Die Gemeinde Leibertingen kann sich über eine Förderung aus dem baden-württembergischen Förderprogramm „Energieeffiziente Wärmenetze“ freuen. Mit einem Zuschuss in Höhe von 200 000 Euro unterstützt das Stuttgarter Umweltministerium das Bioenergiedorf Leibertingen, um sein bestehendes Nahwärmenetz um rund 1100 Meter Trassenlänge zu erweitern und nachzuverdichten, wie die grüne Landtagsabgeordnete Andrea Bogner-Unden mitteilt.
30 neue Hausanschlüsse sind geplant
Zur Versorgung von Wohnhäusern und Industriekunden sind 30 neue Hausanschlüsse geplant. Zudem soll die Wärmeerzeugung mittels Regelungs- und Optimierungsmaßnahmen angepasst werden. Versorgt wird das Wärmenetz durch mehrere Biogas-Blockheizkraftwerke, Holzkessel und – für die Spitzenlast – durch eine mobile, ölbetriebene Hot-Anlage. Andrea Bogner-Unden freut sich über das vorbildliche Engagement in Leibertingen: „Leibertingen ist schon vor vielen Jahren als gutes Beispiel vorangegangen. Herzlichen Dank allen Akteuren, die sich gemeinsam auf den Weg gemacht haben, eine sichere und sehr effiziente Wärmeversorgung für Leibertingen auf den Weg zu bringen.“
Kraft-Wärme-Kopplung gibt es nur in vier Gemeinden im Bundesland
Mit seinem Förderprogramm „Energieeffiziente Wärmenetze“ unterstützt das Umweltministerium den Aus- und Neubau von Wärmenetzen in Baden-Württemberg. Über eine Förderung ihrer Investitionen in Wärmenetze, die erneuerbare Energiequellen verwenden, industrielle Abwärme nutzen oder bei denen hocheffiziente Kraft-Wärme-Kopplung zum Einsatz kommt, können sich nun vier weitere Gemeinden in Baden-Württemberg freuen. Bad Boll, Leibertingen, Bergatreute und Maulburg erhalten insgesamt Fördermittel in Höhe von über 830 000 Euro.
Umweltministerin sieht noch viel Potenzial
„Energie sparsam und bewusst einzusetzen, ist nicht nur ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz, sondern auch zur Sicherung unserer Energieversorgung“, sagte Umweltministerin Thekla Walker anlässlich der Bekanntgabe der Förderung der vier Gemeinden. Besonders großes Potenzial gebe es im Wärmesektor, der einen großen Anteil am Energiebedarf ausmache: insgesamt 30 Prozent des Endenergieverbrauchs entfallen auf das Heizen und Warmwasser. „Hier müssen wir in Zukunft noch stärker und noch schneller ran. Das heißt, wir müssen Gebäude effizienter bauen oder sanieren und mehr Wärme auf Basis erneuerbarer Energien erzeugen“, erläuterte Walker. „Energieeffiziente Wärmenetze sind dabei wichtige Bausteine, mit denen wir gleichzeitig unseren CO₂-Ausstoß verringern und unabhängiger von fossilen Energieträgern werden können.“
Land unterstützt Ausbau von Wärmenetzen
Den Ausbau von energieeffizienten Wärmenetzen unterstützt das Land mit einem eigenen Förderprogramm. Dabei fördert es Investitionen in Wärmenetze, die erneuerbare Energiequellen verwenden, industrielle Abwärme nutzen oder bei denen hocheffiziente Kraft-Wärme-Kopplung zum Einsatz kommt. Das aktuelle Förderprogramm hat noch eine Laufzeit bis Ende Juni 2023. Nächster Stichtag für Anträge ist der 16. Dezember. Weitere Informationen unter www.um.baden-wuerttemberg.de/de/energie/informieren-beraten-foerdern/foerdermoeglichkeiten.