Er werde in Leibertingen keinen Wahlkampf machen und sich auch nicht weiter als Bewerber um das Amt des Bürgermeisters engagieren – das sagte Samuel Speitelsbach am Montag in einem Telefonat mit dem SÜDKURIER. Unsere Nachfrage, ob dies bedeute, dass er seine Kandidatur damit nicht weiter aufrecht erhalte, bejahte er.

Verzicht auf öffentliche Vorstellung der Gemeinde

Er werde nicht an der offiziellen Kandidatenvorstellung der Gemeinde teilnehmen, die es am kommenden Freitag geben wird. Speitelsbach begründete seinen Rückzug damit, dass angesichts der Corona-Pandemie kein echter Wahlkampf möglich sei. Er könne nicht vor einem Publikum sprechen, wie er es gewohnt sei. Er habe gedacht, dass es mit dem Corona-Virus vorbei sei, fügte er in dem Gespräch mit dieser Zeitung hinzu. Vergangene Woche hatte er eine Anfrage der Gemeinde Leibertingen, ob er an der öffentlichen Kandidatenvorstellung in der Turnhalle der Wildensteinschule teilnehmen werde, unbeantwortet gelassen.

Eigene Währung für Leibertingen gefordert

Bevor er letztlich seinen Verzicht auf eine echte Kandidatur in Leibertingen gegenüber dieser Zeitung klarmachte, sagte er, dass es sich noch nicht wirklich mit der Heuberggemeinde beschäftigt habe. Zuvor hatte er noch als eines seiner Hauptziele als Kandidat ausgegeben, dass er für die Gemeinde, die er in dem Gespräch ständig als Stadt bezeichnete, eine eigene lokale Währung einführen wolle. Ob die Gemeinde dann auch als Bank aktiv werden müsse, fragten wir. Das sei doch heute kein Problem mehr, lautete seine Antwort. Eine eigene Währung würde die Zahl der Arbeitslosen senken helfen. Unsere Frage, warum er in sieben anderen Kommunen auch als Kandidat antrete, ließ er unbeantwortet. Er wolle sich erst wieder in einem halben Jahr in einem Wahlkampf engagieren, sagte er. Aktuell habe er wegen der Beschränkungen durch die Corona-Pandemie „keine Lust“ auf einen Wahlkampf.

Axel Philipp und Stephan Frickinger bleiben im Rennen

Nach diesem Rückzug von Samuel Speitelsbach bleibt zwar dessen Name weiter auf dem Stimmzettel für die Bürgermeisterwahl am 14. März stehen, aber ernsthaft bleiben damit nur der Meßkircher Stadtbaumeister Stephan Frickinger und der im Leibertinger Ortsteil Altheim lebende Städteplaner Axel Philipp im Rennen.

Axel Philipp hat wegen den Auflagen durch die Corona-Pandemie bisher auf einen Wahlkampf mit direkten Begegnungen verzichtet. Sein Konkurrent Stephan Frickinger bot und bietet weitere Treffen an – unter Beachtung der gegebenen Corona-Regeln. In dieser Woche bietet Frickinger noch einen Termin für Vertreter der Vereine (am 24. Februar) und einen für Bürger (am 27. Februar) an – jeweils im Ulrich-Mägerle-Saal des Bürgerhauses in Kreenheinstetten. Wegen der beschränkten Zahl an Teilnehmern ist eine Anmeldung über die Homepage von Stephan Frickinger nötig (https://zukunft-leibertingen.de/termine).

Wenn er im März zum Bürgermeister in Meßkirchs Nachbargemeinde gewählt würde, dann will sich Stephan Frickinger darum bemühen, Einsparpotenziale zu heben. Denn Leibertingen habe unter allen Gemeinden im Kreis Sigmaringen die höchste Pro-Kopf-Verschuldung. Daneben will er den Blick gemeinsam mit den Bürgern in die Zukunft richten. Dabei will er unter anderem klären, wofür die Gemeinde steht. Und wie diese den Kindern in Zukunft hinterlassen werden soll. Sein Fernziel ist ein Leitbild für Leibertingen.

Sein Ziel sei es, eine sachliche Kommunikation mit den Bürgerinnen und Bürgern und in den politischen Gremien zu ermöglichen, so Axel Philipp. „Mehr Information und weniger Emotion als Grundlage für die objektiv beste Entscheidung,“ ist auf seiner Homepage (https://www.axelphilipp.com) zu lesen. Zentrales Thema seines Wahlkampfes ist es, die in der Gemeinde bestehende, funktionierende Dorfgemeinschaft weiter zu fördern. Für die Versorgung der Bevölkerung etwa mit Lebensmitteln müssten neue Konzepte entwickelt werden. Dies gelte auch für das Thema Nachbarschaftshilfe, das immer wichtiger werde.

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