Der Kreisverband Sigmaringen des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) wird am Stachus in Meßkirch bauen. Entstehen sollen auf dem Grundstück, das einst als Abstellfläche für Wohnmobile diente, ein Gebäude, in dem zwei Wohngruppen untergebracht werden können. Während in einer acht Menschen leben sollen, die 60 Jahre und älter sind, soll die andere mit ebenfalls acht Plätzen für Menschen zwischen 18 und 60 Jahren vorbehalten sein. Dies sagte Gerd Will, Kreisgeschäftsführer des DRK auf Anfrage des SÜDKURIER. Mit der WG für Jüngere soll eine Lücke im sozialen Angebot im Landkreis geschlossen werden. Denn bisher würden jüngere Menschen, die beispielsweise nach einem Unfall auf Hilfe angewiesen seien, in üblichen Pflegeheimen untergebracht, in denen Senioren leben. Mit der neuen WG des DRK am Stachus sollen die Jüngeren die Lebenswirklichkeit ihrer Altersgruppe besser erleben können. Sollte diese Art der WG guten Anklang finden, kann sich Will vorstellen, dass das Rote Kreuzes ein weiteres Projekt dieser Art im Kreis angeht. Doch dazu müsste dann auch die Finanzierung gesichert sein.

Bewohner sollen selbstbestimmt leben

Für beide WGs sieht das Konzept des DRK vor, dass es rund um die Uhr einen Ansprechpartner für die Bewohnern gibt. Daneben sollen die Bewohnerinnen und Bewohner ihr Leben so selbstbestimmt wie möglich gestalten können. Deshalb sei der Standort am Stachus auch ideal, so Will. Die Wege zur Meßkircher Discounter-Meile sind kurz ebenso wie die in die Innenstadt, um sich für den täglichen Bedarf eindecken zu können. Obendrein gibt es in der Nähe eine Bushaltestelle. Und wenn die Biberbahn in Zukunft möglicherweise im Stundentakt auf der Ablachtalbahn fährt, dann ist der Zug am Meßkircher Bahnhof einen Katzensprung entfernt.

Grundstück ist bereits gekauft

Das Grundstück am Stachus hat das Rote Kreuz bereits gekauft. Aktuell werde mit Kosten für das Projekt in Höhe von rund 4,8 Millionen Euro gerechnet, so Will gegenüber dem SÜDKURIER. Wieviel das Projekt tatsächlich koste, sei erst abzusehen, wenn die Planungen der Architekten abgeschlossen seien. Im Blick hatte Will bei dieser Aussage, dass es im Bausektor immer noch Preissteigerungen gibt. Sehr dankbar ist der Kreisgeschäftsführer des DRK, dass das Landessozialministerium für das Projekt in Meßkirch einen Zuschuss in Höhe von 880 000 Euro gewährt. Um an diese Mittel aus einem seit Oktober aktiven Förderprogramm zu kommen, seien die beiden Landtagsabgeordneten, Andrea Bogner-Unden von den Grünen und Klaus Burger von der CDU, angesprochen worden, schilderte Will. In dieser Woche teilte Bogner-Unden mit, dass das Geld für das Projekt des DRK genehmigt sei.

Meßkircher Architekten planen

Das neue Gebäude am Stachus planen werde das Meßkircher Architekturbüro Mauch Offner, so Will. Aus diesem Büro stammt die wenige Jahre zurückliegende Idee, in einem Gebäude am Stachus Räume für eine Tagespflege und seniorengerechte Wohnungen zu schaffen. Ferner waren auch Büroflächen vorgesehen. In Sachen Tagespflege hatte es bereits vor gut drei Jahren einen Kontakt zwischen den Meßkircher Architekten und dem DRK gegeben. Baustart für den Neubau, den das DRK komplett nutzen will, soll im zweiten Halbjahr 2022 sein, sagte Will.

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