Der Freundeskreis Karolingische Klosterstadt Meßkirch – Campus Galli will sein Werbekonzept erweitern, um das Mittelalter-Projekt verstärkt über die Region hinaus bekannt zu machen. Das wurde bei der Hauptversammlung deutlich. Damit möchte der Verein sowohl seine Mitglieder- als auch die Besucherzahl steigern. Vorsitzender Dirk Gaerte begrüßte Yvonne Knie aus Ludwigsburg als 250. Mitglied mit einem Blumenstrauß. Insgesamt gehören dem Verein nun 267 Mitglieder an.

Fortschritte beim Scheunenprojekt

Dirk Gaerte zeigte sich sehr zufrieden mit der Entwicklung des Campus Galli. „Aber wir müssen nach vorne schauen und zusehen, wie wir im Bereich Marketing weiterkommen“, mahnte er. Der Verein sehe Handlungsbedarf, um die karolingische Klosterstadt noch stärker über die Region hinaus bekannt zu machen und Sponsoren zu finden. Zwei bis drei Werbebüros seien beauftragt worden, um ein Marketingkonzept zu entwerfen. „Es läuft alles, wie es laufen muss“, erklärte der ehemalige Landrat den Mitgliedern. Es werde nicht mehr Geld ausgegeben als hereinkomme. Auch gehe es mit dem Scheunenprojekt, bei dem der Freundeskreis als Bauherr auftritt, allmählich vorwärts. Es fehlten nur noch die letzten statischen Berechnungen.

Das könnte Sie auch interessieren

Raum soll für Ausstellungen und Vorträge genutzt werden

Zu diesem Thema äußerte sich auch Hannes Napierala, Geschäftsführer von Campus Galli. „Die Scheune bewegt mich, seit ich hier angefangen habe – und das war im Jahr 2014“, erklärte er. Es gehe bei der letzten Überprüfung darum, ob einzelne Holzverbindungen erdbebensicher sind oder ob sie durch moderne Mittel gesichert werden müssen. Die Scheune solle als Arbeitsraum dienen ebenso wie als Raum für die Museumspädagogik, für kleinere Ausstellungen und Vorträge. Ein Boden werde nicht extra verlegt, sondern es handle sich dann um einen gestampften Lehmfußboden, wie Hannes Napierala auf Nachfrage erläuterte.

Bilder und Dokumente sollen im Internet einsehbar werden

Dirk Gaerte berichtete darüber hinaus, dass der Vorstand des Vereins sowohl zum Trägerverein unter dem Vorsitz von Anton Oschwald als auch zu den Mitgliedern einen engeren Kontakt knüpfen wolle. Die Informationen sollen zukünftig noch schneller fließen, voraussichtlich in Form eines Newsletters. Gaerte nahm die Anregung auf, für Mitglieder einen Mehrwert zu schaffen, indem sie über das Internet einen Zugang zu Bildern und Dokumentationen erhalten.

Hannes Napierala verteidigt Erhöhung der Einzel-Eintrittspreise

Aus dem Kreis der Mitglieder wurde die Erhöhung des Einzel-Eintrittspreises um 2 Euro angesprochen. „Uns war es wichtig, die Familien- und Kinderkarten niedrig zu halten“, verteidigte Hannes Napierala die Erhöhung. Um die Stadt zu entlasten und die Mitarbeiter einigermaßen vernünftig zu entlohnen, sei eine Erhöhung jedoch unumgänglich geworden und entspreche den Eintrittspreisen vergleichbarer Einrichtungen.

Das könnte Sie auch interessieren

Freundeskreis plant Kulturfahrt und Tagesexkursion

Am Ende der Sitzung befragte Dirk Gaerte die Mitglieder nach ihrem Interesse für eine Kulturfahrt und eine Tagesexkursion. Der Freundeskreis beschloss, in der Vorweihnachtszeit gemeinsam mit einem Bus zu der Ausstellung über den Klosterplan nach St. Gallen zu fahren. Außerdem soll es im Frühjahr 2020 eine Kulturfahrt ins Frankenland geben.

Chronik zeigt Fortschritte auf

Andrea Braun-Henle präsentierte im Rahmen der Hauptversammlung zusammen mit Verleger Armin Gmeiner die mittlerweile siebte reich bebilderte Chronik, welche die Fortschritte auf der Baustelle von Campus Galli dokumentiert und zahlreiche wissenschaftliche Aufsätze umfasst. Die Autoren befassen sich mit historischen, bauhistorischen und archäologischen Aspekten. Dazu gehören beispielsweise die Bienenhaltung im Mittelalter, das aufstrebende Archivwesen unter den Karolingern oder die Lebensbedingungen sowie die medizinische Versorgung. Erkenntnisse darüber lieferten unter anderem Skelettfunde, bei denen Bandscheibenschäden, Zahnausfall und Knochenbrüche festgestellt werden konnten.

Eine Bildergalerie zeigt die Fortschritte und Arbeitsprozesse der vergangenen Saison. Wie die Idee zu Campus Galli entstand, beschreibt Verena Scondo, die Frau der ersten Stunde, in einem Interview mit Andrea Braun-Henle. Außerdem erzählt Jana Schnall von der ersten Kulturreise des Freundeskreises ins Burgund sowie zum mittelalterlichen Vorbild-Projekt in Guédelon.