17 Blechbläser, ein Schlagzeuger und mehr als 150 Zuhörer machten am Sonntag das Serenadenkonzert des Posaunenchors Meßkirch-Pfullendorf-Ostrach zu einem musikalischen Erlebnis. Melodien aus verschiedenen Stilrichtungen und Jahrhunderten wechselten einander ab. Es war gleichzeitig die erste Serenade unter dem neuen Dirigenten Jan Öxle. Der 17 Jahre alte Gymnasiast leitet die Bläsergruppe seit dem vergangenen Winter.

Rund 150 Zuhörer verfolgten am Sonntag das in den Martinssaal verlegte Serenadenkonzert des Posaunenchors Meßkirch.
Rund 150 Zuhörer verfolgten am Sonntag das in den Martinssaal verlegte Serenadenkonzert des Posaunenchors Meßkirch. | Bild: Hermann-Peter Steinmüller

Dem Erfolg der inzwischen siebten Serenaden-Veranstaltung tat es keinen Abbruch, dass das Abendkonzert wegen des Regens vom Schlosshof in den Martinssaal im Herz-Jesu-Heim verlegt werden musste. Pressesprecher Wolf-Dieter Menius: „Normalerweise dürfen wir die Kirche als Ausweichveranstaltungsort benutzen. Weil das Gotteshaus gerade renoviert wird, wurde uns der Saal im Herz-Jesu-Heim angeboten.“

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Die Spannbreite der Melodien reichte von sakralen Werken von Altmeister Bach über Volkslieder bis hin zu den Comedian Harmonists aus den 20er und 30er Jahren des letzten Jahrhunderts. Das Publikum ging besonders bei den flotteren Melodien aus der Schlager- und Gospelwelt begeistert mit. Es wurde geklatscht und mit den Füssen gewippt. Besser hätte die Atmosphäre im Freien auch nicht sein können.

Reine Spielfreude eroberte den Saal

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Die Gospels, entstanden in der Welt der schwarzen Sklaven in den USA, standen mit ihrem Temperament im Gegensatz zu den mitteleuropäischen Kompositionen eines Johann Sebastian Bach. Hier standen sich zwei Kulturen gegenüber, die ihrer Zeit entsprechend Gotteslob und Gebete in unterschiedlichen musikalischen Stilrichtungen verpackt haben. Für die Bläser war der Wechsel kein Problem. Reine Spielfreude eroberte den Saal bei jedem Stück der über einstündigen Serenade.

Dass die Wiener Philharmoniker und Blaskapellen, zivile wie militärische, den Radetzky-Marsch spielen können, ist Allgemeingut. Aber ein kirchlicher Posaunenchor? Nein, diese Frage ist wirklich nur rhetorisch gemeint. Natürlich können die kirchlichen Blechbläser das. Sie bekamen dabei die schon beschriebene Publikumsunterstützung durch rhythmisches Klatschen.

Gäste sollen mitsingen

Der Posaunenchor verlangte seinen Zuhörern mehr ab, als Klatschen oder Füßewippen. Für zwei alte Volkslieder lagen Textblätter bereit. Die Gäste waren zum Mitsingen eingeladen. Viele nahmen diese Aufforderung an. Besonders die Älteren hätten die Vorlagen nicht gebraucht. Sie konnten auswendig einstimmen.