Es sind nur noch etwas mehr als 100 Stunden und dann ist vorgezogene Neuwahl des 21. Bundestages schon Geschichte. In Pfullendorf und den Teilorten haben am 23. Februar die Wahllokale von 8 bis 18 Uhr geöffnet und dann beginnt für die Kandidaten und die Parteien das bange Warten auf das Ergebnis.

Etwa 3000 Briefwähler

In Pfullendorf sind 9492 Wahlberechtigte aufgerufen, sich an der Wahl zu beteiligen, was gegenüber 2021 einen minimalen Anstieg von 40 Wahlberechtigten bedeutet. Unverändert ist die Zahl der Briefwähler, die sich nach Angaben von Ordnungsamtsleiter Manuel Oberdorfer bei etwa 3000 einpendeln wird. Keine Probleme gab es bei der Rekrutierung der ehrenamtlichen Wahlhelfer. Man verfüge mittlerweile über einen großen Pool, auf den man zurückgreifen kann, und am Wahlsonntag sind insgesamt 110 Wahlhelferinnen und Wahlhelfer im Einsatz. Abzuwarten bleibt, ob die Wahlbeteiligung höher sein wird als jene 70,08 Prozent, die der Linzgaustadt vor vier Jahren mit das schlechteste Ergebnis im Kreis Sigmaringen bescherten. Klarer Wahlsieger wurde vor vier Jahren die CDU mit 30,6 Prozent, gefolgt von der SPD mit 18,3 Prozent, der FDP mit 15,5 Prozent, der AfD mit 12,05 Prozent sowie den Grünen mit 11,6 Prozent.

Kurze Vorbereitungszeit für die Briefwahl

Bekanntlich musste nach der Auflösung des Bundestages im November alles ganz schnell gehen, nachdem der Wahltermin auf den 23. Februar festgesetzt worden war. Angesichts der kurzen Vorbereitungszeit waren die Verwaltungen gefordert, wie Ordnungsamtsleiter Oberdorfer bestätigt, besonders was die Briefwahl angeht. So konnten die Stimmzettel erst Ende Januar gedruckt und Anfang Februar nach der Lieferung verschickt werden. „Besonders die Stimmabgabe per Post aus dem Ausland stellt eine große Herausforderung dar.“

Bürgerbüro hat am Samstag, 22. Februar, bis 12 Uhr geöffnet

Nach Angaben von Hauptamtsleiter Simon Klaiber ist die Online-Beantragung der Briefwahl wegen des Postversands ab sofort nicht mehr möglich. Wahlberechtigte haben im Bürgerbüro bis zum morgigen Freitag, 21. Februar, 15¦Uhr, noch die Möglichkeit der persönlichen Beantragung und Abholung der Briefwahlunterlagen oder die Abholung durch die Beauftragung einer anderen Person mit schriftlicher Vollmacht.

Eine telefonische Beantragung der Briefwahlunterlagen ist nicht zulässig. Die ausgefüllten Briefwahlunterlagen müssen sich spätestens am Wahltag, 23. Februar, 18¦Uhr, in den Rathausbriefkästen befinden, die dann letztmalig geleert werden.

Briefwähler werden im Wählerverzeichnis automatisch gekennzeichnet

Sollten Briefwahlunterlagen nicht rechtzeitig vor der Wahl eintreffen, muss man sich spätestens bis Samstag, 22. Februar, 12¦Uhr, bei der Gemeinde melden, damit neue Unterlagen ausgestellt werden, informierte vor wenigen Tagen Landeswahlleiterin Cornelia Nesch. Wer das nicht macht, kann am Wahlsonntag auch nicht im Wahllokal wählen. „Hier greift der Sicherungsmechanismus zur Verhinderung einer doppelten Stimmabgabe“, erklärte Nesch. Jeder, der Briefwahl beantragt hat, wird automatisch im Wählerverzeichnis gekennzeichnet und ist damit für die Wahl im Wahllokal gesperrt. Um für solch verspätete Briefwahlanträge gewappnet zu sein, ist das Pfullendorfer Bürgerbüro am kommenden Samstag bis 12 Uhr besetzt. Die Auszählung der Stimmen dürfte nach seinen Angaben nach 1,5 bis zwei Stunden beendet sein. Aufgrund des geänderten Wahlrechts könnte es allerdings länger dauern, bis geklärt ist, welcher Direktkandidat tatsächlich den Sprung nach Berlin geschafft hat.