit eigenen Vorschlägen. Die Biber könnten doch für die Gemeinde nützlich eingesetzt werden. Wenn sie einen Damm bauten und das Wasser aufstauten, hätte man einen eigenen See, den auch ein Campingplatz zieren könnte. Oder die Tierchen könnten eine Biberbahn bauen, und ihren Hunger stillen, indem sie die Grundsteuerbescheide fressen. Zu guter Letzt gab sie dem Drängen der Narrenschar doch nach, rückte die drei Schlüssel heraus und übergab sie an die Vereinsvertreter.