Die Wasserversorgung Beurons war jüngst Thema im Gemeinderat. Mit dabei war Matthias Dreher von der Ingenieurgesellschaft Dreher und Stetter aus Empfingen, der die schwierige Aufgabe hatte, dem Rat und der Öffentlichkeit die ein wenig verzwickte Wasserversorgungslage der kleinen, aber großflächigen Donautalgemeinde deutlich zu machen.

Pumpwerk renovierungsbedürftig

Derzeit erfolgt die Wasserversorgung des Ortsteils Beuron über Eigenwasser im Pumpwerk Beuron und über den Hochbehälter Mühlhalde. Das Eigenwasser wird dabei über eine Sandfilteranlage im Pumpwerk Beuron aufbereitet. Sowohl die Aufbereitungsanlage im Pumpwerk Beuron als auch der Hochbehälter Mühlhalde seien zwischenzeitlich aber in die Jahre gekommen, wie Bürgermeister Raphael Osmakowski-Miller unterstrich, deshalb würden umfangreiche Sanierungen mit hohen Investitionen unumgänglich sein.

„Für die Gemeinde Beuron bedeutet dies, dass Maßnahmen zur Sicherstellung der Trinkwasserhygiene getroffen werden müssen.“
Bürgermeister Raphael Osmakowski-Miller

Aber anstatt der umfangreichen Sanierungen für die Aufbereitung und für den Hochbehälter bestünde die Möglichkeit, den Ortsteil Beuron direkt über den Zweckverband (ZW) Hohenberggruppe zu versorgen. Dies wäre aber nur möglich, wenn der ZV Hohenberggruppe nach Fertigstellung des neuen Wasserwerkes im Ortsteil Langenbrunn auf das Pumpwerk Beuron hätten verzichten können, so Matthias Dreher. Aufgrund zwischenzeitlich weiterer konzeptioneller Maßnahmen des ZV Hohenberggruppe soll das Pumpwerk Beuron vorerst noch nicht stillgelegt und eine Direktversorgung für den Ortsteil Beuron in den nächsten Jahren noch nicht realisiert werden. „Für die Gemeinde Beuron bedeutet dies, dass Maßnahmen zur Sicherstellung der Trinkwasserhygiene getroffen werden müssen“, waren sich Bürgermeister und Ingenieur einig.

Chlorwert unter dem Grenzwert

Deshalb ist als reine Sicherheitsmaßnahme, angeordnet vom Gesundheitsamt, das Trinkwasser derzeit verstärkt gechlort. „Der Chlorwert ist jetzt etwas höher als bisher, allerdings noch deutlich unter den Grenzwerten der Trinkwasserverordnung“, betonte Osmakowsi-Miller. „Das lässt sich momentan aber nicht vermeiden“. Laut Aussagen von Gemeinderat Jürgen Burchardt ist der Chlorgeschmack jedoch zeitweise deutlich wahrnehmbar.

Die Sandfilteranlagen im Pumpwerk Beuron sollen mittelfristig durch Ultrafiltrationsanlagen ersetzt werden, wie hier im Wasserwerk ...
Die Sandfilteranlagen im Pumpwerk Beuron sollen mittelfristig durch Ultrafiltrationsanlagen ersetzt werden, wie hier im Wasserwerk Thiergarten. | Bild: Susanne Grimm

Des Weiteren hat das Gesundheitsamt veranlasst, dass das Eigenwasser aus dem Tiefbrunnen über 20 Wochen beprobt wird, um festzustellen, wie hoch die mikrobiologischen Belastungen im Rohwasser sind. „Die Ergebnisse der Beprobungen geben dann Aufschluss über das weitere Vorgehen“, so der Fachmann. Er ging aber davon aus, dass die Chlorung bis mindestens Herbst 2024 weitergeführt werden müsse.

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Ultrafiltration soll kommen

Mittelfristig sei angedacht, dass die vorhandene Sandfiltration im Pumpwerk Beuron durch eine Ultrafiltration ersetzt wird. Letztere sei voraussichtlich günstiger als die Erneuerung der Sandfiltration und hat eine deutlich höhere Filtrationswirkung. „Wir sind bestrebt, für diese Maßnahme Fördermittel zu erhalten“, sagte der Bürgermeister, der davon ausgeht, dass die Maßnahme frühestens im Herbst/Winter 2024 realisiert werden kann. Sollte die vorhandene Sandfiltration jedoch vorher ersetzt werden müssen, wäre als Sofortmaßnahme die Beistellung einer gemieteten mobilen Ultrafiltrationsanlage oder der Einbau einer provisorischen Ultrafiltration möglich.

Verschiedene Optionen sollen überprüft werden

„Beide Optionen werden wir hinsichtlich Machbarkeit und Wirtschaftlichkeit prüfen“, hielt der Rathauschef fest, der das Provisorium gegenüber einer gemieteten Anlage favorisierte. Sollte es für den Ortsteil Beuron zu einem späteren Zeitpunkt doch noch zu einer Direktversorgung durch den Zweckverband kommen, hat Gemeinderat Klaus Bath vorgeschlagen, die Ultrafiltrationsanlage dann ja im Hochbehälter Hausen zur Reaktivierung der dortigen Eigenwasservorkommen zu nutzen. Dieser Vorschlag wurde von allen Beteiligten positiv aufgenommen.

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Gemeinderat beantragt Direktversorgung

Sein Kollege Hans-Peter Wolf gab noch zu bedenken, dass auch die Zuleitung von der Quelle zum Hochbehälter in der Vergangenheit sehr viele Verluste aufgewiesen habe und dieser Umstand mit in die Überlegungen einzubeziehen ist. Letztendlich beschloss der Gemeinderat einstimmig, einen offiziellen Antrag für die Direktversorgung Beurons beim ZV Hohenberggruppe zu stellen.