Die gebürtige Meßkircherin Christa Wetter freut sich sehr, mit ihrem Konzert in der St. Martinskirche die Reihe „Orgelherbst“ eröffnen zu dürfen. Mit 13 Jahren spielte sie in der Meßkircher Stadtkirche zum ersten Mal Orgel und begleitete dort bereits ein Jahr später den Kirchenchor unter der Leitung von Wolfgang Wernert. Durch diese frühen musikalischen Erfahrungen fühlt sie sich der Kirche und ihrem Instrument eng verbunden. Obwohl Christa Wetter schon lange in Karlsruhe wohnt, wo sie studierte, fühlt sie einen starken Bezug zur Heimat, der sie auch gerne etwas zurückgeben möchte. Am Sonntag, 28. September, um 18 Uhr, bringt sie auf der neuen Kuhn-Orgel mit einem präzise abgestimmten Programm zu Gehör, welche musikalische Entwicklung sie genommen hat und welche musikalischen Möglichkeiten das für die St. Martinskirche entworfene Instrument bietet.
Schon als Kind hörte sie Klassik-Radio
Christa Wetter interessierte sich bereits in jungen Jahren für klassische Musik. Lachend erzählt sie, dass sie im Grundschulalter stets den Sender am elterlichen Radio umgestellt habe, um klassische Musik zu hören. Die Eltern erlaubten, dass sie mit neun Jahren in den Klavierunterricht gehen konnte. Daraus erwuchs das Interesse für die Königin der Instrumente: die Orgel. Da es in Meßkirch niemanden gab, der das Orgelspiel unterrichtete, fuhr sie hierfür nach Tuttlingen, wo sie beim evangelischen Kantor Unterricht nahm.
Es begann als Hobby
Das Orgelspiel entwickelte sich vom Hobby zu ihrer Passion. „In den letzten beiden Schuljahren vor dem Abitur bereitete ich mich schon auf das Studium an der Musikhochschule vor“, erzählt die Meßkircherin. In Karlsruhe studierte Christa Wetter dann Musik mit Leistungsfach Orgel.
Heute spielt und übt die Organistin in der evangelischen Christuskirche in Karlsruhe an einer der größten Orgeln im ganzen Land, wie Christa Wetter stolz berichtet. Die gerade in Meßkirch ersetzte Orgel kannte Christa Wetter gut. Sie hatte mehr Register als nun die neue, schildert sie. Doch das Raumkonzept bei der neuen Orgel habe wohl dazu beigetragen, dass auf einige Register verzichtet wurde. Die Orgel habe sehr schöne weiche Flöten- und Prinzipalregister. „Das ist für Stücke der Romantik sehr förderlich“, erklärt sie. Es sei absolut dringend gewesen, die alte Orgel zu ersetzen, da durch die veralteten elektro-pneumatischen Motoren sogar Feuergefahr bestanden habe.

„Reizvoll ist der zusätzliche Spieltisch im Chorraum“, lobt sie die neue Orgel. Das verwöhne die Organisten, da diese den Klang ihres eigenen Spiels besser wahrnehmen könnten als oben auf der Empore. In ihrem Konzert am Sonntag, 28. September, möchte sie an beiden Spieltischen spielen sowie die Möglichkeiten der Orgel ausloten und für die Konzertbesucherinnen und -besucher hörbar machen. „Ein Stück werde ich ganz auf der Chororgel spielen“, verrät sie. Deren Pfeifen sind in der oberen Sakristei im Chorraum untergebracht. Um deren Volumen zu variieren, lassen sich die Lamellen der Trennwand öffnen und schließen. „Ich weiß jetzt noch nicht, wie sie klingt, aber ich werde nach Meßkirch kommen, um zu proben“, erzählt die Organistin.
Sie spielt ihr Lieblingsstück
Das Programm will sie noch etwas geheim halten, um ein Überraschungsmoment zu wahren. Sie verrät jedoch, dass sie das Lieblingsstück ihrer Eltern und von ihr selbst spielen wird. „Immer wenn ich in Meßkirch gespielt habe, musste dieses dabei sein“, erzählt Christa Wetter. Die Auswahl werde jedoch die Vielfalt der neuen Orgel zum Klingen bringt.