Petter Letzkopf wird in diesem Jahr auch nicht solo die Meßkircher Schüler am Schmotzigen befreien. Nach den aktuellen Corona-Regeln sei auch eine solche Aktion nicht mehr möglich, sagte Holger Schank, Zunftmeister der Meßkircher Katzenzunft, in einem Telefongespräch mit dem SÜDKURIER. Um wenigstens etwas närrisches Flair zu ermöglichen, war von der Zunft erwogen worden, Petter Letzkopf (Matthias Zembrod) alleine die Schüler befreien zu lassen. Doch die jüngsten Auflagen und das Schließen der Schulen verhinderten auch diesen Plan B. Für die traditionsreiche Meßkircher Katzenzunft heißt das, dass es in diesem Jahr keine von der Zunft organisierte Fasnet geben wird. Und damit gibt es auch keine offizielle Straßenfasnet in 2021. Mit den Worten „die roten Kittel bleiben im Schrank,“ bringt es Holger Schank auf den Punkt. Diese Kittel tragen die Mitglieder des Katzenrates.
Fasnetsbändel hängen über dem Marktplatz

Nachdem die Zunft sowohl am Zunfthaus wie auch am Rathaus deutlich sichtbar das Fasnetsmotto „nix isch halt au nix“ anbringen ließ, wurden am Wochenende über dem Marktplatz noch Fasnetsbändel aufgehängt. Eine weitere Dekoration der Stadt werde es aber nicht geben, so Holger Schank. Denn für das Aufhängen der Bändel müsste ein Firma beauftragt werden, der Einsatz von Mitgliedern der Zunft sei wegen der Corona-Abstandsgebote und -auflagen nicht möglich. Um dennoch für etwas mehr Fasnetsdeko im öffentlichen Raum zu sorgen, hatte die Zunft aufgerufen, die ausgedienten Christbäume in Narrenbäume umzufunktionieren. Einige solcher Bäume finden sich in der Stadt. Auch vor dem Haus von Holger Schank gibt es ein solches Exemplar. „Einen solchen Narrenbaum gibt es aber jedes Jahr vor unserem Haus“, fügte der Zunftmeister gegenüber dieser Zeitung hinzu. Wegen der Corona-Regeln verzichtet die Zunft in diesem Jahr auf das traditionelle Aufstellen eines Narrenbaums am Marktbrückle. Auch in diesem Fall sei klar, dass dem Gesundheitsschutz der Vorrang eingeräumt werde. Alle Pläne, die die Zunft noch im Herbst entwickelt habe, um corona-gerecht Fasnet zu feiern, seien jetzt Makulatur, so Holger Schank.
Online-Konzept fürs Hoorig-Schreien der Kinder
Von der Idee, die Fasnet etwa mit Video-Sequenzen ins Internet zu verlagern, hält Holger Schank nicht allzu viel. Denn das eigentliche Flair der gelebten Fasnet könne so nicht transportiert werden. Für das „Hoorig-Schreien“ der Kinder, das im vergangenen Jahr dank der Initiative von Anja Nabenhauer einen neuen Schub erhalten hatte, gibt es zurzeit Planungen, dieses online zu ermöglichen. Süßigkeiten bekommen die Kinder, die während der Fasnet den närrischen Leitspruch der Meßkircher Katzenzunft rufen. Im vergangenen Jahr gab es mehrere Stationen in der Stadt, wo sich die Kinder sicher sein konnten, dass ihr Schreien mit kleinen Süßigkeiten belohnt wurde.
Keine starken finanziellen Einbußen erwartet
Das traditionsreiche Narrenblättle der Zunft wird es auch 2021 geben. Holger Schank rechnet wegen der Einschränkungen in diesem Jahr nicht mit gravierenden finanziellen Einbußen für die Katzenzunft. Es würden keine Kosten für Busfahrten zu Narrentreffen anfallen, nennt er beispielsweise positive Effekte auf der Ausgabenseite.