Der Meßkircher Gemeinderat hat den Kauf eines neuen Kassenautomaten für das Hallenbad beschlossen. Wenn dieser installiert ist, kann nicht mehr mit Bargeld bezahlt werden. Darüber gab es während der Sitzung eine längere Debatte.
Einige Zweifler aus den Reihen des Gemeinderats ließen sich am Ende umstimmen, als Bürgermeister Arne Zwick zusicherte, dass im städtischen Bürgerbüro eine Möglichkeit geschaffen werde, dass dort Bürgerinnen und Bürger auch Eintrittskarten für das Hallenbad kaufen und ausdrucken lassen können.
Diese Idee hatte Angela Andres, Vorsitzende der Fraktion der Grünen, ins Spiel gebracht. Denn es solle niemand ausgeschlossen werden, der zuhause keine Möglichkeit habe, ein Ticket auszudrucken. Um künftig ins Hallenbad zu gelangen, bedarf es aber nicht zwingend eines Ausdrucks. Auch ein auf das Smartphone geladener QR-Code öffnet den Zugang. Bei den Ausdrucken habe Zwick vor allem an Kinder gedacht. Deren Eltern könnten die Tickets zuhause online bezahlen und dann den Ausdruck mit dem QR-Code ihren Kindern mitgeben.
Verlinkung mit Internet-Seite der Stadt
Ein Link, der zum neuen Bezahlsystem für das Hallenbad führt, soll auch auf der Internetseite der Stadt zu finden sein. Birgitta Amann, Gemeinderätin der Freien Wähler, sprach sich dafür aus, dass dieser Link auch gut zu finden sein müsse. Dies sagte sie verbunden mit dem Hinweis, dass auf der Internetseite nicht alles problemlos zu finden sei.
Jürgen Alber, Chef der CDU-Fraktion im Stadtrat, hatte sich zunächst dafür stark gemacht, dass der neue Kassenautomat mit einer Bargeldfunktion ausgestattet wird. Unter anderem begründete er dies damit, dass das Nutzen von Bargeld keine Spuren im Internet hinterlasse, wie etwa das Bezahlen mit einer Kreditkarte. Auf der Seite der sofortigen Befürworter befanden sich Joachim Bach und Thomas Nuding von den Freien Wählern. Letzterer war wegen seines Engagements als Seenot-Retter in den vergangenen Monaten mehrfach im europäischen Ausland. Dort würden sogar Cent-Beträge mit Karte bezahlt. „Wir sollten das Bargeld hinter uns lassen“, sagte Bach. Andere Länder seien schon viel weiter. Er brachte noch den Gedanken ins Spiel, dass weder ein Geldbeutel noch Kreditkarten mit ins Bad genommen werden müssten, wenn die Tickets zuhause ausgedruckt werden oder ein QR-Code auf dem Smartphone genutzt wird. Diese Möglichkeit überzeugte auch Jürgen Alber.
Bürgermeister Zwick sagte, er gehe davon aus, dass es bei der ersten Nutzung des neuen Kassenautomaten möglicherweise nicht immer rund laufen werde. Aber er sei sich sicher, dass auch ältere Menschen das System danach problemlos nutzen könnten. Isabell Michelberger (Grüne) hatte Zweifel geäußert, ob das System für Senioren so unkompliziert sei. Einen gewissen Umstellungsprozess werde es sicherlich geben, so Zwick. Grundsätzlich warb er dafür, den Mut zu haben, auf diese Technik zu setzen. Im Bereich der Digitalisierung sei Deutschland eine der lahmsten Enten, sagte er in diesem Zusammenhang.
Automat kostet rund 51.000 Euro
Der digitale Kassenautomat wird rund 51.000 Euro kosten. Zu ihm gehört auch eine Durchgangsstation, deren Flügeltüren sich nach dem Zahlen via Karte oder mit dem QR-Code öffnen lassen. So sei keine extra Tür nötig, sagte Bürgermeister Zwick. Dank dieser Anlage ist ein barrierefreier Zugang möglich. Im Finanzhaushalt sind für den neuen Automaten nur 40.000 Euro vorgesehen. Diese Summe basiert auf Preisanfragen aus dem Jahr 2022, wie den Unterlagen für den Gemeinderat zu entnehmen ist. Die nun höheren Kosten ergeben sich aus der allgemeinen Preissteigerung.
Unklar blieb in der Ratssitzung, wie viel die Stadt Meßkirch für einen Wartungsvertrag für den neuen Automaten zahlen muss. Diese Zahl werde nachgeliefert, versprach Zwick. Klar wurde nur, dass es eine Wartung beziehungsweise Betreuung der Anlage geben muss, da diese elektronisch gesteuert wird. Im Gegensatz dazu ist der bestehende Automat wartungsarm. Er habe jetzt aber das Ende seiner Lebensdauer erreicht. Auch der neue Automat soll so lange wie möglich halten. Jedes Jahr schieße die Stadt 200.000 Euro für den Betrieb des Hallenbades zu, sagte Bürgermeister Arne Zwick im Rahmen der Debatte.