Helmut Weißhaupt, Stadtrat der Grünen, machte die Brandstiftung auf dem Gelände der Gemeinschaftsunterkunft (GU) für Geflüchtete in Igelswies in der Sitzung des Gemeinderats zum Thema. Er drückte sich zunächst noch vorsichtig aus, ob denn von einem politisch motivierten Brandanschlag ausgegangen werden könne. Bürgermeister Arne Zwick ließ keinen Zweifel daran, dass er von einem Anschlag ausgeht. Insa Bix, CDU-Stadträtin, verurteilte die Brandstiftung scharf: „Das geht überhaupt nicht, das erinnert an böse Zeiten.“ Die Polizei ermittelt wegen der Brandstiftung und sucht zurzeit nach möglichen Zeugen.
Bürgermeister Zwick war am Montag, als mehrere Feuer vor den Wohncontainern der GU gelegt worden waren, vor Ort, nachdem er informiert worden war. „Es roch überall nach Benzin“, sagte er vor dem Gemeinderat. Nach Zwicks Einschätzung sei die Attacke so geplant gewesen, dass ein Einzug verhindert werden sollte. Die Feuer seien gezielt gelegt worden, um Stromleitungen zu zerstören. „Es war ein gezielter Sabotageakt auf die Elektrik.“ Denn ohne Strom könne die Gemeinschaftsunterkunft nicht betrieben werden. Auf Nachfrage aus dem Gremium sagte er, dass sich der geplante Bezug nur um ein bis zwei Tage verzögern werde. Die Reparaturarbeiten seien umgehend nach der Brandstiftung aufgenommen worden, so der Bürgermeister während der Sitzung des Gemeinderats am Dienstagabend. Thomas Herborn, CDU-Stadtrat, erkundigte sich, ob der Landkreis, der die GU betreibt, wegen der Brandstiftung über ein Mehr an Sicherheit nachdenken würde. Ihm würde in diesem Zusammenhang bisher keine Informationen vorliegen, so Arne Zwick am Dienstagabend.
Birgitta Amann, Ortsvorsteherin von Heudorf, erkundigte sich, ob die Stadt die Flüchtlinge, die in der GU einziehen werden, auch auf Angebote in der Stadt aufmerksam mache, wie etwa das Begegnungscafé. Bürgermeister Zwick wies darauf hin, dass der Landkreis Betreiber der GU sei. Die Stadt werde dennoch auch ihren Beitrag leisten.