Der Vorsitzende des Naturparks Obere Donau, der Tuttlinger Landrat Stefan Bär, gab gemeinsam mit Geschäftsführer Bernd Schneck in der Geschäftsstelle des Vereins „Haus der Natur“, einen Einblick über die neuen Projekte und formulierte Ziele, die bis 2023 umgesetzt werden sollen.

Naturpark soll sichtbarer werden

Der Naturpark Obere Donau soll sich mehr in der Fläche bemerkbar machen und an den Rändern sichtbarer werden, erläuterte er. Bei der Informationsrunde im Haus der Natur war die Landtagsabgeordnete der Grünen, Andrea Bogner-Unden, dabei. Sie will sich tiefer mit den Grundlagen der Naturparks auseinandersetzen. Wie der Landrat sagte, ist es geplant, die verstärkte Außenwirkung mit Hilfe neuer Projekte und Aktionen umzusetzen, mit dem Fernziel einer Vernetzung mit den anderen Naturparks in Baden-Württemberg.

Geschäftsführer Bernd Schneck informiert über die Arbeit des Vereins Naturpark Obere Donau.
Geschäftsführer Bernd Schneck informiert über die Arbeit des Vereins Naturpark Obere Donau. | Bild: Susanne Grimm

Neugierig auf die Region machen

Der 1980 gegründete Naturpark Obere Donau ist einer von sieben Naturparks und grenzt an den des Südschwarzwalds, der wiederum an den Naturpark Schwarzwald-Mitte/Nord grenzt. Bernd Schneck und Nele Feldmann vom Team Naturpark stellten die Themen vor, mit denen die Menschen neugierig auf den Naturpark gemacht werden sollen. Erreicht werden soll eine bessere Breitenwirkung und ein größerer Bekanntheitsgrad. Beispielsweise mit den Naturpark-Vespertouren, die in der Corona-Zeit entwickelt wurden, als es Menschenansammlungen zu vermeiden galt.

Vespertouren führen zu spannenden Zielen

Bei den Vespertouren, die einmal im Monat stattfinden, können sich kleine Wandergruppen eine Vespertüte bei einem der teilnehmenden Bauernhöfe holen. In der Tüte befindet sich neben ausreichend Vesper ein Vorschlag von einer sechs bis zwölf Kilometer langen Tour, die direkt vom Hof aus gestartet werden kann. Diese führt die Wanderer zu regionalen Besonderheiten und weist auf landschaftliche, botanische oder tierische Lebensräume, aber auch auf regionale Produkte und deren Herstellung hin.

Die Vespertüten wurden während der Pandemie entwickelt. Sie enthalten regionale Produkte und Wandervorschläge.
Die Vespertüten wurden während der Pandemie entwickelt. Sie enthalten regionale Produkte und Wandervorschläge. | Bild: Susanne Grimm

Übernachten soll möglich werden

Wie der Landrat und Schneck verdeutlichten, kam die vom Naturpark-Team entwickelte Idee nicht nur bei den Nutzern der seit September 2020 gestarteten Touren bestens an: „Auch andere Naturparks haben diese Idee übernommen“, freute sich Bär.

Kleine Zeltplätze und Trekking-Camps geplant

Eine zweite Neuheit sind die Trekking-Camps. Sie sind gedacht für Kleingruppen, naturverbundene Wanderer, Familien und Abenteuer Suchende. Entlang von attraktiven Wanderwegen soll legales Übernachten im Wald ermöglicht werden, auf eingerichteten kleinen Zeltplätzen mit minimaler Infrastruktur wie beispielsweise einer Trockentoilette und höchstens drei Zelten. „Dies soll die einzigartige Landschaft des Naturparks auf ganz neue Weise erlebbar machen“, so Bernd Schneck.

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Gemeinden sollen Areale zur Verfügung stellen

Dazu müssten jedoch noch Gemeinden gewonnen werden, die hierzu Areale in ihrem Wald zur Verfügung stellen sollten. „Das“, schmunzelte Bär, „haben wir bei anderen abgekupfert“. Denn in mehreren anderen Naturparks sei dies ein Erfolgsmodell geworden.

Infopunkte, die auch Schutz bieten

„Landschaftswellen“ sollen die geplanten neuen Infopoints heißen, ein weiteres Projekt, das sich Schneck und seine Mitstreiter vorgenommen haben. Ein in Wellenform gebauter Infopunkt mit begrüntem Dach, der gleichzeitig als Schutzhütte dient, soll über den Naturpark, seine Besonderheiten und Hintergründe informieren. Diese Infopunkte sollen eher am Rand des Naturparks liegen, um eine breitere Außenwirkung zu erzielen. Zudem werden sie ganz gezielt anders gebaut, als herkömmliche Infopunkte. „Es sollen richtige Blickfänge werden“, verspricht Bär, der guter Dinge ist, mit dem Bau des ersten in Gosheim im kommenden Jahr beginnen zu können.

So sollen die neuen Infopoints aussehen.
So sollen die neuen Infopoints aussehen. | Bild: Susanne Grimm

Neues Partnerkonzept entwickelt

Als weiteres Projekt der nächsten zwei, drei Jahre stellten Schneck und Bär das Partnerkonzept vor. Ziel ist die Bildung neuer Partnerschaften zwischen Naturparks und regionalen Betrieben, Institutionen und Organisationen zu unterstützen oder bestehende Partnerschaften zu festigen. Die Grundbotschaft des Projekts soll sein: „Wir engagieren uns gemeinsam aktiv für eine nachhaltige Entwicklung der Region und kommunizieren gegenseitig unsere Partnerschaft“. Im Nachklang der Projektvorstellung informierte der Naturpark-Ranger Armin Hafner am Luchs-Infopoint in Leibertingen über die Luchssituation in der Region um das Donautal.