Im Kreis Sigmaringen sind es am Donnerstag 45 neue Corona-Fälle, im benachbarten Landkreis Tuttlingen 49 Fälle. Während die Inzidenz im Landkreis Sigmaringen bereits seit Tagen über 100 liegt, steigt sie nun auch im Nachbarkreis stark an. Im Kreis Tuttlingen stieg die Inzidenz am Dienstag wieder über einen Wert von 100. Am Donnerstag kletterte die Inzidenz bereits auf 112 an.

Im Donautal ist das Infektionsgeschehen hoch

In Beuron im Donautal ist derzeit ein Bürger positiv auf das Coronavirus getestet. Die Gemeinde gehört bekanntlich zum Landkreis Sigmaringen. Nur wenige Kilometer weiter liegen Mühlheim an der Donau und Fridingen an der Donau, die zum Kreis Tuttlingen gehören. In Mühlheim wurden am Donnerstag sieben neue Corona-Fälle gezählt, in Friedingen sechs neue Fälle. Auch in Emmingen-Liptingen, ebenfalls Grenzgebiet, wurden zwei neue Fälle gezahlt. Mit Stand vom Donnerstag sind in Neuhausen ob Eck sechs Fälle bekannt, in Fridingen insgesamt acht Fälle und in Emmingen-Liptingen und Mühlhausen jeweils neun Fälle. Viele Menschen im Donautal pendeln entweder in Richtung Tuttlingen oder in Richtung Sigmaringen. Schüler aus diesen Gemeinden besuchen in beiden Landkreisen Schulen. Wohl auch deshalb, zogen am Donnerstag beide Landkreise die Corona-Notbremse.

Landkreis Sigmaringen zieht Notbremse

Bereits am Donnerstagvormittag hat der Landkreis Sigmaringen die Notbremse angekündigt. Ab Samstag sind alle Lockerungen des vergangenen Montages aufgehoben. Der Einzelhandel muss wieder schließen und darf nur noch Waren zum Abholen (Click and Collect) anbieten, Museen müssen ebenso schließen wie Bibliotheken und andere Einrichtungen. Geöffnet bleiben Geschäfte des täglichen Bedarfs sowie Friseure, Gartenmärkte, Baumärkte und Blumenläden.

Ab Samstag gelten wieder strengere Kontaktbeschränkungen

Zudem dürfen sich die Menschen wieder nur im kleinen Kreis treffen, also der eigene Haushalt und eine weitere Person. Eine Ausgangsbeschränkung wurde im Kreis Sigmaringen noch nicht erlassen. Sie könnte folgen, wenn die Fallzahlen weiterhin ansteigen. Die Inzidenz im Landkreis Sigmaringen lag am Mittwoch noch bei 107,8 und stieg am Donnerstag auf final 129,7.

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Diffuses Infektionsgeschehen in beiden Landkreisen

In beiden Landkreisen sprechen die Gesundheitsämter von einem sehr diffusen Infektionsgeschehen. Das heißt, es gibt mehrere kleinere Ausbruchsherde, aber keine großen Ausbruchsgeschehen. Ein größerer Ausbruch war zwar am 7. März im Fürstenhof in Sigmaringen, einer Asylunterkunft, bekannt geworden, aber weil es sich um einen lokalen Ausbruch handelte, zog der Kreis zunächst keine Reißleine. In der Folge entwickelte sich das Ausbruchsgeschehen aber zunehmend auch in den anderen Kreisgemeinden, insbesondere in Meßkirch und Bad Saulgau, dynamisch. Ähnliches berichtete auch das Landratsamt in Tuttlingen. Allerdings werden in beiden Landkreisen seit Beginn dieser Woche auch vermehrt Schnelltests angeboten.

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Landkreis Tuttlingen erlässt Allgemeinverfügung

Die Inzidenz kletterte auch in Tuttlingen in den vergangenen Tagen in die Höhe. Am Dienstag wurde die 100er-Marke überschritten, am Donnerstag lag die Inzidenz bei 112. Deshalb zieht der Landkreis nach. Auch im Landkreis Tuttlingen gilt ab Samstag die Corona-Notbremse und damit sind ab Mitternacht alle Lockerungen außer Kraft. Eine Ausgangssperre gibt es auch im Kreis Tuttlingen vorerst nicht.