Zahlreiche – insbesondere kleine – Zuschauerinnen und Zuschauer säumten bei der Hauptübung der Feuerwehr Meßkirch bei sonnigem Herbstwetter den Platz vor der Volksbank-Filliale in der Conradin-Kreutzer-Straße. Das Einsatzteam hatte das Bergen der Opfer eines Verkehrsunfalls zu üben. Kreisbrandmeister Michael Reitter und Kommandant Tobias Lumb fanden am Ende viel Lob für die an der Übung beteiligten Feuerwehrleute und den Einsatzleiter Mario Droxner.
Jugendfeuerwehr zeigt Einsatz
Nachdem die Jungendfeuerwehr sehr erfolgreich einen Einsatz nach einem Arbeitsunfall geübt hatte, war eine Gruppe von rund 30 Feuerwehrleuten vor die Aufgabe gestellt, die Opfer eines Auffahrunfalls zu bergen. Dabei war ein Auto auf die angehängte Egge eines Traktors gefahren und der Unfall hatte deutliche Spuren an dem Kleinwagen hinterlassen. Die Windschutzscheibe war geborsten und die Fahrertür so deformiert, dass diese sich nicht mehr öffnen ließ.
Lage wird zunächst inspiziert
Der Fahrer des Autos sowie die beiden Insassen auf den hinteren Sitzen waren verletzt und sollten von den Feuerwehrleuten aus dem Auto befreit und der medizinischen Versorgung zugeführt werden.
Auch die Fahrerin des Traktors wurde bei dem Unfall verletzt. Bereits kurz nach 14 Uhr war das erste Martinshorn zu hören. Der Einsatzleitwagen mit Einsatzleiter Mario Droxner und seinen „Führungsgehilfen“ fuhr am Unfallort vor. Die Feuerwehrleute inspizierten zunächst die Lage und kommunizierten sie an die Leitstelle sowie die Gruppenführer, damit diese die Aufgaben entsprechend verteilen konnten. Zur Aufgabe des Vorauskommandos gehörte auch die Ansprache der Verletzten.
Auto wird mit der Rettungsschere geöffnet
Dem Einsatzleitwagen folgten nach und nach weitere Feuerwehrleute auf ihren Fahrzeugen. Jeder ging sofort auf seinen Posten. Die Situation erforderte es, dass der Kleinwagen mit einer Rettungsschere geöffnet werden musste, um den eingeklemmten Fahrer zu befreien.

Auch wenn der Unfall keinen Brand zur Folge hatte, wurden zwei Feuerwehrleute für den Fall abgestellt, dass sich doch noch ein Feuer entwickeln könnte. Außerdem durften die Zuschauer beobachten, wie einige Feuerwehrleute die am Unfall beteiligten Fahrzeuge absicherten, damit ihre Kollegen nicht durch ein eventuelles Abrutschen der Fahrzeuge gefährdet waren.
Die wohl größte Herausforderung, mit dem Spreizer die deformierte Fahrertür zu öffnen, gelang in wenigen Minuten. Die geborgenen Patienten wurden auf eine Trage verfrachtet und dem Rettungsdienst übergeben. Nach rund 20 Minuten war der Übungseinsatz der Feuerwehrleute beendet. Die Leistung wurde von den anwesenden Zuschauern mit Applaus goutiert.
Kreisbrandmeister lobt die gute Zusammenarbeit
„Es war eine Lage, wie sie jederzeit bei uns im Landkreis passieren kann“, sagte Kreisbrandmeister Michael Reitter bei der Nachbesprechung. Er freute sich sich besonders über die „Resonanz aus der Bevölkerung und lobte Einsatzleiter Mario Droxner für seine Leistung. Sein Lob galt dem gesamten Einsatzteam.

„Sie beherrschen ihr Handwerkszeug“, lobte er die Kameraden. Besonders gut gefallen habe ihm, dass die Patienten von Anfang bis zum Ende gut betreut wurden. „Sie wurden nicht allein gelassen“, sagte Reitter. Der Kreisbrandmeister lobte das Zusammenspiel der verschieden Feuerwehren. „Sie waren Herr der Lage“, stellte er fest. Die Übung sei eine sehr realistische Lage vor schönem Ambiente gewesen, sagte Reitter später dem SÜDKURIER.
Ein realistisches Übungsszenario
„Die Übung war sehr realistisch“, meinte auch der Kommandant der Meßkircher Feuerwehr Tobias Lumb gegenüber dem SÜDKURIER. „Die Erkundung und die Aufgabenverteilung hat sehr gut funktioniert“, stellte er fest.

Die Übung sei realistisch gewesen, weil eine Autotür, die sich ursprünglich nicht öffnen lassen sollte, doch vom erkundenden Einsatzleiter geöffnet werden konnte. „Auch beim richtigen Einsatz muss man die Situation nehmen, wie sie ist“, sagte Lumb, der die Meßkircher Feuerwehr zum 1. November verlassen wird, um das Amt des hauptamtlichen Kommandanten der Feuerwehr der Stadt Markdorf zu übernehmen.