Wenn sich die Randenhalle in Meßkirch-Rengetsweiler am 10. Juni mit elektronischen Klängen füllt, wird für Frank Sauder ein jahrelang gehegter Traum in Erfüllung gehen: Der in Wald lebende Kommunikationselektroniker veranstaltet an diesem Abend die erste Living Electrons-Veranstaltung. Dahinter verbirgt sich das Konzert von vier Musikern, die einer nach dem anderen für jeweils eine gute Stunde ihre, auf elektronischen Geräten erzeugten Kompositionen vorspielen werden.

Kennenlernen im Internet, Konzert im echten Leben

Das Besondere: Die semiprofessionellen Musiker begegnen sich normalerweise nur im Internet, tauschen dort ihre Musiken aus und fachsimpeln darüber. Ein Konzert wie das in der Randenhalle ist in dieser Musikbranche eher ungewöhnlich. Doch genau das war es, was Frank Sauder seit vielen Jahren vorschwebte. „Alles findet nur im Internet statt. Dabei macht das im echten Leben doch viel mehr Spaß, sich zu begegnen, sich zu erleben und sich direkt auszutauschen, um die Qualität der eigenen Musik zu verbessern“, sagt der 51-Jährige.

Idee existiert schon seit zehn Jahren

Gemeinsam mit einem Freund, dem Denkinger Christoph Längle, kam Frank Sauder vor über zehn Jahren auf die Idee. Sie wollten nicht länger allein in ihren Studios sitzen oder mit einander jammen, wie das gemeinsame Entwickeln und spielen von Kompositionen genannt wird. „Wir wollten gerne auch mal live auftreten“, erzählt er. Aber das sei zunächst nicht mehr als ein Hirngespinst gewesen.

„Alles findet nur im Internet statt. Dabei macht das im echten Leben doch viel mehr Spaß, sich zu begegnen, sich zu erleben und sich direkt auszutauschen, um die Qualität der eigenen Musik zu verbessern.“
Frank Sauder, Living Electrons

Elektronische Musik aus Süddeutschland

Ein Hirngespinst, aus dem in diesen Tagen Realität zu werden scheint. Nach einjähriger Vorbereitungszeit haben Frank Sauder und sein zehnköpfiges Team die Veranstaltung Living Electrons auf den Weg gebracht. Von 20 Uhr an werden am 10. Juni die Musiker phorsicht (20 bis 21 Uhr) aus Denkingen, clungsummler (21 bis 22 Uhr) aus Rosenheim, nahTONerlebnis (22 bis 23 Uhr) aus Klagenfurt und The Electronic Advance (23 bis 24 Uhr) aus München die Randenhalle mit ihren elektronischen Kompositionen füllen. Anschließend legt der 19-jährige Till Sauder, Sohn von Frank Sauder, noch bis 2 Uhr morgens als DJ elektronische Musik auf.

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Sounds und Klänge von der Geige bis zum Horn

Die Kompositionen werden durch das Einspielen von Tönen und Geräuschen in den Computer vorbereitet, erklärt Sauder. Noten würden über Tastaturen von der Digitalen Audioworkstation (DAW) in Töne umgewandelt. Die Sounds – dabei könne es sich auch um jede Art von instrumentalen Klängen, von der Geige bis zum Horn, von der Flöte bis zum Kontrabass handeln – würden anschließend durch die Elektronik bearbeitet und könnten verändert werden. Dadurch würden Kompositionen entstehen. „Aus diesen Repertoires werden die Künstler am 10. Juni ihr Programm zusammenstellen“, sagt der 51-Jährige.

Vorverkauf hat begonnen

Der Walder hofft, dass seine Begeisterung für elektronische Musik viele Interessenten findet. 350 Gäste passen in die Randenhalle, eine Karte wird für 12 Euro im Internet unter www.livingelectrons.de verkauft. „Es ist eine Non-Profit-Veranstaltung“ sagt Frank Sauder. Sollte er mehr Geld einnehmen, als er das Vorhaben kostet, will er den Überschuss in eine zweite Auflage von Living Electrons stecken.