Einen vollen Erfolg konnten die Veranstalter des ersten Naturpark-Abendmarktes in Beuron verbuchen. Bei schönstem Sommerwetter boten die über 30 Standbetreiber eine Vielzahl von Produkten an, die alle aus dem Donautal und der näheren Umgebung stammen und zum größten Teil in Handarbeit hergestellt worden sind.

Die Besucher freuen sich über die entspannte Atmosphäre auf dem Klosterparkplatz unter den alten, schattenspendenden Bäumen. Foto: ...
Die Besucher freuen sich über die entspannte Atmosphäre auf dem Klosterparkplatz unter den alten, schattenspendenden Bäumen. Foto: Susanne Grimm | Bild: Picasa

In ruhiger Atmosphäre

Die Regionalität war eine der Voraussetzungen, um an diesem Markt teilzunehmen. Organisiert wurde der Markt gemeinsam von der Bäuerlichen Vermarktung Oberes Donautal e.G. (BODEG), dem Naturpars Obere Donau, dem Naturschutzzentrum Obere Donau und der Erzabtei St. Martin. Auf dem Klosterparkplatz unter den alten hohen Bäumen lockte ein großer Markt mit landwirtschaftlichen Direktvermarktern, Kunsthandwerkern und Bastlern sowie mit vielen Infoständen zahlreiche Gäste an. Das Kronendach der Bäume spendete nicht nur Schatten, sondern gab diesem Markt ein ganz besonderes Flair. Trotz der vielen Besucher kam keine Hektik auf. Stattdessen überstrahlte eine wohltuende Ruhe die Veranstaltung, was sicher an der Größe des Platzes lag, vielleicht aber auch an der Aura des Klosters und mit Sicherheit an der grandiosen Naturumgebung des Donautals.

Das Filzen von Armbändern ist eine von mehreren Mitmachaktion speziell für Kinder. Andere basteln Behausungen für blattlausfressende ...
Das Filzen von Armbändern ist eine von mehreren Mitmachaktion speziell für Kinder. Andere basteln Behausungen für blattlausfressende Ohrenkriecher. Foto: Susanne Grimm | Bild: Picasa

Ökomobil und Naturparkküche

Für die kleinen Gäste gab es ebenfalls attraktive Angebote. So beispielsweise die mobile Naturparkküche, die die Kinder dazu eingeladen hat, bei der Essensbereitung mitzumachen. Sie konnten Armbänder aus Wolle filzen oder Behausungen für Blattlausfresser bauen. Auch das Ökomobil des Regierungspräsidiums Tübingen zog die Jugend an, denn die Chance, das Fell eines Bibers zu streicheln oder einen ausgestopften Igel anzufassen, gibt es schließlich nicht alle Tage.

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Keine Standgebühr

Die Betreiber der Stände zeigten sich hochzufrieden, sowohl mit dem Umsatz, als auch mit der Stimmung und der guten Organisation. „Das beste ist: wir brauchten keine Standgebühr zu entrichten“, sagte eine Standbetreiberin, die ihr Selbstgemachtes gelegentlich auf Hobbymärkten verkauft. Sie fand, mit Standgebühr lohne es oft nicht, mitzumachen, denn: „Da muss ich viele Topflappen oder Fruchtaufstriche verkaufen, bis ich für mich einen kleinen Gewinn erwirtschafte“. Markus Ellinger vom Naturschutzzentrum Obere Donau sagte dazu: „Uns war wichtig, möglichst viele Kleinanbieter und Direktvermarkter hierher zu bekommen, deshalb haben wir keine Gebühren ausgewiesen“.

Kirchenführung und Orgelkonzert

Im Rahmen des Abendmarktes, der von 16 bis 20 Uhr angesetzt war, bot das Kloster eine Kirchenführung mit Bruder Markus an und obendrauf setzte Pater Landelin als Sahnehäubchen ein Orgelkonzert in der Martinskirche. Natürlich kam auch das leibliche Wohl nicht zu kurz, beispielsweise mit Süßem vom Striezelhäusle oder Wildschweindöner von Familie Winter aus Leibertingen. Diese wurde dem riesigen Andrang fast nicht Herr. Da der Flammkuchenanbieter kurzfristig seine Teilnahme abgesagt hatte, wollte bei Winters die Schlange der Hungrigen nicht abreißen. Eimerweise Zaziki und über 20 Kilo geschnetzeltes Wildschwein hat Dirk Winter nonstop gebraten und in die Brötchentaschen gestopft. „Ich kann kein Wildschwein mehr sehen“, sagte er am Ende des Tages. Aber letztlich war er sich mit den anderen Anbietern und Ellinger einig, der resümierte: „Wir sind voll zufrieden. Wir haben erreicht, was wir wollten, nämlich Besucher für regionale Produkte zu interessieren.“ So wechselte manches Unikat den Besitzer, wobei der monetäre Aspekt nur ein Teil des Ganzen darstellt. Auf die Kosten gekommen sind auch Leib, Seele und Gemüt.