Die Pläne für den geplanten Windpark Hölzl, im Wald zwischen Pfullendorf und Ostrach werden konkret. Geplant sind 13 Anlagen, die 58.000 Haushalte mit Strom versorgen können. Das Kopenhagener Energieunternehmen Ørsted will den Windpark bauen und die Bürger bei einer Veranstaltung am 18. März, 17 bis 20 Uhr, in der Buchbühlhalle in Ostrach über das Vorhaben informieren. Mit dabei sind auch Vertreter des Fürstenhauses Thurn und Taxis, in dessen Eigentum sich die Wälder befinden und die ihre Flächen zur Verfügung stellen. Und auch der Regionalverband Bodensee-Oberschwaben hat für 3. April, 19 Uhr, eine Infoveranstaltung im Pfarrheim Ostrach angekündigt.

Initiative richtet sich gegen Vorhaben in Ostrach

Bekanntlich hat sich schon vor Jahren die „Bürgerinitiative zum Schutz der Raumschaft Ostrachtal“ gegründet, die sich gegen den Windradbau ausspricht. Nun hat sich eine neue, speziell auf Ostrach bezogene Bürgerinitiative „Bürger ProWald Ostrachtal“ herausgebildet, die sich explizit gegen das Vorhaben im fürstlichen Wald wendet, wie Mitinitiator Christoph Leinß informiert. Und diese Bürgerinitiative plant für den 10. April, 19 Uhr, im Pfarrheim Ostrach ebenfalls eine Veranstaltung. „Stopp. Keine Windkraft in unseren Wäldern“ ist auf dem selbst entworfenen Flyern in Großbuchstaben zu lesen. In einer Animation werden 13 Windräder mit je 266 Meter gezeigt, die über Ostrach thronen. Die BI gibt an, dass insgesamt 31 Anlagen geplant sind und fordert ein faires Verfahren zum Schutz von Mensch, Wald, Tieren sowie den Schutz des Klimas und der Heimat.

Privatwald hat eine soziale Komponente

Auf Anfrage des SÜDKURIER wie denn die BI den Bau in den Wäldern von Thurn und Taxis verhindern will, die sich ja im Privatbesitz befinden, erklärt Christoph Leinß, dass es beim Privatwald auch eine soziale Komponente gebe: „Eigentum verpflichtet steht im Grundgesetz.“ Nach seiner Meinung finden die Windparkpläne allesamt im „luftleeren Raum“ statt, da man in Ostrach generell zu wenig Wind für eine auskömmliche Nutzung habe. „Das belegen Ertragszahlen von Ostrach, vom Kreis und ebenso vom Land“, ist Leinß überzeugt, dass nach dem Wegfall des so genannten Südbonus als Sondersubvention oder der Streichung der Subventionen auf breiter Front, „bricht das Kartenhaus in sich zusammen.“

Verbilligter Strompreis um 0,2 Cent je Kilowattstunde

Das Angebot des Investors, den Strompreis für die Kommune jährlich um 0,2 Cent je Kilowattstunde je Anlage zu verbilligen, bezeichnet Leinß als Geschenk. Im Übrigen sei dies für das Unternehmen ein Durchlaufposten, da die Ermäßigung von der Bundesnetzagentur 1:1 ersetzt würden, und zwar aus Steuergeldern. Dass diese staatliche Entschädigung in einem Radius von 3500 Meter rund um ein Windrad bezahlt würden, führt Christoph Leinß zu der Annahme, dass es in diesem Abstand auch eine negative Beeinflussung gebe.