Sie plädieren für eine konstruktive Zusammenarbeit mit der Rathausverwaltung bei der Dorfentwicklung in der Klostergemeinde Beuron. Gleichzeitig machen sich Götz Bodenhöfer, Bernfried Meschenmoser, Hans Paape und Anton Karl dafür stark, dass die Stimmen der Dorfbewohner gehört und in die Entscheidungen mit einbezogen werden. Für den Januar 2020 ist deswegen die Gründung einer Bürgerinitiative (BI) gepant. Konkret geht es um ein von der Verwaltung geplantes und vom Gemeinderat bereits per Aufstellungsbeschluss in die Wege geleitetes Baugebiet am Ortsrand der Klostergemeinde. Bei einem Pressegespräch kündigten Meschenmoser und Karl an, als Anlieger gegen die Baugebietsplanung Einspruch zu erheben.

Die Situation in der kleinen Klostergemeinde sei geprägt vom Fehlen von Zukunftsperspektiven. Es müsse etwas geschehen, um die Lebensqualität im Dorf zu erhöhen: In diesem Punkt sind sich die vier Beuroner mit der Verwaltung und Bürgermeister Raphael Osmakowski-Miller einig. Deshalb hat der Verwaltungschef vor einigen Monaten im Gemeinderat die Pläne für zwei Neubaugebiete am Dorfrand der Klostergemeinde vorgestellt. Die Räterunde sagte ja und billigte die notwendigen Feststellungsbeschlüsse, um damit die baurechtlichen Verfahren einzuleiten.
Neubaugebiet würde den Charakter des Klosterdorfs nachhaltig und negativ verändern
Die vorgesehenen Baugebiete umfassen den Bereich der früheren Klosterökonomie und in unmittelbarer Nachbarschaft ein größeres landwirtschaftliches Areal. Das Ökonomiegelände soll zu einem Mischgebiet, das landwirtschaftlich genutzte Freiland zu einem reinen Wohngebiet werden. Dazu sagt Bernfried Meschenmoser: „Gegen den Bebauungsplan für den früheren Ökonomiebereich des Klosters haben wir überhaupt nichts einzuwenden.“ Das sehe beim benachbarten Wohngebebiet aber völlig anders aus. Dieses Neubaugebiet, so erklären die Beuroner, sei überflüssig und würde den Charakter des Klosterdorfs nachhaltig und negativ verändern. Die Baugebietsgegner verweisen auf den Regionalplan Bodensee-Oberschwaben. Dort sei auf Seite 22 und Punkt zwei ausdrücklich festgehalten, dass die Siedlungsentwicklung in der Gesamtgemeinde Beuron auf die „Eigenentwicklung“ der Gemeinde zu begrenzen sei.
Das Quartett hat sich die Mühe gemacht, alle Beuroner Haushalte aufzusuchen und die Bewohner nach deren Meinung zu den Baugebietsplänen zu befragen. Hans Paape bringt das Ergebnis dieser Befragungsrunde so auf den Punkt: „Wir haben 80 Dorfbewohner befragt, von denen sich 50 auf unserer Liste für die Gründung einer BI eingetragen haben.“ Der geplanten Bürgerinitiative wird es nach den Worten ihrer Vordenker nicht nur um das Nein zu dem Neubaugebiet gehen. Die Umfrage habe gezeigt, dass die Dorfbewohner aktiv an der Umgestaltung ihrer Gemeinde beteiligt werden wollen.