Die Verärgerung war herauszuhören, als Udo Lutz die Möglichkeit für Bürgerfragen nutzte und vor dem Gemeinderat auf den aus seiner Sicht „katastrophalen Zustand“ des Brahmswegs hinwies. Der Belag dieser Straße müsse dringend und vor allem ordentlich saniert werden. Doch nicht nur diese Straße weise Schäden auf. Im gesamten Wohngebiet, dem Musikerviertel, seien solche Arbeiten dringend nötig, forderte er eindringlich, auch mit Blick auf andere Anwohner in diesem Quartier. Bisher habe die Stadt nur die Graf-Mangold-Straße saniert. Hier waren auch die Versorgungsleitungen erneuert worden.

Weitere Sanierungen bis 2030 geplant

Bürgermeister Arne Zwick entgegnete, dass es in der Stadt, aber auch in den Ortsteilen, ein Defizit im Unterhalt der Straßen gebe – auch wegen des Mangels an Finanzmitteln. Eine sofortige Sanierung des Brahmswegs schloss Zwick aus. Nach der Sanierung der Ziegelbühlstraße, die nach Ostern beginnen soll, werde bis 2030 eine Straße nach der anderen saniert, kündigte der Bürgermeister an.

Udo Lutz geht davon aus, dass die Straßen im Musikerviertel wegen der nach Ostern beginnenden Sanierung der Ziegelbühlstraße zusätzlich belastet und sich die Schäden dadurch noch weiter vergrößern würden. Es ist sehr wahrscheinlich, dass der Verkehr während der Großbaustelle in der Ziegelbühlstraße durch die Straßen des Musikerviertels rollt, um etwa in die Altstadt zu gelangen. Während der Sanierung der Ziegelbühlstraße wird die Julius-Bender-Straße zur Sackgasse, da diese in diese mündet. Sie war bislang bei Eltern als Zufahrtstrecke zum Kindergarten Kunterbunt beliebt. Über die Julius-Bender-Straße soll während der Bauarbeiten primär die Versorgung des Altenpflegeheims Heilig-Geist-Spital gewährleistet werden. Dass die Julius-Bender-Straße für den durchfahrenden Verkehr gesperrt wird, sei sicherlich ein Problem, sagte Bürgermeister Zwick vor dem Gemeinderat. Gute zwei Jahre sind bisher für die Sanierung der Ziegelbühlstraße geplant. Diese zentrale Verkehrsachse, die in Richtung Rohrdorf führt, wird vom zentralen Adlerplatz bis zum städtischen Friedhof erneuert.

Dass die Schäden im Brahmsweg bisher mehrfach mit Kaltteer geflickt worden seien, sei keine nachhaltige Sanierung, so Udo Lutz. Vielmehr würden diese Stellen immer wieder aufreißen und es gebe richtige Löcher.

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Tagbruch wird verfüllt

Saniert werden muss ein Tagbruch in der Messostraße. Unter der Straße liegt ein ehemaliger Bunker.
Saniert werden muss ein Tagbruch in der Messostraße. Unter der Straße liegt ein ehemaliger Bunker. | Bild: Günther Brender

Während auf die Schnelle keine Straßen saniert werden, soll aber der Tagbruch in der Messostraße verfüllt werden. Dafür wurden im städtischen Finanzetat für dieses Jahr 70.000 Euro eingeplant. Für die Reparatur von Straßen sind im Etat bisher 100.000 Euro eingestellt. Ende Juli vergangenen Jahres hatte es ein großes Loch in der Messostraße gegeben. Anhand alter Bestandspläne, die im Stadtarchiv lagern, konnte herausgefunden werden, dass sich an dieser Stelle in mehr als zehn Metern Tiefe ein Luftschutzbunker aus dem Zweiten Weltkrieg befindet. Da die genaue Lage des Bunkers anhand der alten Unterlagen nicht zu ermitteln war, waren geophysikalische Messungen nötig. Dafür wurden Messstäbe in die Straße eingebracht, wofür Bohrlöcher im Asphalt nötig waren. So wurde die genaue Lage und Tiefe des Hohlraums ermittelt, um diesen richtig verfüllen zu können. So soll die Messostraße an dieser Stelle wieder stabilisiert werden.