Der Landkreis Sigmaringen zählt im Bereich Umwelt- und Klimaschutz zu den Vorreitern. Dies verdeutlicht auch die diesjährige Auszeichnung mit dem European Energy Award in Gold, welchen im ganzen Land nur fünf Kreise erhalten haben, heißt es in einer Mitteilung der Kreisverwaltung. Ziel des damit verbundenen Programms ist neben der Steigerung des Einsatzes regenerativer Energien auch die Unterstützung bei Energieeinsparung sowie effizienter Energienutzung. Eine Vorreiterrolle nimmt der Landkreis auch im Bereich der Solarnutzung ein: So erfuhr der Ausbau der Anlagen zur Nutzung von Solarenergie eine deutliche Beschleunigung. Dabei bietet der sonnenverwöhnte Landkreis mit bis zu 1700 Sonnenstunden die idealen Voraussetzungen für den wirtschaftlichen Betrieb einer Fotovoltaikanlage (PV-Anlage).
Kreis geht mit gutem Beispiel voran
Helmut Göppel-Wentz, Leiter des Fachbereichs Liegenschaften und Technik, zeigt sich erfreut, dass der Landkreis Sigmaringen mit der Errichtung von PV-Anlagen auf kreiseigenen Liegenschaften selbst als Vorbild vorangeht: „Allein bis zum Jahr 2024 sollen auf Liegenschaften des Kreises Anlagen mit insgesamt 640 kWp, das entspricht umgerechnet einem Jahresertrag von circa 640 000 Kilowattstunden Strom pro Jahr, errichtet werden. Auf dem Erweiterungsbau des Landratsamtes sowie auf dem St. Anna-Haus sind bereits PV-Anlagen installiert, in einem nächsten Schritt sind Anlagen auf dem Werkstattgebäude und über Teilen des Parkplatzes vorgesehen.“

Genehmigung für erste Fotovoltaikanlage auf dem Wasser
Eine neue Entwicklung im Bereich Fotovoltaik ist die Installation von PV-Anlagen auf dem Wasser. Adrian Schiefer, Dezernent für Bau und Umwelt, berichtet über diesen innovativen Bereich: „Das Landratsamt erteilte vor Kurzem als zuständige Behörde eine der ersten Genehmigungen in Baden-Württemberg für eine schwimmende PV-Anlage.“ Entstehen soll diese schwimmende PV-Anlage auf einem kleinen Seeanteil im Kieswerk Müller in Ostrach. Der erzeugte Strom soll für den anliegenden Kiesabbaubetrieb genutzt werden.
Noch viel Platz für Fotovoltaikanlagen
Diese Genehmigung eröffnet einem weiteren zukunftsgerichteten und regenerativen Energieprojekt im Landkreis Sigmaringen den Weg zur Umsetzung. Während im Landkreis bereits einige PV-Anlagen auf Freiflächen errichtet wurden, steckt insbesondere auf den Dächern noch viel Potential. Der Solaratlas des Landkreises Sigmaringen zeigt auf, dass grundsätzlich insgesamt rund 80 000 Dachflächen im Landkreis für die Installation von PV-Anlagen in Betracht kommen. Mit der Belegung dieser Flächen abzüglich der bestehenden PV-Anlagen könnten rund 400 Millionen Kilowattstunden Strom erzeugt werden, womit der gesamte Strombedarf des Landkreises vollständig durch Solarenergie abgedeckt werden könnte. Dabei bietet der sonnenverwöhnte Landkreis Sigmaringen mit bis zu 1700 Sonnenstunden die idealen Voraussetzungen für den wirtschaftlichen Betrieb einer PV-Anlage. Die Installation von Fotovoltaikanlagen auf Hausdächern erlaubt die Nutzung von Solarenergie auf bereits versiegelten Flächen und verhindert somit den landwirtschaftlichen Flächenverbrauch im Kreis Sigmaringen.