Der Landkreis Sigmaringen belegt bei den Corona-Infektionszahlen, gemessen mit einer 7-Tage-Inzidenz, bundesweit Platz 1. Das ist bereits seit einigen Tagen der Fall. Einen Zahlenhöchststand verzeichnen auch die SRH Kliniken im Landkreis Sigmaringen auf den Coronastationen.
Krankenhäuser rechnen mit weiterem Anstieg
„Die Lage ist sehr ernst und hat sich rasant entwickelt. Wir haben mit tagesaktuell 51 infektiösen Patienten den Spitzenwert in dieser Pandemie erreicht und stellen uns auf einen weiteren Anstieg in dieser 6. Welle ein“, erklärt Professor Dr. Georg von Boyen, Leiter des Coronastabs in den SRH Kliniken im Landkreis Sigmaringen und Chefarzt der Medizinischen Klinik. „Wir haben uns deshalb entschieden, jetzt auch das bisherige Sicherheitskonzept situativ anzupassen.“
Symptomfreie Patienten werden nicht mehr auf der Corona-Station behandelt
Bislang wurden infektiöse Patientenausschließlich auf speziellen Coronastationen am Krankenhausstandort Sigmaringen behandelt, diese Regelung galt seit Pandemiebeginn. Ab sofort werden sie nun, wenn sie nach einer ärztlichen Beurteilung als vollkommen symptomfrei gelten, von den Coronastationen auf die eigentliche medizinische Fachabteilung verlegt und dort in speziellen Zimmern mit Isolierstatus weiterbehandelt. Eine Zurückverlegung erfolgt bei Symptomfreiheit auch in die SRH Krankenhäusern in Bad Saulgau und Pfullendorf. Auch hier stehen Patientenzimmer mit Isolierstatus zur Verfügung.
Viele Personalausfälle in den Kliniken
Bereits in den letzten beiden Wochen war die Situation in den Kliniken sehr angespannt, denn zu den hohen infektiösen Patientenzahlen kamen teils hohe Corona bedingte Personalausfälle.
Betrieb auf Intensiv- und Notfallbehandlungen bechränkt
Der Betrieb wurde deshalb weitestgehend auf Intensiv- und Notfallbehandlungen sowie sehr dringliche Behandlungen zum Beispiel bei Krebs eingeschränkt. Plan- und verschiebbare stationäre Aufnahmen und ambulante Eingriffe wurden abgesagt. Das Corona-Team hat tagesaktuell die Situation analysiert und entschieden, welche Maßnahmen bei den zur Verfügung stehenden Personalkapazitäten am besten greifen. Dazu gehört auch, die Organisation der Patientenbehandlung so zu gestalten, dass die Ärzte und Pflegefachkräfte nicht überbelastet werden und gleichzeitig die fachgerechte und qualitativ hochwertige Versorgung für die Patienten gewährleistet bleibt.
Besucherstopp gilt weiterhin
Um die Weiterverbreitung des Coronavirus und das Infektionsrisiko für Patienten zu minimieren, gilt an allen drei Standorten -Sigmaringen, Bad Saulgau, Pfullendorf – weiterhin das Besuchsverbot. Ausgenommen davon sind lediglich Angehörige, die einen im Sterben liegenden Patienten besuchen wollen, eine Begleitperson, welche eine Schwangere bei der Geburt begleiten möchte und die Begleitperson eines minderjährigen Kindes. Das Besuchsverbot gilt bereits seit November 2020, als die vierte Welle im Kreis Fahrt aufnahm.
Klinik appelliert erneut an Bevölkerung
Das Anticorona-Maßnahmenpaket in den SRH Kliniken im Landkreis Sigmaringen ist ein tagesaktueller Status, der je nach Entwicklung der Ausbreitung und Infektionsrate im Landkreis gegebenenfalls erneut angepasst wird. Die Ärzteschaft und die Pflegefachkräfte appellieren eindringlich an die Bevölkerung, die Mundschutz-, Hygiene- und Abstandsregeln sowie die gesetzlichen Vorgaben zum eigenen Schutz und dem Schutz anderer weiter einzuhalten. Nur so besteht die Chance, bald wieder zum Normalbetrieb im Krankenhaus übergehen können.