Strom aus dem zweiten Solarpark in Leibertingen wird nun ins Netz eingespeist. Betreiber der Anlage ist das Unternehmen Energie Baden-Württemberg (EnBW). Gegenüber dem ersten Solarpark ermöglichten leistungsstärkere Solarmodule sowie ein optimiertes technisches Konzept auf etwa der gleichen Fläche mehr als die doppelte Ausbeute, wie es in einer Mitteilung des Energiekonzerns heißt. Voraussichtlich noch im September soll im Rahmen eines Tags der offenen Tür der Solarpark offiziell in Betrieb genommen werden. Leibertingens Bürgermeister Armin Reitze werde bei diesem Festakt anwesend sein. Mehr als fünfeinhalb Millionen Kilowattstunden bei einer maximalen Leistung von bis zu fünf Megawatt (1000 Kilowatt sind ein Megawatt) sollen die etwa 13 400 kristallinen Solarmodule pro Jahr erzeugen. Der Stromertrag der Anlage reicht rechnerisch für mehr als 1600 Haushalte. Das ebenfalls rund sieben Hektar große, 2009 in Betrieb gegangene Solarfeld bei Kreenheinstetten bringt es auf 2,1 Megawatt. Laut Projektleiter Tim Morath ermögliche der technische Fortschritt heute einen deutlich höheren Wirkungsgrad.

Gut 60 Wechselrichter und drei Trafostationen sorgen dafür, dass sich der Strom ins Netz einspeisen lässt. Da ein passend ausgelegtes 20 000- Volt-Erdkabel direkt vor Ort liegt, musste nicht einmal eine Leitung gelegt werden. „Von den technischen Gegebenheiten bis zur Abstimmung und Zusammenarbeit mit der Gemeinde, den Eigentümern und der Netze BW – hier hat einfach alles gepasst“, wird Morath in der Mitteilung der EnBW zitiert. „Wir waren sogar etwas schneller als geplant“.

Die Planungen für das Projekt hatten im Jahr 2015 begonnen. Anfang 2018 stimmte der Leibertinger Gemeinderat dem Vorhaben zu, woraufhin sich die EnBW erfolgreich bei der bundesweiten Ausschreibung für die EEG-Vergütung bewarb. Die Konstruktion der Anlage lässt die Beweidung durch Schafe zu, was eine naturnahe und rationelle Bewirtschaftung der Grünfläche verspreche. Bis Jahresende seien weitere ökologische Ausgleichsmaßnahmen umzusetzen.