„Großes Lob für die Gärtner“ oder „Wow, was für ein toller Kräutergarten!“ – so lauten Einträge im Gästebuch, das im Info-Raum ausliegt. Dort kann man sich über die Geschichte des Kräutergartens Inzigkofen schlau machen.
Das Kloster verfügte einst über mehrere Gärten, so gab es einen Gras- und Baumgarten, Gemuse- und Küchengärten und einen Apothekergarten.

Das Kloster wurde im Zuge der Sakularisation 1802 vom Furstenhaus in Sigmaringen ubernommen. Ab 1869 nutzte die furstliche Gartendirektion die Garten fur Gemuse- und Obstanbau.
Sie lieferte Gemuse, Obst, Beeren und Blumen an den Hof in Sigmaringen. Von 1970 bis 1987 war die Gartnerei an eine Familie Kokles verpachtet. Den Kräutergarten, wie man ihn heute kennt, begann 1991 eine Gruppe von Interessierten auf Initiative der padagogischen Arbeitsstelle fur Erwachsenbildung anzulegen. Jetzt kümmert sich die NABU-Gruppe Sigmaringen und vor allem Alfred Bauernfeind um die Anlage.

Der pensionierte Lehrer hat umfangreiches Wissen; der Garten-Spaziergang gestaltet sich lehrreich. Es sprudelt nur so aus ihm heraus. Amarant wird in der alternativen Ernährung als hochwertiges Eiweiß geschätzt.
Früher baute man Rispenhirse auf der Schwäbischen Alb an, Maskenbienen schwärmen für Reseda luteola. Färberwaid-Blätter liefern blauen und Krapp-Wurzeln roten Farbstoff. Früher trank man Zichorien-Kaffee, zubereitet aus den gerösteten Wurzeln der Wegwarte, und statt Spinat kam „Guter Heinrich“ auf den Tisch.

Dank der Schildchen erfahren die Besucher viel über die Pflanzen, deren Standortansprüche und ihre Wirkweise. Ein Beispiel: Bereitet man sich aus Jiagolan einen Tee zu, soll dies zu einem langen Leben verhelfen – nicht umsonst heißt es Unsterblichkeitskraut.
Im Kräutergarten gibt es von Eberraute bis Zitronenthymian viele Düfte zu entdecken. Es gibt sogar einen Cola-Strauch. Die Düfte verführen dazu, das ein oder andere Blättchen zu verkosten. Aber Vorsicht! Die Breitblättrige Kresse schmeckt scharf und Wermut äußerst bitter.
Die Serie
„Wer mich kennenlernen will, muss meinen Garten kennen, denn mein Garten ist mein Herz.“ Hermann Fürst Pückler-Muskau
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