Update, 3.8.2022: Nach einer tagelangen Suchaktion hat die Polizei den vermissten 28-Jährigen tot aus dem See geborgen. Weitere Informationen lesen Sie hier.

Seit dem frühen Samstagmorgen wird in Pfullendorf ein 28-Jähriger vermisst und die bisherige Suche nach dem Mann blieb ohne Erfolg. Zahlreiche Kräfte von Feuerwehr und Polizei sind seit drei Tagen in Pfullendorf im Einsatz, darunter Taucher, die seit Sonntag das Gewässer des Seeparks absuchen. Am Montag waren wieder sechs Taucher der Wasserschutzpolizei Friedrichshafen-Überlingen im Einsatz.

Private Suchaktion wird gestartet

Etwa 60 Personen aus dem Heimatort des Mannes, der aus dem Landkreis Tuttlingen stammt, beteiligen sich seit Montagnachmittag an einer ...
Etwa 60 Personen aus dem Heimatort des Mannes, der aus dem Landkreis Tuttlingen stammt, beteiligen sich seit Montagnachmittag an einer privat organisierten Suchaktion. | Bild: Siegfried Vokl

Familie und Freunde des Vermissten starteten zusätzlich eine private Suchaktion. Seit Montagnachmittag, 14 Uhr, durchkämmen Freiwillige aus dem Heimatort des Mannes, der aus dem Landkreis Tuttlingen stammt, das Seeparkgelände. Sie werden von ortskundigen Feuerwehrleuten der Feuerwehr Pfullendorf begleitet.

Taucher sind seit Sonntag im Einsatz

Sechs Taucher der Wasserschutzpolizei Friedrichshafen-Überlingen waren am Montag im Einsatz.
Sechs Taucher der Wasserschutzpolizei Friedrichshafen-Überlingen waren am Montag im Einsatz. | Bild: Volk, Siegfried

Die bisherige Suchaktion blieb erfolglos und die Hoffnung schwindet, dass man den jungen Mann noch lebend findet. „Mit jeder Stunde wird die Wahrscheinlichkeit geringer“, erklärt Feuerwehrkommandant Dieter Müller, der mit seinen Einsatzkräften seit dem Wochenende quasi im Dauereinsatz ist.

Feuerwehrkommandant Dieter Müller (links) und Führungsassistent Patrick Strasser besprechen anhand von Plänen des Seeparks den Einsatz.
Feuerwehrkommandant Dieter Müller (links) und Führungsassistent Patrick Strasser besprechen anhand von Plänen des Seeparks den Einsatz. | Bild: Lorenz, Stefanie

„Wir haben mit der Drohne der Feuerwehr Pfullendorf Gestrüpp und Gebüsch im Seepark abgesucht. Leider erfolglos“, erklärte Feuerwehrkommandant Dieter Müller. Im Einsatz war ebenfalls die Rettungshundestaffel des Arbeiter-Samariter-Bundes (ASB) Tuttlingen gewesen, die auch nichts gefunden habe.

Am Sonntag waren 95 Einsatzkräfte aktiv

Am Sonntag waren laut Müller insgesamt 95 Einsatzkräfte aktiv – Feuerwehrleute aus Pfullendorf, Mengen, Wasserschutzpolizei, Polizei, DLRG sowie Notfallseelsorger. Die Suche wird im Gewässer und rund um das Seeparkgelände fortgesetzt.

Feuerwehrkommandant Dieter Müller und Einsatzleiter Markus Zingerle suchten den Uferrand ab.
Feuerwehrkommandant Dieter Müller und Einsatzleiter Markus Zingerle suchten den Uferrand ab. | Bild: Volk, Siegfried

Man geht nicht davon aus, dass der Vermisste über die Landesstraße gegangen ist, zumal der letzte telefonische Kontakt mit seiner Schwester in Höhe der Seepark-Golfanlage registriert wurde.

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Den bisherigen polizeilichen Erkenntnissen zufolge war der Mann mit Bekannten auf dem Seepark-Festival Summerty und trennte sich in stark alkoholisiertem Zustand gegen 1.30 Uhr von der Gruppe, informierte die Polizei am Sonntagabend. Etwa 45 Minuten später bestand der letzte telefonische Kontakt zu dem Mann, seitdem fehlt von dem Vermissten jede Spur.

Nachdem die Polizei am Samstagmittag verständigt worden war, wurden umfangreiche Suchmaßnahmen im Bereich des Seeparks eingeleitet, an denen unter anderem Personensuchhunde, ein Polizeihubschrauber und eine Vielzahl nicht polizeilicher Einsatzkräfte beteiligt waren.

Taucher können maximal 1,5 Stunden eingesetzt werden

Diese Suchmaßnahmen wurden am Sonntag im Seepark fortgesetzt. Polizeitaucher des Polizeipräsidiums Einsatz waren ebenfalls beteiligt und setzten ihre Suchaktion mit sechs Tauchern fort. „Wir haben bis 1,5 Meter klare Sicht, aber es gibt einen enormen Unterwasserbewuchs“, erklärte Markus Zengerle, Einsatzleiter der Wasserschutzpolizei, im SÜDKURIER-Gespräch.

Ein Taucher vor dem Tauchgang im Seeparkgewässer, das bis zu 20 Meter tief ist.
Ein Taucher vor dem Tauchgang im Seeparkgewässer, das bis zu 20 Meter tief ist. | Bild: Volk, Siegfried

Die Suche unter Wasser sei für die Taucher deshalb enorm anstrengend und länger als 1,5 Stunden dauere kein Tauchgang.

Hubschrauber mit Wärmebildkameras unterwegs

Wie Christian Zielke, Leiter des Polizeipostens Pfullendorf, berichtete, waren schon am Samstag Polizeihubschrauber mit Wärmebildkameras unterwegs, die nach dem vermissten Mann suchten, und auch gestern kreisten Hubschrauber über dem Seepark.

Diese hochempfindlichen Kameras registrieren Wärmeunterschiede auf der Oberfläche, aber selbst im 21 Grad warmen Seeparkgewässer kann man sie nicht mehr einsetzen, um den Seegrund zu untersuchen.

Weitere technische Möglichkeiten wie Infrarot oder Sonar kann man ebenfalls nicht gebrauchen. „Wir haben durch die Arbeiten im ehemaligen Baggersee keinen ebenen Grund“, erklärt Markus Zengerle, dass das Sonar unzählige Unebenheiten registrieren würde, aber diese Ergebnisse nicht verwertbar wären.