In der Randenstraße 9 hängt außen am Gebäude der Dreherei Alber seit zwei Wochen ein wichtiger Kasten. Darin befindet sich ein Defibrillator, der im Fall von Herzstillstand, Kammerflimmern oder Kammerflattern bis zum Eintreffen der Rettungskräfte lebensrettend sein kann. In dem Kit befinden sich außerdem Beatmungshilfe, Handschuhe und ein Einweg-Rasierer. Dieser ist nötig, um starke Brustbehaarung zu entfernen, damit die Elektroden-Pads besser auf der Haut haften. Und die Schere? Damit lässt sich die Oberbekleidung aufschneiden.

Ersthelfer muss im Notfall agieren

Der Ersthelfer, der im Notfall agieren muss, wird automatisiert angeleitet, was zu tun ist. „Das Gerät gibt Anweisungen, es misst den Herzrhythmus und erkennt, ob eine Schockgabe erforderlich ist“, erklären Christian und Herbert Alber. Der Betrieb hat den Defi für rund 1600 Euro angeschafft und verteilte an alle Haushalte im Dorf einen Infozettel, denn das Gerät ist für alle rund um die Uhr zugänglich. Auf dem Zettel ist auch ein QR-Code zum Einscannen abgedruckt, sodass man sich dazu auch ein Video anschauen kann.

„Bei uns in der Firma findet alle zwei Jahre eine Ersthelferschulung mit einem externen Dienstleister, zum Beispiel Malteser, statt. Wir haben rund 60 Mitarbeiter und elf Ersthelfer. Bei den Schulungen wird auch die Herzdruckmassage und Benutzung des Defibrillators geübt“, erzählt Geschäftsführer Christian Alber.

So sieht es im Umland aus

In Rengetsweiler ist es der erste und einzige Defi. Damit hat das Dorf der Stadt Meßkirch etwas voraus, denn dort gibt es keinen öffentlichen Defibrillator. Wie sieht es im Umland aus?

Sauldorfs Bürgermeister Severin Rommeler berichtet, dass vor Weihnachten im Amtsblatt ein Spendenaufruf für jeweils einen Defi in allen sechs Ortsteilen gestartet wurde. „Aktuell haben wir einen Defi in Rast und einen in Krumbach. Unser Ziel ist die Auszeichnung „Herzsichere Gemeinde““, erklärt er. „Der Krumbacher Defi hat im vergangenen Herbst bei einem Fußballspiel ein Leben gerettet, diese Geräte sind also sehr sinnvoll.“

Sie hängen in Dorfgemeinschaftshäusern

In der Gemeinde Leibertingen hängt nach Auskunft von Hauptamtsleiter Siegfried Müller in allen vier Ortsteilen öffentlich und jederzeit zugänglich ein Defi am jeweiligen Rathaus. Gut aufgestellt ist auch die Gemeinde Wald, so Peter Lotzer. Defis findet man dort im Kassenbereich der Volksbankfiliale, am Feuerwehrhaus in Wald und in den Dorfgemeinschaftshäusern Sentenhart und Walbertsweiler.

Im Stadtgebiet von Pfullendorf gibt es nach Auskunft von Facility Manager Matthias Bartknecht sechs Defis, davon sind fünf 24/7 zugänglich, so etwa bei der Tauchschule im Seepark oder am Rathaus. Auch in Schwäblishausen, Zell, Denkingen und Aach-Linz sind Defis installiert.