Der Verstorbene stammte aus dem Ermland, dem katholischen Teil Ostpreußens. Im Januar 1945 floh die gesamte Familie vor den herannahenden Russen und fand zunächst eine Bleibe in Mecklenburg, erinnert sich Sieglinde Witt, die Ehefrau des Verstorbenen, der über viele Jahre hinweg auch als Mitarbeiter des SÜDKURIER in Meßkirch tätig war.

Als Bischof Konrad Gröber die katholischen Flüchtlinge ins Erzbistum Freiburg aufnahm, gelangte die Familie mit dem inzwischen heimgekehrten Vater über Boll und Heudorf nach Meßkirch. Nach dem Schulbesuch im dortigen Progymnasium und dem Aufbaugymnasium in Meersburg schlug Christoph Witt die Inspektorenlaufbahn in den Verwaltungsgerichten Freiburg und Stuttgart ein, bis er sich zum Studium der Betriebswirtschaft entschloss. Nach bestandenem Examen trat er in den Schuldienst ein und unterrichtete am Wirtschaftsgymnasium in Sigmaringen bis zu seiner Pensionierung. Neben seinen beruflichen Aufgaben setzte er sich in der katholischen Pfarrgemeinde im Krankenbesuchsdienst, als Kommunionshelfer, als Leiter eines Bibelkreises und im Pfarrgemeinderat aktiv ein. Darüber hinaus leitete er 30 Jahre das katholische Bildungswerk der Erzdiözese in Meßkirch, in das unter seiner Führung die städtische Volkshochschule integriert wurde. Gerne stelle er sich für Kirchenführungen in der Pfarrkirche St. Martin zur Verfügung und erläuterte vor allem den Glaubensweg, den der Maler Meinrad von Au in seinen Deckengemälden den Menschen nahebringen wollte. Besondere Aufmerksamkeit verdient hierbei Christoph Witts Deutung des Dreikönigsbildes des Meisters von Meßkirch, ist sich seine Witwe sicher. Zudem sei ihr verstorbener Ehemann als Schriftsteller und Autor tätig gewesen. Neben der Arbeit für die Heimatzeitung nennt sie in dem Zusammenhang auch seine Arbeit für den Pfarrbrief. "Ebenso entstanden aus seiner Feder Bücher zu Martin Heidegger und dem Heiligen Heimerad." Sein weiteres besonderes Interesse gehörte dem Meßkircher Philosophen Martin Heidegger. Zehn Jahre stand er dem Heidegger Lesekreis vor und wirke als aktiver Part von Beginn an bei den Museumsnächten im Schloss Meßkirch mit. Zeitweise übernahm er auch die Verantwortung für das Heidegger-Archiv der Stadt.

Für seine Verdienste um die Menschen der Stadt erhielt er 2011 die Bürgermedaille verliehen. Im Herbst 2014 trat er aus gesundheitlichen Gründen aus jeglichen Verantwortungen und Aufgaben zurück. Mit seinem Tod verliert die Stadt Meßkirch einen verdienstvollen Mitbürger.

Die Trauerfeier für Christoph Witt beginnt am Dienstag, 17. Juli, um 14 Uhr in der Friedhofskapelle auf dem Stadtfriedhof in Meßkirch.