Die Veranstaltungsreihe „SÜDKURIER öffnet Türen“ macht es möglich: Am Mittwoch, 6. März, ab 17 Uhr, können Abonnentinnen und Abonnenten des SÜDKURIER beim Meßkircher Unternehmen Alber Treppensysteme GmbH einen Einblick in die Produktion von Treppen bekommen. Die computergesteuerte Anlage, die die Produktionshalle im Industriegebiet West vor Heudorf beherrscht, zählt zu den modernsten in ganz Deutschland.

Jürgen Alber ist seit 2006 Geschäftsführer der Alber Treppensysteme GmbH. Die hochmoderne Produktion des Unternehmens befindet sich im ...
Jürgen Alber ist seit 2006 Geschäftsführer der Alber Treppensysteme GmbH. Die hochmoderne Produktion des Unternehmens befindet sich im Industriegebiet West vor Heudorf. Unser Bild zeigt eine Holzplatte, aus der Teile für eine Treppe gefräst wurden. | Bild: Dieterle-Jöchle, Manfred

Die für die Treppenproduktion angelieferten Holzplatten werden von einer Vakuum-Hebeanlage aufgenommen. Diese hebt die Platten in das oberhalb des Bearbeitungszentrums gelegene Flächenlager. Die mit einem Strichcode versehenen Platten werden nach Bedarf der vollautomatischen Bearbeitung zugeführt. Mittels mehrerer leistungsstarken Vakuumpumpen werden die Platten auf dem Bearbeitungstisch gehalten, während die Treppenstufen ausgefräst werden. Das Buchenholz, das verarbeitet wird, stamme aus Deutschland, die Eichen aus dem Mittelmeerraum, wie Geschäftsführer Jürgen Alber erklärt. Ziel der Programmierung, dem sogenannten Nesting, sei es, so viele Stufen und Treppenteile wie möglich aus einer Platte zu fräsen. So bleibe wenig Abfallholz übrig. Diese Reste wie auch die abgesaugten Frässpäne werden in einer Hackschnitzelanlage verbrannt. Mit der Wärme wird die Produktionshalle geheizt.

Der Schreiner Michael Bode arbeitet in der Treppenproduktion des Meßkircher Unternehmens Alber. SÜDKURIER-Abonnenten können am Mittwoch, ...
Der Schreiner Michael Bode arbeitet in der Treppenproduktion des Meßkircher Unternehmens Alber. SÜDKURIER-Abonnenten können am Mittwoch, 6. März, ab 17 Uhr einen exklusiven Blick in die Produktion werfen. | Bild: Dieterle-Jöchle, Manfred

Handarbeit ist trotz der weitgehend automatisierten Herstellung der Treppenstufen dennoch nötig. Diese übernehmen Schreiner, die die einzelnen Stufen auch jeweils begutachten, bevor sie geschliffen und dann entweder geölt oder lackiert werden – was auch weitgehend automatisiert ist. Am Ende werden die einzelnen Bauteile einer Treppe in eine Transportkiste gepackt. In dieser finden sich auch, wenn vorgesehen, die Metallteile, die zwei Meßkircher Metallbaufirmen zuliefern. Ferner befinden sich in diesen Kisten auch alle weiteren Teile, die die Monteure der Firma Alber zum Einbau der Treppen benötigen. Daneben gibt es viele Profikunden, die die bestellten Treppen selbst montieren.

Von rund 3500 Euro für eine Standardausführung bis zu mehreren 10.000 Euro für eine Spezialanfertigung reicht die Preisspanne der Treppen, die bei dem Meßkircher Unternehmen hergestellt werden. Treppen der Marke Alber finden sich nicht nur in deutschen Häusern, sondern beispielsweise auch in der Schweiz, wo das Unternehmen eine eigene Niederlassung unterhält. 15  Prozent des Umsatzes werden im Nachbarland gemacht.

Eine Auswahl an Alber-Treppen werden in einem eigenen Ausstellungsgebäude präsentiert, das gut von der daran vorbeiführenden Bundesstraße 311 zu sehen ist. Im Rahmen der Veranstaltung „SÜDKURIER öffnet Türen“ wird am Ende auch diese Ausstellung besucht. Dafür ist ein kleiner Spaziergang vom Produktionsgebäude der Firma Alber aus notwendig. Teilnehmende sollten für den Besuch der Treppenbaufirma Alber rund zwei Stunden einplanen.

Jürgen Alber machte sich 2006 mit der Treppenbausparte der Alber Holz- und Treppenbau GmbH des Firmengründers Franz Alber selbstständig. Damals gehörten sieben Mitarbeiter dem Treppenbaubereich an, heute ist die Firma Alber Treppensysteme GmbH auf 55  Personen angewachsen.

Aktuell leidet das Unternehmen unter dem Einbruch der Baukonjunktur. In den Jahren zuvor war die Firma gut ausgelastet. Das familiengeführte Unternehmen blickt trotz allen Widrigkeiten positiv in die Zukunft. Jede Krise als Innovationsmotor für neue Produkte und Märkte begreifen, heißt hier das Motto. Neu in die Produktpalette wurden deshalb jetzt Treppenlifte aufgenommen.

Nach dem aktuellen Konjunkturbericht der Industrie- und Handelskammer Bodensee-Oberschwaben fürs Frühjahr bleibt die Geschäftslage im Baugewerbe angespannt. Im Vergleich zur Vorumfrage beurteilen mehr Bauunternehmen ihre Geschäftslage als schlecht. Unter anderem wird eine schwache Inlandsnachfrage aufgrund hoher Bauzinsen angegeben.