Für sie beginnt ein neuer Lebensabschnitt: Unter dem Motto „Westminster Abi – der Adel dankt ab“ verabschiedeten sich am die Abiturientinnen und Abiturienten des Jahrgangs 2025 feierlich vom Martin-Heidegger-Gymnasium. Den traditionellen Abiball feierten die Schulabgänger gemeinsam mit Freunden, ehemaligen Schülern, Eltern, Lehrern und Schulleitung am Samstag in der Meßkircher Stadthalle. Die Rednerinnen und Redner des Abends fanden viel Lob für die ehemaligen Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums. Am Ende wurde bis zum frühen Morgen getanzt.
Wünsche an Ballons geheftet
Hoffentlich erfüllen sich die Zukunftswünsche der Abiturientinnen und Abiturienten, die sie beim Sektsektfang vor der Halle an Luftballons geheftet in den Himmel steigen ließen. Schulleiter Tobias Andelfinger machte in seiner Ansprache zunächst auf humorvolle Weise auf einige Widersprüche im Hinblick auf das von den Abiturienten gewählte Jahrgangsmotto „Westminster Abi – der Adel dankt ab“ aufmerksam. Dabei stellte der Schulleiter in seiner Rede fest, dass in adeligen Familien – im Gegensatz zu den Abiturientinnen und Abiturienten des Meßkircher Gymnasiums – eine gründliche Schul- und Berufsausbildung zumeist als zweitrangig angesehen wurde. „Die Bestimmung des Menschen ist es, seine Kräfte und Begabungen zu entfalten und zum Wohle der Gesellschaft einzusetzen, da passt der Satz, der klassische Adel scheut mit Würde die Arbeit und erbt, nicht so ganz dazu“, sagte Andelfinder außerdem. Der Schulleiter lobte den Jahrgangsdurchschnitt bei der Abiturnote von 2,1 als „hervorragend“. „Ihr bringt alles mit, um Euren Platz in der Welt zu finden und Euch bei den Aufgaben, die auf Euch warten, zu bewähren“, lobte er die ehemaligen Schülerinnen und Schüler. Auch gegenüber dem SÜDKURIER äußerte sich Andelfinger sehr positiv: „Das war menschlich ein ganz toller Jahrgang“, sagte er.
Zwick motiviert zu Rückkehr
Meßkirchs Bürgermeister Arne Zwick wünschte sich in seiner Rede, dass möglichst viele der Absolventen und Absolventinnen nach ihrer Berufsausbildung wieder zurück in die Heimat kommen sollten. „Schön, wäre es, wenn viele von Ihnen später hierher zurückkehren und sich aktiv in die Entwicklung der Raumschaft rund um Meßkirch einbringen würden. Denn Sie, die Sie hier aufgewachsen sind, wissen dann am besten, wie es weitergehen muss“, sagte der Bürgermeister.

Abi als Teamleistung
Der Vorsitzende des Elternbeirats, Heinz Rebholz, meinte in seiner Rede, dass er keinesfalls den Anteil der Leistung der Abiturientinnen und Abiturienten an ihrem Abschluss schmälern wolle, aber das Abitur sei auch eine Teamleistung von Eltern, Lehrern und Schulträgern. In Bezug auf die Leistung der Eltern sagte er: „Denken Sie mal darüber nach, wie viele Vesperbrote geschmiert wurden, wie oft Sie in die Schule gefahren oder mit Bauch- oder Kopfweh wieder abgeholt wurden.“ Es gelte auch im späteren Leben, weiterhin im Team zu spielen, erklärte Rebholz sinngemäß. „Geben Sie der Gesellschaft bitte auch irgendwann etwas zurück. Schauen Sie hin, wo sich Unrecht entwickelt und kämpfen Sie für eine lebenswerte Welt.“ Der Beiratsvorsitzende forderte die Schulabgänger gleichfalls dazu auf, sich in öffentlichen Ämtern und Institutionen zu engagieren, wie etwa in den Feuerwehren oder den Gemeinderäten.
Daniel Geiger macht bestes Abi
Bei der Zeugnisvergabe wurden zahlreiche Abiturientinnen und Abiturienten für ihre herausragenden Leistungen ausgezeichnet. Dabei konnte Daniel Geiger mit einem Abiturdurchschnitt von 1,0 zahlreiche Preise mit nach Hause nehmen. Der Sohn von Schlagersängerin Alexandra Hofmann erhielt den Preis der Sparkasse als Fachbester in Mathematik, den Preis der Deutschen Physikalischen Gesellschaft als Fachbester im Fach Physik, den Ferry-Porsche-Preis für herausragenden schulischen Leistungen in den sogenannten MINT-Fächern (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik), den Landesportpreis sowie den Preis als Fachbester im Bereich Sport. „Ich war noch nie in meinem Leben so stolz wie heute“, kommentierte Alexandra Hofmann die schulische Leistung ihres Sohnes gegenüber dem SÜDKURIER. Die ganze Familie sei gut in Mathe und Physik, meinte sie außerdem.
Absolventen gestalten Programm
Die künstlerischen Darbietungen während des Abiballs 2025 kamen allesamt aus den Reihen der Abiturientinnen und Abiturienten. Antonia Ney – Jahrgangsbeste im Fach Musik – begeisterte das Publikum an der Trompete, Laura Schlude sorgte mit ihrer Stimme und dem Song „Slipping Through My Fingers“ von Abba für gute Stimmung im Saal. Beide wurden von Musiklehrer Markus Fiederer am Klavier begleitet. Scheffelpreisträger Andreas Schamber zeigte mit seinem Vortrag, dass er die Auszeichnung für hervorragende Leistungen im Deutschunterricht verdienterweise erhalten hat.
Als Stimme des Abi-Jahrgangs trat schließlich Silvie Hensler auf. Die ehemalige Schülersprecherin berichtete von Galgenhumor im Gruppenchat und nächtlichen „Verzweiflungsnachrichten“. Sie dankte Eltern und Lehrern für deren Unterstützung beim Erreichen des Abiturs. Anschließend wurde noch bis 4 Uhr morgens gefeiert und getanzt, wie Silvie Hensler am Montag dem SÜDKURIER berichtete.