Die Gemeinde Leibertingen wünscht sich mehr Einnahmen, um die finanzielle Situation der Gemeinde zu verbessern. Deshalb ist der Gemeinderat bereits vor einiger Zeit dem Vorschlag von Bürgermeister Stephan Frickinger gefolgt, für das Parken an bestimmten Orten in der Gemeinde Gebühren zu verlangen. So müssen Autofahrer für das Parken am Naturbad und an der Burg Wildenstein inzwischen Parkgebühren entrichten. Im Zuge der Einführung der Parkraumbewirtschaftung hatte der Gemeinderat auch bereits den Preis für die Übernachtung im Wohnmobil auf Leibertinger Gemarkung festgelegt, allerdings ohne zu entscheiden, wo die Camper in Zukunft gegen Gebühr übernachten dürfen und wo das „wilde Campen“ in Zukunft ausdrücklich verboten ist. Der Bürgermeister brachte dazu in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats am Dienstag vergangener Woche einen Vorschlag in den Gemeinderat ein, den die Räte ausführlich diskutierten und dem sie nur zum Teil folgten.

Wohnmobilstellplätze an der Bug Wildenstein und am Schützenhaus

Beim Leibertinger Schützenhaus dürfen Wohnmobile in Zukunft gegen Gebühr stehen.
Beim Leibertinger Schützenhaus dürfen Wohnmobile in Zukunft gegen Gebühr stehen. | Bild: Heinrich Sturm

Der Vorschlag von Bürgermeister Frickinger lautete, lediglich an der Burg Wildenstein Wohnmobilstellplätze auszuweisen. Wie bisher sollte, laut Frickinger, das Übernachten am Hauser Holz im Ortsteil Kreenheinstetten untersagt bleiben. Die Parkplätze vor der Grillhütte sind ein beliebter Übernachtungsplatz für Kletterer, die die Region mit dem Wohnmobil besuchen. Zusätzlich wollte der Bürgermeister am Schützenhaus in Leibertingen ein Verbotsschild für Camper aufstellen. Auch hier trifft man auf dem Parkplatz vor der Schutzhütte häufig Wohnmobile an.

Anders als die Wohnmobilstellplätze am Kloster Beuron werdem die Plätze in Leibertingen über keine Toiletten verfügen.
Anders als die Wohnmobilstellplätze am Kloster Beuron werdem die Plätze in Leibertingen über keine Toiletten verfügen. | Bild: Heinrich Sturm

Die Leibertinger Gemeinderäte konnten sich allerdings durchaus vorstellen, dass auf dem Parkplatz am Schützenhaus in Leibertingen ebenfalls Wohnmobilstellplätze ausgewiesen werden. Für ihn sei nicht nachvollziehbar, warum das Übernachten im Wohnmobil an der Burg Wildenstein erlaubt sei und am Schützenhaus nicht, sagte Gemeinderat Alexander Biselli. Auch Gemeinderat Egon Hafner sprach sich dafür aus, dass Camper auf dem Platz am Schützenhaus im Wohnmobil übernachten dürfen: „Der Camper-Trend ist da und wird wohl auch noch ein Paar Jahre anhalten“, sagte er. Außerdem sei der Platz sehr attraktiv und durch seine Lage an der Kreisstraße praktisch nicht schädlich, fügte Hafner an. Die Gemeinderäte beschlossen am Ende, dass die Gemeinde sowohl an der Burg Wildenstein als auch am Schützenhaus Wohnmobilstellplätze ausweisen soll. Aller Voraussicht nach werden an beiden Standort jeweils drei – also insgesamt sechs – Wohnmobilstellplätze entstehen. In Kreenheinstetten bleibt das Übernachten im Wohnmobil verboten.

Personal für Überwachung

Zehn Euro kostet eine Übernachtung auf einem der beiden Plätze. Die Räte machten sich an diesem Abend auch Gedanken, auf welche Weise die Nutzer der Wohnmobilstellplätze in Zukunft die Gebühren bezahlen sollen und wie die Gemeinde die Zahlung überwacht. Hier folgte der Rat dem Vorschlag von Alexander Biselli, ein Online-Buchungs- und Bezahlsystem zumindest testweise einzuführen. Außerdem wird ein Mitarbeiter der Gemeinde in Zukunft kontrollieren, ob die Autos auf den Parkplätzen am Naturbad und der Burg Wildenstein ein Ticket hinter der Windschutzscheibe liegen haben. Der Ordnungshüter wird auch die Kontrolle der Wohnmobile übernehmen. Der Bürgermeister erinnerte den Gemeinderat daran, dass dieser in einer zurückliegenden Sitzung bereits beschlossen hatte, dass für die Parkraumüberwachung zusätzliches Personal eingestellt wird.

Keine Konkurrenz zum Campingplatz

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Die Gemeinderäte diskutierten auch, ob nicht eventuell Toiletten an den Stellplätzen aufgestellt werden müssten, um das „Wildpinkeln“ zu verhindern. Man werde auf den Schildern darauf hinweisen, dass es in Thalheim einen Campingplatz mit Duschen und WC-Anlagen gibt, erklärte der Bürgermeister den Räten. Toiletten müsse man seiner Meinung nach nicht aufstellen, aber sollte es mit der „Notdurft“ zu viel werden, dann müsse man reagieren, sagte Frickinger. Gemeinderat Markus Bugge sprach sich für das Aufstellen von Toiletten aus. Er wolle keine Toiletten aufstellen, da die Gemeinde nicht in Konkurrenz zum Angebot des Campingplatzes in Thalheim zu stehen wolle, erwiderte Frickinger.