Am Freitagabend gegen 22.45 Uhr wurde eine Streifenwagenbesatzung des Polizeireviers Sigmaringen auf eine 20-köpfige Personengruppe im Bahnhofbereich aufmerksam. Es handelte sich um eine Gruppe ukrainischer Flüchtlinge, bestehend aus 16 Kindern, Jugendlichen und vier Erwachsenen. Die Flüchtlinge sollten und konnten in der Landeserstaufnahmeeinrichtung (LEA) in Sigmaringen aufgenommen werden, jedoch stellte der Transport der Personen ein kleines Problem dar, da kein Transfer zur Verfügung stand. Um dem Missstand schnell Abhilfe zu schaffen, organisierte die Polizei ein Gruppenfahrzeug und brachte die völlig übermüdeten Menschen zur LEA.
Weitere Flüchtende sollen in dieser Woche kommen
Wie Thomas Nuding von der Sarah-Seenotrettung am Freitag im Gespräch mit dem SÜDKURIER sagte, werden bis Ende der Woche mindestens 100 Flüchtlinge aus dem Kriegsgebiet im Landkreis Sigmaringen sein. Ein Teil der Flüchtenden will Thomas Nuding mit anderen Helfern selbst von der Grenze abholen. Am Mittwoch in dieser Woche startet von Riedlingen aus ein Hilfskonvoi, der gesammelte Spenden aus Pfullendorf, Meßkirch und Riedlingen an die ukrainische Grenze bringen wird. Von der Grenze sollen dann etwa 20 bis 25 weitere Flüchtlinge in den Landkreis gebracht werden. Im Vorfeld hatten Besitzer von Ferienwohnungen in Sigmaringendorf, Meßkirch und Pfullendorf Wohnraum zur Verfügung gestellt. „Bereits am Donnerstag sind 24 Ukrainer angekommen. Sie sind alle beim Rinderwirt in Sigmaringendorf unterkommen“, sagte Nuding.
Überwältigende Spendenbereitschaft
Die Spendenbereitschaft für Flüchtlinge im Landkreis Sigmaringen sei überwältigend, schilderte Nuding. In Pfullendorf wurden viele Spenden bei der Diakonie abgegeben, in Meßkirch läuft am Sonntag eine weitere Spendenaktion. Aktuell denken die Organisatoren darüber nach, nach ihrer Rückkehr eine weitere Spendenaktion anzubieten.