Julia Lutz

Wie kann eine corona-konforme Fasnet im Jahr 2021 aussehen? Normalerweise fiebern die Narren der Region in der Adventszeit schon auf den Dreikönigstag am 6. Januar hin. Er läutet traditionell die Fasnet ein. 2021 wird die Fasnet mit großer Wahrscheinlichkeit ohne großen Zusammenkünfte der Narren stattfinden.

Narrenmutter Sandra Kempf bleibt im Amt

Die Katzenzunft in Meßkirch verlängert zum zweiten Mal in ihrer Geschichte die Amtszeit der Narrenmutter. Sandra Kempf wird bis zum 20. Februar 2022 Narrenmutter bleiben. Das gab es in der 86-jährigen Geschichte der Meßkircher Zunft zuvor nur einmal. Vor exakt 30 Jahren war es Christel Kasseckert, die wegen des Golfkrieges von 1990 bis 1992 im Amt blieb. „Wir haben uns entschieden, dass Sandra Kempf weitermacht. Unter diesen Umständen wäre es sehr schwer, eine neue Narrenmutter zu finden“, sagt Zunftmeister Holger Schank. Außerdem sei völlig offen, ob eine neue Narrenmutter ihr Amt dann überhaupt ausüben könne.

Narrenblatt-Redaktion sammelt schon Beiträge

Das Narrenblättle wird es auf jeden Fall auch im kommenden Jahr wieder geben. Die Narrenblatt-Redaktion sammelt bereits fleißig Beiträge. Um den Kontakt zu den Narren nicht zu verlieren, bietet die Narrenzunft in den sozialen Netzwerken Adventsgeschichten online an.

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Corona-Pandemie verhindert Fasnetsauftakt

Was passiert mit dem Dreikönigstag am 6. Januar, der den Beginn der Meßkircher Fasnet markiert? Morgens um zehn trifft sich normalerweise der Katzenrat zu einem kleinen Umtrunk im Zunfthaus. Der Zeremoniemeister schwört im Anschluss die Räte auf die Fasnet ein. Der Katzenrat zieht dann normalerweise unter lautem Hoorig-Schreien durch die Innenstadt. „Am Dreikönigstag wird gar nichts passieren. Die aktuellen Verordnungen gelten bis zum 10. Januar und die landesweiten Entwicklungen zeigen bislang keine Besserung. Deshalb dürfen wir nichts machen“, sagt Zunftmeister Holger Schank im Gespräch mit dem SÜDKURIER.

Letzkopf-Samstag darf nicht stattfinden

Der Letzkopf-Samstag fällt dieses Jahr auf den 9. Januar. Normalerweise trifft sich das Meßkircher Narrenvolk am Letzkopf-Samstag um 18 Uhr mit Fackeln und Laternen im Schlossinnenhof, um Petter Letzkopf aus dem Schloss zu befreien. Der Sage nach verbringt er die Zeit zwischen Aschermittwoch und dem Letzkopf-Samstag im Schloss. Anschließend ziehen die Narren lautstark durch Meßkirch, um am Saumarkt die Katze aus dem Sack zu lassen. Die Meßkircher Katzen strömen aus allen Gassen und Straßen auf dem Platz. Das wird 2021 definitiv nichts. „Wir wollen aber etwas machen und hoffen aktuell auf die Zeit nach dem 10. Januar“, sagt Holger Schank. Ob der Letzkopf dann in kleinem Rahmen befreit werden kann, muss die Zeit zeigen.

Der Letzkopf wird 2021 wohl nicht am Letzkopf-Samstag aus dem Meßkircher Schloss befreit. Auf jeden Fall will die Katzenzunft Petter ...
Der Letzkopf wird 2021 wohl nicht am Letzkopf-Samstag aus dem Meßkircher Schloss befreit. Auf jeden Fall will die Katzenzunft Petter Letzkopf aber trotz der Corona-Pandemie befreien. | Bild: Günther Brender

Fuchszunft Menningen wartet ebenfalls noch ab

Der Katzenrat tagt derzeit statt im Wirtshaus „elektrisch“, also digital. Das sei zwar eine gute Möglichkeit, aber natürlich kein Ersatz, sagt Holger Schank. „Klar ist nur, wir halten uns an die Regeln. Klar ist auch, wir werden etwas machen“ kündigt der Zunftmeister an. Die Hoffnung auf eine Fasnet wollen viele Zünfte noch nicht aufgeben. Die Fuchszunft in Menningen plant für ihre Dorffasnet aktuell gar nicht. „Wir planen noch gar nichts, da es nicht absehbar ist ob sich die Gegebenheiten bis dahin so verändern, dass die Fasnacht stattfinden kann“, sagt Winfried Stengele, Präsident der Fuchszunft.