Bei der Waldbegehung am vergangenen Freitag, zu dem Gemeinderatsmitglieder und interessierte Einwohner eingeladen waren, stellte Revierleiter Johannes Lang einen entsprechenden Modellversuch vor. Wenn das Regierungspräsidium Tübingen seine Genehmigung erteilt, könnten wöchentliche Drohneneinsätze von Ende Juni bis Mitte August zur Borkenkäferbekämpfung 2017 Realität werden. Bei der abschließenden Diskussion im Gemeinderat wurde intensiv über die Frage diskutiert, ob die neuen Ökopunkte nicht massive Nachteile für die Landwirte im Donautal mit sich bringen könnten. Johannes Lang erläuterte: "Käferbefallene Bäume fallen schon frühzeitig durch eine auffällige Rotverfärbung der Wipfel auf." Bislang musste der Förster vom Boden her die Fichtenspitzen begutachten. Dann hieß es schnell handeln. Lang: "Wenn ich so einen Baum entdeckt habe und die Waldarbeiter konnten sich erst ein oder zwei Tage später darum kümmern, waren schon vier oder fünf Nachbarbäume befallen." Dass die Luftaufklärung per Drohne effizienter als der geschulte Försterblick von unten ist, zeigte sich bei der Vorführung während des Waldbegangs. Trotz schlechter Lichtverhältnisse lieferte die Drohne sehr scharfe Aufnahmen. Wenn im kommenden Sommer ein befallener Baum entdeckt wird, ist es für den Revierleiter sehr einfach, den Standort zu finden. Lang: "Entweder sind auf dem Bild in der Nähe des Baumes Wege oder sonstige Auffälligkeiten im Gelände zu sehen, sodass ich erkenne, wo er steht, oder aber wir finden den Käferbaum problemlos über die GPS-Daten."
Schon im Rahmen der Waldbesichtigung war das Thema Waldrefugien und Ökopunkte intensiv diskutiert worden.In der abschließenden Gemeinderatssitzung entwickelte sich der Antrag eines Laizer Landwirts auf Aufforstung von zwei bisherigen Wiesengrundstücken bei Dietfurt zu einer kritischen Grundsatzdiskussion. Das Gremium lehnte beide Anträge mehrheitlich ab, den Geländeeigentümer Bruno Stehle aus Laiz gestellt hatte. Durch die Aufforstung auf seinen Wiesen sollen Ökopunkte für die Firma Solar-Complex generiert werden. Das Unternehmen plant im Schwarzwald-Baar-Kreis zwischen Hüfingen und Donaueschingen einen Windpark. Dafür braucht das Unternehmen die vom Gesetzgeber vorgeschriebene Ausgleichsflächen, die im Raum Donaueschingen nicht zur Verfügung stehen und deshalb werden die Ökopunkte aus dem Donautal gebraucht. Das sehen die Inzigkofer Räte skeptisch. Ihnen geht es besonders darum, dass mit der Aufforstung von drei Hektar landwirtschaftlicher Fläche weiteres preisgünstiges Pachtland für die heimischen Landwirte wegfallen würde. Mit der Ablehnung der Anträge des Landwirts aus Laiz solle, so die Gegner, ein Zeichen gegen den "Ausverkauf" gesetzt werden.
Gemeindewald
Der Kommunalwald erstreckt sich über 450 Hektar. Im fast abgelaufenen Jahr konnten die Förster ihre Gewinnprognose nicht ganz erfüllen, denn statt 130 000 Euro werden es um die 100 000 Euro werden. Johannes Lang: "So genau können wir das noch nicht sagen, weil wir in diesem Jahr noch einige Wochen arbeiten können." Die Planung für 2017 liegt mit 95 000 Euro auf dem Niveau 2016. Amtsleiter Stefan Kopp verwies darauf, dass Inzigkofen mit seinem Ergebnis im oberen Drittel der Kreisgemeinden liege. (hps)