Sie machen es zu zweit: Felix Späth und Sabine Schönbucher sind die neuen Pächter der Oase Haus Linzgau in Pfullendorf. Mit im Boot ist auch Späths Frau Angela. Die Wiedereröffnung ist am 1. März.
Marlon Berkigt, Geschäftsführer der katholischen Arbeitsgemeinschaft für Soldatenbetreuung (KAS), konnte sich am Freitag entspannt auf seiner Rückreise mit dem Zug von Ulm nach Berlin zurücklehnen. Denn einen Tag zuvor hatten Felix Späth und Sabine Schönbucher den Pachtvertrag für die Oase Haus Linzgau unterschrieben. „Es ist wichtig, dass wir Menschen mit Kompetenz und Persönlichkeit gefunden haben. Dass die beiden das Haus Linzgau übernehmen, ist ein Glücksfall für uns“, sagt Berkigt nach der Vertragsunterzeichnung im Schulungsraum.
Vorgänger geht in Ruhestand
Berkigt ist froh darüber, dass die Nachfolge für Jürgen Küster schnell geregelt werden konnte, der Ende 2024 nach 18 Jahren als Pächter für die Begegnungsstätte für die Soldaten und die Zivilbevölkerung aufgehört hatte. Für den 67-Jährigen sei es an der Zeit gewesen, sich in den Ruhestand zu verabschieden. „Es ist gut, dass es weitergeht“, so Küster.
Sein Nachfolger Felix Späth, der nebenher einen Cateringservice anbietet, ist indes kein Unbekannter in der Pfullendorfer Gastronomie. Der 40-Jährige hatte seit April 2024 als Pächter die Flugplatzgaststätte Take Off betrieben und dort seine Kochkünste unter Beweis gestellt. „Da waren die Kapazitäten allerdings begrenzt“, sagt Späth.
Guter Freund gibt ihm den Tipp
Von einem guten Freund habe er dann den Tipp erhalten, dass für das Haus Linzgau ein neuer Pächter gesucht wird. „Ich dachte, ich sei schon zu spät dran.“ War er aber nicht, weshalb er noch rechtzeitig Kontakt zur KAS und zu seinem Vorgänger Jürgen Küster aufnahm und sich mit seiner Frau Angela in aller Ruhe das Haus anschaute. „Wir mussten nicht lange überlegen, nachdem wir alles gesehen haben“, sagt Angela Späth, die sich um die Administration und das Marketing kümmert.
Und dem Paar kam es ganz gelegen, mit Sabine Schönbucher eine Geschäftspartnerin zu finden, die sich ebenfalls in der Gastronomie auskennt. Sie wohnen alle in Großschönach, kennen sich, schätzen sich und gründeten eine Firma. Schönbucher war 14 Jahre lang auf dem Campingplatz in Salem beschäftigt und kochte dort täglich bis zu 500 Mittagessen.
Die 39-Jährige ist ebenfalls Feuer und Flamme für ihre neue Wirkungsstätte, ist für den Service zuständig, hilft aber als gelernte Köchin – sie war unter anderem im Hotel Bischofschloss in Markdorf – auch in der Küche aus. „Sie backt auch Hochzeitstorten“, fügt Felix Späth hinzu. Dass zwei Fachleute ab 1. März das Zepter in der Hand haben, ist für Marlon Berkigt „eine ideale Konstellation“.
Ab dem Zeitpunkt der Wiedereröffnung können auch wieder die sechs Gästewohnungen gemietet werden, die vor allem bei Familienfeiern stark nachgefragt waren. Familienfeiern, Vereinsversammlungen sind auch in Zukunft wieder buchbar. Was dafür nicht in den ersten Wochen genutzt werden kann, sind die beiden Kegelbahnen im Erdgeschoss, aus denen Bowlingbahnen werden. „Wir werden im Frühjahr mit den Umbauarbeiten beginnen“, ergänzt Felix Späth, der geradezu euphorisch ist, wenn er auf sein neues Aufgabenfeld blickt.
Er bringt viel Erfahrung mit
Die Dimensionen des Hauses mit Restaurant, großen und kleinen Sälen erschrecken ihn nicht, sie ermutigen ihn sogar, seine Ideen zu verwirklichen. Sein Erfahrungsschatz ist indes groß. Felix Späth war 13 Jahre lang beruflich in der Schweiz in verschiedenen Hotels als Koch beschäftigt. Zuvor war er während seiner Lehre in der Sindelfinger Stadthalle. „Da hatten wir öfter 1000 Gäste zu bewirten“, so Späth, der schon eine klare Vorstellung davon hat, was er seinen Gästen im Haus Linzgau in seiner Küche zubereiten wird.
Auf der Speisekarte stehen unter anderem schwäbische Klassiker, aber auch Fleisch- und Fischgerichte. „Ich setze dabei auf regionale Produkte“, so Späth, der es gar nicht mehr abwarten kann, bis es endlich losgeht.
Flugsportverein sucht einen Nachfolger
Der Pächterwechsel bedeutet auch, dass der Flugsportverein Pfullendorfer einen neuen Pächter für seine Gaststätte Take Off benötigt. „Wir suchen einen Pächter für ein Vereinsheim und nicht für ein Edelrestaurant“, sagt der stellvertretende Vorsitzende Heinz Rößler, der es absolut nachvollziehen kann, dass Felix Späth sein Pachtverhältnis im Take Off beendet hat. „Im Haus Linzgau hat er natürlich ganz andere Möglichkeiten“, so Rößler. Die Zeit, bis der Flugsportverein wieder ab April seinen Betrieb aufnimmt, wird daher genutzt, um die sanitären Anlagen der Flugplatzgaststätte zu renovieren. Interessenten dürften sich gerne beim Verein melden.