Eigentlich benötigt der Plan für die Sanierung des Kinderhauses „Sonnenschein“ im Leibertinger Ortsteil Kreenheinstetten noch die Zustimmung des Gemeinderats, aber die Zeit drängt, um einen Förderantrag beim Entwicklungsprogramm ländlicher Raum (ELR) zu stellen. Deshalb will Leibertingens Bürgermeister Stephan Frickinger die Abstimmung erst bei der nächsten Sitzung des Gremiums nachholen. Immerhin vom Kreenheinstettener Ortschaftsrat und der Kindergartenleitung holte sich der Bürgermeister am vergangen Dienstag das „Ok“ für den aktuellen Planungsstand. Anwesend waren neben der Leiterin des Kinderhauses „Sonnenschein“ Alexandra Caruso auch die beiden Erzieherinnen Andrea Braun und Samantha Salamone.

Antrag im Gemeinderat gestellt
Den Auftrag, die Sanierung des Kinderhauses „Sonnenschein“ in die Wege zu leiten, hatte Bürgermeister Frickinger bereits im vergangenen Jahr vom Leibertinger Gemeinderat erhalten. Im November hatten die Kreenheinstettener Gemeinderäte im Gremium den Antrag gestellt, dass die Einrichtung ertüchtigt und saniert werden solle. Als Begründung nannten sie, dass das Kinderhaus nicht mehr die Richtlinien des Kommunalverbands für Jugend und Soziales (KVJS) in Baden-Württemberg erfülle. Laut Antrag fehlt es unter anderem an Garderobenplätzen, zeitgemäßen sanitären Anlagen, geeigneten Schlafräumen sowie an Räumen für Personal und Elterngespräche. Dem Wunsch vieler Eltern nach Ganztagsbetreung kann der Kindergarten aktuell nicht nachkommen, weil er aufgrund der Raum- und Platzsituation keine Genehmigung dafür erhält. Der Antrag auf die Sanierung Gebäudes wurde seinerzeit vom Leibertinger Gremium mit großer Mehrheit unterstützt.

Mehr Platz für die gleiche Anzahl von Kindern
Die aktuelle Planung sieht vor, dass Platzproblem durch einen rund 45 Quadratmeter großen Anbau zu lösen. Dort soll der Sanitärbereich für Kinder und Personal sowie ein Raum fürs Malen und Werken entstehen. Mehr Kinder wird die Einrichtung dadurch aber nicht aufnehmen können, dafür aber den Vorgaben des Kommunalverbands entsprechen. Die Mindestanforderungen des KVJS im Bestand abzubilden, habe der Auftrag an die Planer für die Sanierung des Gebäudes gelautet, meinte Frickinger. Deshalb wird der Kindergarten in Kreenheinstetten nach dem Umbau auch weiterhin nur zwei Gruppen besitzen. Die anwesenden Kindergärtnerinnen hätten sich gewünscht, dass für die Betreuung der Unter-Dreijährigen ein weiterer Raum zur Verfügung steht. Aufgrund der räumlichen Situation des aus den 1970er Jahren stammenden Kindergartengebäudes ist das aber offenbar nicht möglich und auch nicht genehmigungsfähig.

Auch fehlt für eine umfassende Erweiterung mit mehr Plätzen der Gemeinde Leibertingen schlichtweg das Geld. Schon die jetzige Sanierung und der Umbau sind für sie schwer zu stemmen, wie Bürgermeister Frickinger mehrfach betonte: „Wir können uns als Gemeinde kein Projekt leisten, dass über dieses Maß hinausgeht“, sagte er. Geplant ist außerdem den Eingangsbereich zu vergrößern und Platz für die Garderobe zu schaffen. Der Eingang wird dafür von seiner aktuellen Lage in der Fassadenmitte ganz auf die rechte Seite verlegt. Im Innern entsteht außerdem ein Raum für Elterngespräche, die bisher im viel zu kleinen Büro des Kindergartens stattfinden mussten.
Frickinger kann sich außerdem vorstellen, den Kindergarten für andere Aktivitäten in der Ortschaft zu öffnen – zum Beispiel für Kinderyoga. Der Hintergrund ist, Frickinger will weitere Förderung einwerben, um Sanierung und Unterhalt des Kindergartens zu finanzieren.

Neben einigen Wünschen, die während der Sitzung des Ortschaftsrates geäußert wurden, schienen die Anwesenden recht zufrieden mit dem Ergebnis, so dass Ortsvorsteher Guido Amann am Ende den Beratungsstand wie folgt zusammenfasste: „Ich gehe davon aus, dass wir an diesem dritten Entwurf festhalten und die Feinabstimmung nochmal in einzelnen Gesprächen mit der örtlichen Kindergartenleitung und Herrn Frickinger stattfinden wird.“
Lob für den Bürgermeister
Offenbar ist dem Kreenheinstettener Gemeinderat Markus Bugge, der im Ortschaftsrat beratend anwesend war, das im schwäbischen Sprachraum geläufige „Ned gschimpft isch globt gnua“ nicht bekannt. So kam es im Ortschaftsrat von Kreenheinstetten zu der seltenen Situation, dass die Arbeit des Bürgermeisters von einem Gemeinderat eingehend gewürdigt wurde. „Ich glaube nicht, dass es unter einem anderen Bürgermeister möglich gewesen wäre, zu diesem Punkt zu kommen“, meinte Gemeinderat Bugge bezogen auf den Stand der Planung. Er hob außerdem die Expertise des Bürgermeisters sowie seine konstruktive Art und positive Herangehensweise an das Projekt hervor.
Dieser will – vom Lob offenbar noch stärker angetrieben – nun schnellst möglich den Förderantrag einreichen. Die Chancen ELR-Mittel zu erhalten, stehen seiner Ansicht nach recht gut, weil die Gemeinde im kommenden Förderjahr kein anderes Projekt zur Förderung einreichen wird.