Seit Wochen tut sich auf der Baustelle für das Wohnbauprojekt „Linzgaublick„ an der Kolpingstraße nichts. Sämtliche Maschinen und Geräte sind abtransportiert und still ruht das Areal. Auf Anfrage des SÜDKURIER bestätigt Norbert Gaisbauer von der Raiffeisenbank Aulendorf eG, die als Bauherrin fungiert, dass das Vorhaben ins Stocken geraten ist, und nennt auch den Grund: „Ein Wechsel des Bauunternehmens war unumgänglich.“ Die Beauftragung einer neuen Firma erfolgt nach seinen Angaben in den nächsten Wochen. „Selbstverständlich wird das Bauvorhaben fertiggestellt“, versichert Gaisbauer, dass man erst nach Vergabe der wichtigsten Gewerke einen genauen Zeitplan nennen könne.

Wohnungen zwischen 69 und 111 Quadratmetern Fläche, die mindestens 252 000 Euro kosten

Geplant war dort der Bau von drei Mehrfamilienhäusern mit insgesamt 25 Wohnungen zwischen 69 und 112 Quadratmetern, die mindestens 252 000 Euro kosten. Es soll auch 27 Stellplätze in der Tiefgarage geben, dazu acht Außenstellplätze, zwei Carports und Fahrradräume. Die Wärmeversorgung wird mit einer Kombination aus Luftwärmepumpe und Erdwärme gesichert.

„Die Zahl der Wohnungen soll erhöht werden“

Auf Anfrage des SÜDKURIER erklärte Hauptamtsleiter Simon Klaiber namens der Stadt Pfullendorf, dass der Baustopp Änderungen der Planungen geschuldet sei, und es müsse wohl noch ein Nachtragsbaugesuch eingereicht werden. Dies bestätigt Norbert Gaisbauer. Wenn die Planänderungen genehmigt werden, dann erhöht sich nach seinen Angaben die Zahl der Wohnungen in den drei Häusern. „Die Hangsicherung ist erledigt. Die Statik wurde bereits geprüft“, ergänzt der Banker. Nach Informationen des SÜDKURIER sollen in einem der drei Häuser anstelle von größeren Einheiten Einzimmer-Appartements entstehen.

Fertigstellung war für Herbst geplant

Bei der Vorstellung des Vorhabens waren die Verantwortlichen noch von einer Fertigstellung im Herbst 2020 ausgegangen. Verblüfft beobachteten dann Passanten, wie das Areal gegenüber dem Hang mit zahlreichen Betonpfeilern abgesichert wurde. Dann wurde es plötzlich ruhig auf der Baustelle, und Anwohner vermuteten Handwerkerferien und/oder die Auswirkungen von Corona. Im August wurden die Arbeiten fortgesetzt, beziehungsweise Maschinen und Gerätschaften wie ein Bagger waren zu sehen. Arbeiter waren allerdings nicht auf der Baustelle, und seit Wochen ist alles verwaist.