Meßkirchs Zunftmeister Holger Schank und seine Familie waren am Sonntag beispielgebend in einer Sendung des Südwestrundfunks zu sehen. ...
Meßkirchs Zunftmeister Holger Schank und seine Familie waren am Sonntag beispielgebend in einer Sendung des Südwestrundfunks zu sehen. „Horrig, hoorig isch die Katz‘...“ – das bekannte Fasnetsprüchle gab die Familie Schank auf dem Meßkircher Marktplatz zum Besten – von links Eva, Ella, Holger und Marie Schank. Ganz links im Bild Moderator Rolf Fritz. | Bild: Dieterle-Jöchle, Manfred

Die Fasnet gab es in diesem Jahr in Meßkirch vor allem virtuell. In einem Beitrag des Südwestrundfunks zur Corona-Fasnet in diesem Jahr wurde das Meßkircher Brauchtum am Sonntagabend in die Wohnzimmer im Ländle getragen. Zu sehen war in dem Beitrag „Treffpunkt Baden-Württemberg„ das Befreien des Petter Letzkopf aus dem Schloss und wie die Katze aus dem Sack geholt wurde. Daneben gab es einen umfassenden Einblick in die Katzendreck-Produktion in der Meßkircher Konditorei Brecht. Der Fernsehbeitrag über die Meßkirch Fasnet habe sich zufällig ergeben, schildert Holger Schank, Zunftmeister der Meßkirch Katzenzunft. Für die Internet-Seite der Katzenzunft war ein Videodreh des Befreiens des Letzkopfs gerade vorbereitet gewesen, als sich der Südwestrundfunk gemeldet habe. Im Rückblick sagt Holger Schank in einem Gespräch mit dieser Zeitung, dass es eine schöne Sendung gewesen sei, die auch eine gute Werbung für Meßkirch gewesen sei.

140 Tüten mit Süßigkeiten wurden in der Stadt verteilt

Positiv war auch das Echo auf die Möglichkeit des virtuellen Hoorig-Schreiens für die Kinder, wie Initiatorin Anja Nabenhauer dieser Zeitung berichtet. Für Videos, die zeigen, wie Kinder „Hoorig“ schreien, verteilte sie am vergangenen Sonntag mit ihrer Familie 140 Tüten mit Süßigkeiten. Sechs Stunden lang dauerte das Ausliefern – eines der Fahrzeuge war als Hoorig-Mobil im Einsatz. „Die Kinder haben sich alle sehr gefreut, als wir geklingelt haben. Das Feedback, das wir vor Ort, aber auch hinterher über Facebook und WhatsApp bekommen haben, war sehr positiv“, so Anja Nabenhauer.

Weniger Exemplare des Narrenblättles verkauft

„Top Rückmeldungen“ habe es in diesem Jahr zum Narrenblättle der Zunft gegeben, sagte Holger Schank gegenüber dieser Zeitung. Besonders schade findet er deshalb, dass im Vergleich zu den Vorjahren weit weniger Exemplare verkauft worden seien. Als Hauptursache nannte er, dass in diesem Jahr wegen der Pandemie keine Hausbesuche der Verkäufer möglich gewesen seien.

Überhaupt keine Probleme mit der Polizei

Meßkircher Fasnet in Corona-Zeiten: Holger (links) und Roland Schank (rechts) gehören zu den Meßkircher Fasnachtern, die am Schmotzigen ...
Meßkircher Fasnet in Corona-Zeiten: Holger (links) und Roland Schank (rechts) gehören zu den Meßkircher Fasnachtern, die am Schmotzigen im Städtle unterwegs waren. Roland Schank verteilte dabei seine närrische Botschaft zum Tage als Eilpostbriefe. Auch Hermann Müller vom gleichnamigen Schuhhaus bekam einen solchen Brief. | Bild: Dieterle-Jöchle, Manfred

Unter Einhaltung der Corona-Regeln waren am Schmotzigen auch einige wenige verkleidete Narren unterwegs. Petter Letzkopf hatte in einer Soloaktion das Rathaus übernommen und Bürgermeister Arne Zwick aus seinem Büro vertrieben. In der Altstadt hatte die Polizei am Schmotzigen nach dem Rechten geschaut. Zu beanstanden hatten die Beamten nichts. Es sei bei Hinweisen geblieben, dass die Abstände eingehalten, keine Gruppen gebildet und auch die anderen Corona-Regeln eingehalten werden sollten, schilderte Holger Schank.

Hoffnung auf persönliche Begegnungen in 2022

Für 2022 hofft der Zunftmeister, dass dank der Impfung wieder eine Fasnet gefeiert werden kann, wie sie in der Stadt bekannt ist. Und es dann auch keine Einschränkungen mehr gibt. Vor allem wünscht er sich, dass während der närrischen Saison wieder persönliche Begegnungen möglich sind – „das Zwischenmenschliche fehlt allen.“ Ob 2022 wegen der Pause ausgelassener gefeiert werde, sei offen.

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