Die Biberbahn startet ab 1. Mai in die fünfte Saison, informiert Severin Rommeler, Vorsitzender des Fördervereins Ablachtalbahn und Bürgermeister von Sauldorf. Immer sonn- und feiertags pendelt die Biberbahn jeweils drei Mal bis zum 19. Oktober in der Region zwischen Bodensee und Donau Stockach-Mengen. Abfahrt in Stockach ist um 9:17, 12:17 und 16:17 Uhr sowie Abfahrt in Mengen ist um 10:58, 14:58 und 17:58 Uhr.
Fahrradmitnahme ist kostenlos
Wege entlang der Strecke laden zum Entdecken der Landschaft ein. Wanderungen und Führungen, auch auf den Spuren der Biber, runden das Angebot ab. An vielen Stellen erhalten Bahnreisende gegen Vorlage eines gültigen Tagestickets eine Vergünstigung. Fahrscheine erhalten die Fahrgäste bei den ehrenamtlichen Zugbegleiterin in der Biberbahn. Im Zug erwarten die Fahrgäste Biber-Glitzer-Tattoos und Luftballons von unserem Biberbahn-Maskottchen Biba. Für das leibliche Wohl sorgen Vereine und Gastronomen entlang der Strecke an den Haltepunkten – ein breit gefächertes Angebot von Grillwürsten, Maultaschen und Waffeln über eine Biber-Bowl bis hin zu Eis, Kaffee und Cocktails lässt keine Wünsche offen.
Neue Haltepunkte in Krauchenwies und Göggingen
Ein starkes Zeichen für Zusammenhalt, Mobilität und bürgerschaftliches Engagement: Im Krauchenwieser Ortsteil Göggingen wurde ein neuer Bahnsteig fertiggestellt – von Bürgern, Vereinen und Unternehmen selbst finanziert und errichtet. Der neue Bahnsteig in Göggingen steht an einem historischen Ort: Genau dort, wo einst der alte Bahnhof stand und 1972 nach der Stilllegung abgerissen wurde, entstand im Frühjahr 2025 ein moderner Haltepunkt mit einer Länge von 60 Metern.
Innerhalb weniger Wochen wurden Planung und Bau in die Tat umgesetzt – getragen von ehrenamtlichem Engagement, organisatorischer Tatkraft und breiter Unterstützung aus der Bevölkerung. Die Strecke ist Teil der historischen Ablachtalbahn, die ursprünglich von Radolfzell nach Mengen führt.
Spenden, Steine und Standards
Ermöglicht wurde der Bau durch ein beeindruckendes Maß an Eigeninitiative und Spendenbereitschaft: Insgesamt kamen bisher über 15.000 Euro zusammen – eine Mischung aus Geldspenden, Sachleistungen und ehrenamtlicher Arbeit. Unterstützt wurde das Projekt nicht nur von Bürgerinnen und Bürgern aus Göggingen und den umliegenden Gemeinden, sondern auch von zahlreichen örtlichen Unternehmen, die mit Material und finanziellen Mitteln zum Gelingen beitrugen.
Aktion der sogenannten Steinpatenschaften
Für 50 Euro konnte symbolisch einer der 150 verbauten L-Steine übernommen werden. Alle Patinnen und Paten sowie die beteiligten Firmen werden auf einer Spendertafel am Bahnsteig dauerhaft gewürdigt. „Die Spendenbereitschaft war überwältigend“, sagt Severin Rommeler. „Sie zeigt, wie sehr sich die Menschen einen Bahnanschluss wünschen – und bereit sind, Verantwortung zu übernehmen“, ergänzt Bürgermeister Arne Zwick aus Meßkirch.
Bahnsteig wird vollständig in Eigenleistung errichtet
Der Bahnsteig erfüllt die in Baden-Württemberg geltende Normhöhe für Bahnsteige und erlaubt damit einen barrierefreien Einstieg, etwa für Fahrgäste mit Kinderwagen oder Fahrrädern. Nach Abstimmung mit der Deutschen Bahn und der Nahverkehrsgesellschaft Baden-Württemberg steht fest: Göggingen und Krauchenwies werden im Laufe der Saison 2025 als offizielle Haltepunkte der Biberbahn in den Fahrplan aufgenommen. „Der Bahnsteig erfüllt alle relevanten Anforderungen und stellt einen echten Gewinn für die Strecke dar“, sagt Thomas Heim, stellvertretender Eisenbahnbetriebsleiter der Ablachtalbahn. „Er zeigt, dass auch ehrenamtlich realisierte Infrastruktur hohen Ansprüchen gerecht werden kann.“
Dritte und entscheidende Untersuchung steht an
Die Studien zur Ablachtalbahn zeigen ein großes Potential für einen täglichen stündlichen Taktverkehr und überregionaler Anbindung Bodensee-Ulm: Sowohl die Potentialuntersuchung des Landes Baden-Württemberg aus dem Jahr 2020 als auch die vertiefende Machbarkeitsstudie aus dem Jahr 2023 prognostizieren erfreuliche Fahrgastzahlen. Nun steht die dritte und letzte Untersuchung an, die dann nach einem hoffentlich ebenfalls positiven Ausgang einen Zuschuss in Höhe von 90 Prozent aus dem Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz (GVFG) des Bundes und weitere 5 Prozent Kofinanzierung durch das Land Baden-Württemberg ermöglicht. Eine einmalige Förderquote, die es in den letzten Jahrzehnten so noch nie gegeben hat. Aktuell laufen die Prüfungen für attraktive Fahrplankonzepte für die beiden Landkreise Konstanz und Sigmaringen und für die Anliegerkommunen.
Informationen zum Fahrplan, Preisen und Veranstaltungen gibt es unser biberbahn.de