8,24 Millionen Euro umfasst der Haushalt der Gemeinde Inzigkofen, der im Rahmen der Jahresschlusssitzung einstimmig vom Gemeinderat gebilligt worden ist. 2017 verzichtet die Gemeinde auf neue Kredite und plant eine außerordentliche Rückzahlung bisheriger Verbindlichkeiten. Das wird sich Ende des kommenden Jahres in der Pro-Kopf-Verschuldung widerspiegeln. Wie Kämmerer Gerald Balle sagte, vermindert sich der Betrag, mit dem jeder Bürger an den Gemeindeschulden beteiligt ist, von 190 auf 117 Euro. Anders gesagt: Der Schuldenstand soll sich nach Plan 2017 von 523 000 auf 321 000 Euro absenken.
An dieser Verschuldungshöhe soll sich auch 2018 nichts ändern, obwohl dann wieder ein Kredit vorgesehen ist. Kämmerer Gerald Balle erläuterte dazu: „Wir wollen 2018 ein 750 000-Euro-Darlehen hauptsächlich für den neuen Kindergartengarten aufnehmen.“ Durch außerplanmäßige Sondertilgung 2017 und 2018 wird der Schuldenstand 2020 wieder dem des Jahres 2016 entsprechen.
Bedarf an Plätzen für die Kleinkind- und Ganztagesbetreuung steigt
Um ohne neuen Kredit 2017 die kommunalen Investitionen finanzieren zu können, muss Gerald Balle im kommenden Jahr aber tief in den Sparstrumpf der Gemeinde – in die Rücklagen – greifen. Dort liegen Ende des aktuellen Jahres 629 000 Euro. Geplant ist, diesen Geldberg um 440 000 auf 187 000 Euro abzuschmelzen.
Ein Schwerpunkt in der Investitionspolitik der Gemeinde wird auch im kommenden Jahr wieder dem Vorschulsektor gelten. Bürgermeister Bernd Gombold schilderte die Lage in seiner Haushaltsrede so: „Gerade im Ortsteil Inzigkofen steigt der Bedarf an Plätzen für die Kleinkind- und Ganztagesbetreuung. Weiter müssen wir uns wegen des Bevölkerungszuwachses durch das Neubaugebiet Reutäcker auf zusätzlichen Platzbedarf einstellen.“ Deshalb enthält der Haushalt 2017 bereits eine erste Planungsrate für den Kindergartenneubau von 20 000 Euro. Mit dem rund 700 000 Euro teuren Kindergartenbau soll 2018 begonnen werden.
„Unsere Mitarbeiter sind ihr Geld wert!“
Die Betreuung der Vorschulkinder macht sich auch deutlich bei den Personalkosten bemerkbar. Immerhin werden 21 Prozent des Verwaltungshaushaltes für die Bezahlung von 57 voll- und teilzeitbeschäftigten Mitarbeitern der Gemeindeverwaltung aufgewendet. Das sind 1,6 Millionen Euro, zu denen Gombold kommentierte: „Unsere Mitarbeiter sind ihr Geld wert!“ Trotz aller Bemühungen um Personalabbau habe sich der Personalbestand seit 2007 um zehn Stellen erhöht. Der Grund dafür liege im Kinderbetreuungsbereich. Hier, so Gombold, haben sich die Stellen verdreifacht.
„Erhalt der Infrastruktur“ ist ein weiterer Kernpunkt des Haushalts. Dazu zählen unter anderem 130 000 Euro für die Pflege und Sanierung von Straßen und Feldwegen. Ein Trinkwasser-Hochbehälter muss für 30 000 Euro überholt werden. Die Fassadenarbeiten an der ehemaligen Schule in Engelswies und die Sanierung zusammen mit dem Einbau einer modernen Heizung in die kommunalen Wohnungen in der Orangerie schlagen 2017 mit jeweils 50 000 Euro zu Buche. Weitere Haushaltstitel betreffen den Umbau des ehemaligen Pfarrhauses in Vilsingen mit 120 000 Euro. Ganz normale Pflichtaufgaben der Gemeinde sind beispielsweise die jährlichen Unterhaltungs- und Bewirtschaftungskosten für die Kelten- und die Römerhalle von insgesamt rund 50 000 Euro.