Ein wegen seines Umgangs mit gefährlichen Abfällen bestrafter 66-jähriger Mann hat mit seinem Einspruch gegen einen Strafbefehl vor dem Amtsgericht Sigmaringen einen Teilerfolg erzielt. Amtsrichterin Julia Veitinger ordnete mit ihrem Urteil eine Halbierung des zu leistenden Betrags an, der nun bei 600 Euro liegt.

Den Vorwurf des Umweltfrevels selbst vermochte der in einem Meßkircher Teilort lebende Angeklagte nicht zu entkräften. So stand auf seinem Grundstück im Juni vorigen Jahres ein nicht mehr zugelassener Ford Transit, aus dem Betriebsflüssigkeiten wie Hydrauliköl ausgelaufen waren, wodurch sich auf der Straße und einem Teil des Rasens ein großer Fleck bildete.

Plastikwanne unter dem Auto

Nach Darstellung des Angeklagten hatte er zur Sicherheit eine Plastikwanne unter den Motor des Fahrzeugs gestellt. Das Auto war bis April 2024 auf ihn zugelassen, danach aber abgemeldet worden. Er habe zumindest in Erwägung gezogen, den kaputten Motor mit seiner defekten Einspritzpumpe wieder zu reparieren, zumal der schon ältere Wagen immer noch TÜV besaß.

Polizist spricht von Schrottfahrzeug

Aus Sicht des Pfullendorfer Polizeihauptkommissars, der den Wagen vor Ort inspizierte und das Vergehen protokollierte, handelte sich dabei um ein „Schrottfahrzeug, an dem Teile demontiert und der Innenteil vermüllt“ gewesen sei. Im Motorblock seien deutliche Ölflecken zu erkennen gewesen, die auf eine unsachgemäße Befüllung hindeuteten. Der Bodenbelag am Haus sei „schwarz vor Öl“ gewesen, da habe kein Rasen mehr wachsen können.

Brüder äußern sich nicht

Die in seinem Hause lebenden Brüder hätten sich zur Sachlage nicht äußern wollen. Und er hätte nicht den Eindruck gewonnen, dass da irgendetwas am Fahrzeug eingebaut werden sollte, erklärte der Polizeibeamte. Die Ölflecke wurden auf Bildern festgehalten, die die Richterin dem Angeklagten zeigte.

Da dieser nur über eine kleine Rente verfügt, blieb die Richterin noch unter dem von Staatsanwalt Alexander Haueis geforderten Strafrahmen, der ebenfalls für eine Einschränkung des Strafbefehls plädierte, aber 800 Euro angesetzt hatte.