Zum Bürgertisch zum Thema "Wohnen und Leben im Alter" waren rund 25 Teilnehmer in den Sitzungssaal des Vilsinger Rathauses gekommen. Eine erste Umfrage unter den Besuchern machte zunächst klar, was sie nicht wollen. Ein Aufenthalt in einem Alters- oder Pflegeheim möchte niemand. Damit liegen die Vilsinger, wie Peter Beck anhand von Umfrageergebnissen belegen konnte, voll im Bundestrend. Danach wollen 90 Prozent der Befragten ihren Lebensabend in der gewohnten häuslichen Umgebung verbringen. Alternative Wohn- und Lebensformen werden zwar nicht grundsätzlich abgelehnt, stoßen aber auf ein psychologisches Problem, das Beck so beschrieb: "Wer sein Leben lang in einem großen Haus mit Garten gewohnt hat, empfindet den Umzug in eine kleinere Wohnung oft als persönliche Niederlage." Doch genau dieses Problem trifft auf viele Vilsinger Senioren zu. Die Kinder sind alle aus dem Haus, die Wohnung ist damit eigentlich zu groß geworden und die Gartenarbeit wird mit zunehmendem Alter immer anstrengender. Dazu kommt, dass diese Wohnungen meist nicht seniorengerecht gebaut worden sind.

Die bedarfsgerechte Wohnung ist jedoch nur ein Mosaiksteinchen für ein seniorengerechtes Lebensumfeld. Die sozialen Beziehungen müssen stimmen, so die einhellige Überzeugung. Georgine Müller erinnerte daran, dass gute Nachbarschaft nur auf Gegenseitigkeit beruhen könne. Marco Stroppel sprach sich dafür aus, gute nachbarschaftliche Kontakte schon früh, beispielsweise bei einem gemeinsamen Feierabendbier, zu knüpfen. Luzia Kleiner sprach ebenso wie Gemeinderatsmitglied Ekkehard Futterer das Thema "Fahrdienst" zu Einkäufen oder Arztbesuchen an.