Seit eineinhalb Jahren realisiert der Caritasverband Sigmaringen auf dem Gelände in der Stockacher Straße den Neubau eines Caritas-Zentrums. Die Arbeiten an dem Neubau verlaufen laut den Verantwortlichen derzeit gut. „Architekten, Fachplaner, die beteiligten Firmen und die Handwerker sind mit großem Engagement dabei, um das Projekt – das Größte in der bisherigen Geschichte des Verbandes – bald fertigstellen zu können“, freut sich Caritasgeschäftsführer Alexander Sperl.
Hohe Nachfrage nach Pflegeplätzen
In Zukunft sollen insgesamt 60 vollstationäre Plätze für pflegebedürftige Menschen zur Verfügung stehen. 45 davon sind in drei Wohngruppen als sogenannte Dauerplätze definiert. 15 Plätze sollen ausschließlich als Kurzzeitpflegeplätze vorgehalten werden.
Hintergrund ist, dass es im Land Baden-Württemberg und insbesondere auch im Landkreis Sigmaringen einen großen Bedarf an Kurzzeitpflegeplätzen gibt. Die Einrichtungsleitungen sowie die Sozialarbeiterinnen des Verbandes erhalten täglich Anrufe von Angehörigen, Kliniken und anderen, die nach solchen Plätzen fragen.
Der Caritasverband möchte als örtlicher Wohlfahrtsverband der katholischen Kirche einen Beitrag dahingehend leisten, mehr Plätze für diesen Bedarf zur Verfügung zu stellen. Sperl ist zuversichtlich, dass das auch klappt. „Erste Kontakte und Gespräche mit den Verantwortlichen des Landkreises und der Pflegekassen sind erfolgt, sodass wir zuversichtlich sind, dieses Angebot ab etwa April kommenden Jahres realisieren zu können“, stellt der Geschäftsführer fest.
Ambulante Angebote vom Neubau aus
Die bislang im Herz-Jesu-Heim beheimatete Sozialstation St. Heimerad wird in dem Gebäude ein neues Zuhause finden. Von dort aus werde sie wie gewohnt für die Raumschaft Meßkirch die ambulanten Dienste wie Pflege, Betreuung, hauswirtschaftliche Unterstützung, Hausnotruf und Essen auf Rädern anbieten. Darüber hinaus solle es dort künftig eine Tagespflege mit zwölf Plätzen geben, die von der Sozialstation betrieben wird. Auch einen stationären Mittagstisch werde es geben.

Außerdem werden die Beratungsstellen des Caritasverbandes im neuen Gebäude in großem Umfang Außensprechstunden anbieten. Der Basisdienst des Caritasverbandes, der sogenannte Caritassozialdienst, die katholische Schwangerenberatung sowie der Migrationsdienst werden mit einem ständigen Sitz im neuen Gebäude vertreten sein. Insgesamt werden rund 150 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dort ihren Dienstsitz haben.
Der Name steht schon fest
Das neue Caritas-Zentrum solle künftig den Namen „St. Martin„ tragen. Nach gemeinsamen Überlegungen mit den Verantwortlichen der katholischen Kirchengemeinde Meßkirch-Sauldorf, welche zu den Trägern des Caritasverbandes Sigmaringen gehört, sei man zu der Überzeugung gekommen, dass St. Martin ein guter und passender Name ist.
Zum einen handle es sich um einen klassischen „Caritas-Heiligen“. Zum anderen möchte man durch diese Namensgebung auch die Verbundenheit des Verbands mit der Pfarrei St. Martin in Meßkirch zum Ausdruck bringen. „Das gute Miteinander zwischen der Kirche vor Ort und den Caritaseinrichtungen der katholischen Kirche ist allen Beteiligten ein wichtiges Anliegen“, sagt Alexander Sperl.

Neben der Baustelle mussten sich der Vorstand des Verbandes, die Heim- und Pflegedienstleiterin Evelin Lehmann mit ihren Kolleginnen und Kollegen sowie Projektleiterin Romana Weißenbach mit vielen Fragen befassen.
Um die Ressourcen für die Beantwortung dieser Fragen im Bereich der Altenhilfe zur Verfügung zu haben, hat der Caritasverband bereits vor einigen Jahren einen Projektantrag bei einer Lotterie gestellt. Projekttitel war „Zukünftige Weiterentwicklung der katholischen Altenhilfe beim Caritasverband Sigmaringen“. Die Lotterie hat dann für dieses Projekt insgesamt 150 000 Euro genehmigt. Ein besonderer Schwerpunkt war hierbei die konzeptionelle Entwicklung innerhalb des Caritas-Zentrums.